Ich waer so gern ganz anders, aber ich komme einfach nicht dazu
dass ich mich nicht verkaufen kann.«
Deswegen habe ich mir angewöhnt, nicht mehr von »Problemen« zu reden, sondern es wie eine Kollegin zu handhaben, die eher in »Projekten« denkt.
Bei einem Projekt können Sie vieles probieren, manche Gedanken vertiefen und andere auch wieder fallen lassen. Vieles ist denkbar und möglich. Ich sage also nicht mehr: »Ich habe ein Problem mit meinem Gewicht«, sondern ich sage: »Mein Projekt ist mein Gewicht.« Ich sage nicht mehr: »Ich habe ein Problem damit, wie ich mich verkaufe«, sondern »Mein Projekt ist meine Selbstvermarktung.« Projekte können wir in eine Rangordnung stellen oder in Teilprojekte untergliedern. Man kann damit etwas tun, ist ihnen nicht ausgeliefert, wie man es vom Problem kennt. Falls Sie aufstöhnen, weil Ihr Berufsleben voll mit Projekten ist und Sie diese Umschreibung eher in schlechte Stimmung bringt, dann nennen Sie es eben Bastelei, Werkstück, Herzstück oder sagen Sie zu Ihrem Problem: »Das ist derzeit die Schmuseecke meines Lebens!« Und? Fühlt sich doch gleich viel kuscheliger an, oder?
5. Ziel und Zeitmanagement
Ganz ohne den Blick auf Uhr und Kalender geht es nicht, aber wer sagt denn, dass Veränderungsmanagement auch immer gleich in Stress und Termindruck ausarten muss? Vereinbaren Sie mit sich vielleicht eher ein Date, ein Rendezvous, als einen neuen Termin. Auch hier: Wörter und Begriffe verändern. Wenn ich an einer neuen Buchidee arbeite, dann nenne ich das »häkeln« oder »basteln«. Mit diesen Worten verscheuche ich Erfolgsdruck und Ernsthaftigkeit. Wenn das Projekt etwas wird, dann bleibe ich dabei. Sobald Sie wissen, wann Sie Ihre Teilziele erreicht haben wollen, tun Sie schon den ersten Schritt. Machen Sie es sich leicht. Verwandeln Sie Ihre Veränderung in ein Vergnügen ohne Druck! Und das erreichen Sie schon zu einem großen Teil dadurch, dass Sie Ihre Bestzeit kennen. Wann ist die? Morgens, nachmittags, nachts? Unter der Woche oder am Wochenende? Es ist viel schwerer, dann etwas zu üben oder umzusetzen, wenn die innere Uhr dagegen tickt. Ich selbst gehe aus diesem Grund lieber sehr spät am Abend schwimmen. Das passt für mich am besten. Dann halte ich es durch, regelmäßig zu gehen.
Auch Sie haben nur 24 Stunden. Wenn Sie ab jetzt mehr Zeit für etwas haben möchten, dann müssen Sie an anderer Stelle Zeit einsparen beziehungsweise zurückgewinnen. Das kann gelingen, indem Sie:
Gespräche einschränken, die sich entweder inhaltlich ständig wiederholen oder in Details verlieren,
im Auto nicht aus Langeweile telefonieren und dämliche Sendungen anhören, sondern gezielt Musik oder Hörbücher mitnehmen,
Pausen und Lerneinheiten definieren, wie zum Beispiel: »Jetzt will ich 20 Minuten in einem englischen Buch lesen« oder »Ich denke jetzt 5 Minuten über meine Pläne und Ziele nach«,
delegieren, wenn Sie wissen, dass Ihre Bügelfrau zehnmal besser, schneller und lieber als Sie bügelt,
sich bereits beim Vorbereiten innerlich sammeln und auf das Projekt oder die Übungsstunde einstimmen.
6. Machen Sie aus Ihrem Projekt ein Jahresmotto
Vorsätze und Ziele, die das Verhalten komplett und dauerhaft verändern sollen, sind schwer durchzuhalten. Wenn Sie sich vornehmen: »Ich werde mich von nun an geselliger zeigen!«, aber lieber schweigend in einer Ecke sitzen, macht Sie allein der Vorsatz nicht zu einer Stimmungskanone. Veränderung ist keine Verpflichtung, sondern ein Genuss. Es ist ein Spiel! Es ging nicht darum, etwas »loszuwerden«, »abzuschaffen« oder »umzuändern«, sondern zu erweitern, zu verbessern und anzureichern. Wenn wir unser Verhalten mit neuen Aspekten schmücken, gewinnen wir etwas dazu.
Das gelegentliche Einüben eines neuen Verhaltens oder das langsame Heranpirschen an ein Ziel, ist viel nachhaltiger im Erfolg, als der schnelle Gewinn, denn wir gehen dann mit der natürlichen Veränderung mit und provozieren nicht den schnellen Coup.
Vor einiger Zeit habe ich deshalb damit begonnen, mir zu Jahresbeginn eine Losung für die kommenden 12 Monate zu suchen. Schon im November fing ich an zu überlegen, was mir im nächsten Jahr besonders wichtig sein sollte. Es handelt sich dabei immer um ein mir ungewohntes Verhalten. Mein erstes Jahr stand unter dem Motto: »Ich möchte mich ein Jahr nur mit Menschen privat verabreden, die ich auch wirklich treffen will.« Im zweiten Jahr übte ich »Luxus!«, für mich eine Herausforderung, da ich sehr stark vom Sparsamkeitsdiktat meiner Familie
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