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Ich vergesse dich niemals

Ich vergesse dich niemals

Titel: Ich vergesse dich niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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im Flugzeug.“
    „Das Feuer?“
    „Ja ich habe sie… sie verbrennen sehen im Frack. Ich hab alles gesehen. Mir ist nichts passiert. Es war als wäre ich nur Zuschauer… Es war furchtbar.“ Claires Stimme brach wieder weg und sie zitterte wieder heftiger. „Schhhh…“ Ich zog ihren bebenden Körper nah an meinen und legte mein Kinn auf ihren Kopf. Ich fasste einen Entschluss in dem Moment und atmete Claires wundervollen Duft ein, um mich zu beruhigen und mir Kraft dafür zu geben. „Weißt du als ich vier Jahre alt war, hat meine Mum endlich meinen Erzeuger verlassen… wollen“, fing ich leise an und Claire sah zu mir auf. Es schien wirklich zu helfen, sie abzulenken. „Endlich?“ Ich lächelte freudlos. „Ja endlich. Er war ein mieses Schwein. Ich war zwar noch ein kleines Kind, aber ich sehe noch heute die Bilder vor mir… Er hat sie ständig geschlagen und angebrüllt.“ Claires Augen weiteten sich und sie sah mich erschrocken an. „Er war ein Alkoholiker… Naja und während dieser Zeit, hat sie deinen Dad kennengelernt bei der Arbeit. Bei ihm hat sie ihren Trost und die fehlende Liebe gefunden. Nur leider hat mein Erzeuger das raus bekommen und sie halb totgeschlagen. Ich hab alles mit ansehen müssen und konnte nichts dagegen tun. Ich war doch erst 4.“ Nun schien es an Claire zu sein mich zu trösten, denn sie umschloss meine Hand mit ihrer und ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. In mir sah ich all die Bilder wieder vor mir. „Als er fertig mit ihr war, schien seine Wut noch immer nicht verflogen zu sein. Er nahm mich und schlug auf mich ein und nannte mich Missgeburt einer Hure. Doch meine Mum konnte ihn davon noch rechtzeitig abhalten mich umzubringen…“ Ich legte eine kurze Pause ein und atmete tief durch. Ich hatte bisher nur mit Pacey darüber geredet, als ich meine schlimme Phase hatte und da war es mir schon schwer gefallen, obwohl ich ihn fast mein ganzes Leben lang kannte. Nun war es noch schwerer, doch ich musste es einfach sagen. „Indem sie ihn von hinten mit einer Vase niederschlug.“ Ich hörte wie Claire zischend die Luft anhielt und meine Hand fester drückte. Doch sie schwieg und wartete geduldig bis ich wieder dazu in der Lage war zu sprechen. „Er starb an der Verletzung… Meine Mum rief sofort die Polizei und erzählte denen alles. Sie glaubten ihr die Notwehr natürlich, da mein Vater vorbestraft gewesen war und außerdem sahen meine Mum und ich ziemlich übel zugerichtet aus… Nach all dem wollte Mum ein neues Leben anfangen und zog in ein anderes Stadtteil mit mir und deinem Vater. Die beiden begannen ihr neues perfektes Leben und ließen die Vergangenheit hinter sich und ich… ich rutschte mit Jahr zu Jahr immer mehr ab. Mit 14 war dann mein endgültiger Tiefpunkt erreicht. Ich hab ziemlich viel getrunken, war jede Nacht besoffen und habe meine Mum und deinen Dad ziemlich scheiße behandelt. Mum hat es zwar nie gesagt, aber ich wusste, dass sie dachte ich würde immer mehr zu ihm werden. Das hat mich noch wahnsinniger gemacht und ich habe mich an einem Abend ins Koma gesoffen.“ Ich hörte wie Claires Atem unregelmäßig ging und sie meine Hand immer fester umklammerte. Beruhigend legte ich ihr meine andere Hand auf den Kopf und strich zärtlich über ihre schweißnassen Haare. „Als ich aufwachte, wurde mir gesagt, dass es verdammt knapp gewesen war und dass ich unbedingt meine Einstellung ändern musste oder ich würde sterben. Meine Mum war so am Ende, dass sie mich kaum ansehen konnte. Sie hat mir allerdings keine Vorwürfe gemacht. Eher sich selber, das habe ich ihr angesehen und mich so dreckig gefühlt deswegen. Dein Dad hingegen redete lange mit mir und gab mir auch keine Schuld an der ganzen Sache. Er schien wirklich daran zu glauben, dass ich ein guter Mensch war. Doch ich glaubte ihnen beiden nicht. Innerlich hasste ich es, dass ich ihnen so weh tat, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich wusste nicht warum... Dann kam Pacey ins Krankenhaus und wir redeten lange. Er wusch mir wütend den Kopf und sagte ich solle mich zusammenreißen und stark sein. Er sagte wenn ich weiter so mache, würde ich wirklich zu meinem Vater werden. Das hat mich wachgerüttelt. Er hat mir die ganze Zeit lang immer wieder unter die Arme gegriffen und mich nie hängen lassen. Bei Partys hat er immer darauf geachtet, dass ich keinen einzigen Tropfen Alkohol anfasste.“ Ich schluckte, weil ich ein verdammt schlechtes Gewissen bekam. Pacey hatte einen besseren

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