Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu
Verantwortung für das, was anders werden soll. Alles ist möglich. Je nachdem, in welche Richtung Sie Energie investieren und welchen Wolf Sie füttern.
Ich fragte einmal den Schauspieler Walter Sittler, wie er Liebesszenen im Film gut spielen kann, ohne verliebt zu sein. Diese Situation ist übertragbar auf Zielverwirklichungen, für die uns immer wieder der Elan abhanden kommt, oder von denen wir noch nicht wirklich überzeugt sind. Man gibt dann eine Emotion vor, aber das ist nicht authentisch und damit nicht wirksam. »Ich muss, obwohl ich nicht verliebt bin, etwas am Gegenüber liebenswert finden. Ich muss etwas finden, das ich mag«, erklärte er mir. »Und sei es das Ohrläppchen.« Das berühmte Ohrläppchen ist für mich zu einer Metapher dafür geworden, dass ich mich bemühen muss, den Sinn, die Freude und Anziehung zu finden in dem, was ich machen möchte oder machen muss. Niemand kann mir diese Gefühle geben, ich muss sie selbst finden. Habe ich »das Ohrläppchen« für mich aber erkannt, ziehe ich mit Engagement und doppelter Freude los.
Das Ohrläppchen zu finden, ist einer der ersten Schritte in die Veränderung hinein.
Hier ist ein Ohrläppchen für Sie. Wofür können Sie sich beim Gedanken an Ihren Veränderungsplan begeistern?
Ziele setzen, Ziele planen, Ziele erreichen
In diesem Kapitel werden Sie dazu angeregt, Ihre Vision in umsetzbare Teilziele herunterzubrechen. An diesem Punkt geht es nicht mehr um Wenn und Aber, sondern um einen Plan. Etwas, an das Sie sich halten können. Umsetzungsstrategien. Fangen wir an, damit es uns nicht so ergeht, wie Seneca es so treffend vor 2000 Jahren mit seinen Worten beschrieb: »Wer seinen Hafen nicht kennt, für den ist jeder Wind der falsche.« Egal, ob Sie lossegeln wollen oder loswandern, Bewegungen jeder Art sind immer Aktivitäten, also das Gegenteil von »sich treiben lassen« oder »ich lass das mal auf mich zukommen«.
Ein Ziel wirklich erreichen zu wollen und dafür einen Ablaufplan zu haben, bedeutet, einen ganz bewussten Weg zu gehen, den Sie natürlich jederzeit überdenken und verändern können, der aber immer zielorientiert bleibt.
Nehmen wir die Vision von Birgit, einer Teilnehmerin aus einem meiner Seminare:
»Ich möchte gerne mit meinem Wissen etwas bewegen.« Wenn sie den Wunsch dann genauer betrachtet, sieht sie sich auf einer Bühne über ihre Vision sprechen. Ihr spezielles Thema dabei ist: »Vereinbarkeit von Familie und Beruf«, denn Birgit hat es geschafft. Sie hat drei Kinder, ist voll berufstätig und das, obwohl ihr Lebens- und Arbeitsort 300 km auseinander liegen. Birgit und ihr Mann haben eine gute Arbeitsteilung, beruflich und privat. Nun möchte Birgit anderen Frauen und Männern Mut machen.
Das Ziel: »Ich möchte als Rednerin zu meinem Thema eingeladen werden.«
Leider kommt niemand vorbei, der klingelt und einen abholt. Zumindest nicht am Anfang. Ein Teilziel muss her, damit der Wunsch erfüllt werden kann.
Das Teilziel: »Ich möchte mit meinem Thema bekannt werden.«
Und wie könnte dies gelingen? »Indem ich auf meiner Webseite darüber schreibe und Veröffentlichungen mache. Ich könnte auch mal bei einem Verband mein Thema anbieten.«
Prima! Damit ist was anzufangen. Das Teilziel ist das Ziel, das Birgit für den ersten großen Schrittentwurf als Überschrift nehmen kann.
Ziele sollten positiv, deutlich, überprüfbar und planbar formuliert werden, wenn sie zum Erfolg führen sollen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ein Ziel muss attraktiv sein, denn warum sonst sollten wir es erreichen wollen? Damit wir einzelne Schritte planen können, müssen wir es darüber hinaus verstehen. »Ich will nicht mehr so zurückhaltend sein!« ist die Verneinung eines Zustandes, sagt aber nicht, wohin die Reise gehen soll. Was soll denn besser werden? Von was möchten Sie mehr?
Jetzt müssen Beispiele her, denn Sie wissen es bereits, wir Menschen übersetzen Sprache in Bilder. Deswegen gefallen uns Romanverfilmungen ganz selten, denn wir »haben uns das beim Lesen anders vorgestellt«. Die inneren Bilder sind uns oft nicht bewusst, aber unser Gehirn versteht mit ihrer Hilfe, um was es geht und was wir meinen. Was man sich vorstellen kann, das kann man erreichen, erinnern Sie sich an Walt Disney. Wenn Sie keine Vorstellung von etwas haben, dann haben Sie auch kein Bild und damit hat Ihr Unterbewusstes keine Landkarte. Beispiele helfen Ihnen zu überprüfen, ob Sie die Veränderung wirklich wollen oder ob Ihr Plan
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