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Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Ich versprach dir die Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Priscille Sibley
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den Mund. Sie sollte während der Gerichtsverhandlung bei Elle wachen und musste gekommen sein, als ich schlief.
    Ich forschte in ihren Gesichtern nach Anzeichen eines vernichtenden Urteils. »Willst du ihn sehen?«, fragte Blythe lächelnd.
    Keisha griff nach meinem Arm und zog mich vor den Monitor. »Schau ihn dir an.«
    »Ansehen? Ihn?«
    »Nun ja, dazu ist es noch zu früh. Wir können das Geschlecht noch nicht feststellen. Aber er oder sie ist hellwach und hat offenbar vor, irgendwann zum Zirkus zu gehen. Jedenfalls übt er sich schon einmal in Purzelbäumen.«
    »Ist das mein Enkel?« Hank schob sich nach vorn.
    Blythe nickte.
    Und in der Tat: Mein Kind drehte sich so schwerelos wie damals seine Mutter, als sie durch den Weltraum schwebte. »Er lebt!«, flüsterte ich. Mir war, als hätte Elle meine Hand genommen und auf ihren Leib gelegt, damit ich die Bewegungen des Babys spüren konnte. Ich warf einen Blick in Elles Gesicht; irgendwie erwartete ich ein Zeichen des Erkennens. Aber natürlich war da nichts. Und sofort wandte sich mein Verantwortungsgefühl dem Baby zu. Unserem Baby.
    Hank legte mir die Hand auf die Schulter.
    »Es kann ohne weiteres auch ein Mädchen sein.« Blythe zeichnete die Bewegungen des Babys auf. »Wenn der Richter das Sonogramm sieht, fällt ihm die Entscheidung vielleicht leichter. Oder wir schaffen es, Linney zu überzeugen.«
    »Ich liebe dich«, sagte ich laut. Ich meinte das Baby. Aber auch Elle. Ich würde sie immer lieben. Und ich liebte auch Blythe, weil sie mir Hoffnung schenkte.
    »Glaubst du, dass ich im Recht bin?«, fragte ich sie.
    »Es steht mir nicht zu, dazu etwas zu sagen, und das weißt du auch. Aber wenn ich an Elles Reaktion in jener Nacht denke, als ihr das letzte Baby verloren habt, bin ich mir ziemlich sicher, dass Elle darauf bestehen würde, dieses Baby hier zu retten.« Blythe schaltete das Ultraschallgerät ab. »Ihr Herz schlägt zwar noch, aber sie ist doch eigentlich längst tot. Entschuldige, ich sage das nicht, weil ich gefühllos bin.«
    »Ich weiß«, sagte ich. Das Schicksal oder Gott hatten beschlossen, dass Elle nicht überleben durfte. Aber das Baby sollte leben! Gott. Bitte .
    »Es wird schwierig werden, Elles Körper über Monate am Leben zu erhalten. Schon ein paar Tage könnten problematisch sein. Du weißt ja, diese Lungenentzündung …« Blythe zog ihrenPiepser aus der Tasche und warf einen Blick darauf. »Tut mir leid, aber ich muss los.« Sie ließ das Ultraschallgerät einfach stehen und rannte aus dem Zimmer.
    Hank sank blass und stumm auf einen Stuhl. Keisha zog sich leise an die Fensterseite von Elles Bett zurück.
    Ich überprüfte das Beatmungsgerät. Sie brauchte jetzt doppelt so viel Sauerstoff wie noch am Morgen. Vermutlich bedurfte es eines Wunders, um sie am Leben zu erhalten. Und obwohl ich aufgehört hatte, an Wunder zu glauben, nachdem Dylan tot zur Welt gekommen war, verspürte ich plötzlich das Bedürfnis, zu beten. Und dabei war mir völlig egal, ob alles nur sentimentaler Quatsch war oder ob die Altarkerzen elektronisch betrieben wurden.

38

Achtzehn Monate bis sechs Monate vor dem Unfall
    V iele Frauen haben Fehlgeburten. Sobald allerdings der Herzschlag messbar ist, gehen die meisten Schwangerschaften gut. Elles taten es nicht. Wir hatten die Herzen aller drei Babys schlagen gehört und alle drei verloren. Elle war jedes Mal untröstlich. Ich hingegen wollte vor allem unbedingt der Ursache auf den Grund gehen. Schließlich entdeckte Blythe bei Elle eine Autoimmunstörung mit Namen Antiphospholipid-Syndrom, die zu einer verstärkten Blutgerinnung führt.
    »Wieso wurde das denn nicht schon bei der NASA festgestellt?«, beschwerte sich Elle. »Vor dem Weltraumflug hat man uns doch auf Herz und Nieren getestet.« Sie faltete ihre Hände im Schoß, eine Geste, mit der sie das Zittern ihrer Hände zu verbergen versuchte, wenn sie Angst hatte.
    »Vielleicht hattest du es früher nicht. Möglicherweise wurde es erst durch die Schwangerschaften hervorgerufen«, erklärte Blythe Clarke. »Man kann das Syndrom mit einer einzigen, niedrig dosierten Aspirin am Tag recht gut unter Kontrolle bringen. Du solltest einen Spezialisten aufsuchen, der Erfahrung mit Autoimmunstörungen hat. Wenn er dir aggressivere Mittel vorschlägt, musst du klarstellen, dass ihr versucht, ein Baby zu bekommen. Und sobald du wieder schwanger bist, wirst du mit Heparin behandelt.«
    »Das ist ein Blutverdünner, Peep«, erklärte ich. »Und leider

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