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Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)

Titel: Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Betschart
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ändern wollen.
    Es ist einer der größten Wünsche jedes Menschen, so angenommen zu werden, wie er ist. Änderungs- und Umerziehungsversuche sind zwecklos. Wenn wir die Eigenarten und die Sprache des anderen verstehen, können wir erfolgreich auf ihn einwirken, ohne selbst das Gefühl zu haben, uns vergeblich zu bemühen – und ohne unserem Gegenüber das miese Gefühl zu geben, dass er in unseren Augen «nicht richtig tickt».
    Aufgrund der starken Konditionierungen, die in allen Menschen wirksam sind, wissen wir nicht, ob Verhaltensweisen, die jemand an den Tag legt, nur künstlich und anerzogen sind oder seiner wahren Natur entsprechen. Selbst dann, wenn wir gelernt haben, das Verhalten eines Menschen richtig einzuschätzen und vorherzusagen, wissen wir oft nicht, ob er authentisch auftritt. Das braucht uns aber meist auch gar nicht zu interessieren, denn uns geht es ja darum, den Betreffenden zu verstehen und mit ihm zu kommunizieren, nicht ihn zu korrigieren. Was uns selbst angeht, so können wir stimmiger, authentischer, werden, indem wir Verhaltensweisen ablegen, die wir lediglich aufgrund unserer Erziehung angenommen haben, die aber nicht unserer Natur entsprechen (mehr dazu in Kapitel 6).
    Rot, Grün und Blau – die Merkmale der drei Haupttypen
    Wenden wir uns jetzt den drei Haupttypen und ihren Merkmalen zu: den «Blauen», den «Roten» und den «Grünen». Anschließend werden wir die Mischtypen kennenlernen. Übrigens: Genauso, wie die drei Typen nicht für «gutes» oder «schlechtes» Verhalten stehen, genauso wenig sollten wir das Wort «Typ» hier wertend verstehen, auch wenn wir in der Umgangssprache oft ein wenig herablassend von jemandem als einem «Typen» sprechen («Das ist ein komischer Typ», «mit solchen Typen komme ich nicht klar» usw.). Das Wort «Typ» kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie «Urbild», «Grundform». Laut Duden ist es definiert als: «bestimmte psychische Ausprägung einer Person, die mit einer Gruppe anderer Personen eine Reihe von Merkmalen gemeinsam hat». Genauso neutral ist der Begriff hier auch gemeint. (Merken Sie, wie leicht wir immer dazu neigen, allein schon durch unsere Wortwahl Menschen in Schubladen zu stecken? Wir müssen uns bewusst davon frei machen.)
Das Ziel einer Typologie sollte es sein, ein tieferes Verständnis für Menschen und eine Toleranz für ihre «Andersartigkeit» und «Verschiedenheit» herzustellen, damit unnötige Konflikte vermieden werden können. Schätzungsweise 80 Prozent derzwischenmenschlichen Konflikte könnten vermieden werden, wenn Menschen in der Lage wären, andere zu verstehen, ohne sie gleich zu bewerten.
    Peter ist ein erfolgreicher und dynamischer Unternehmer. Nach seiner Ausbildung hat er sich mit einem Handwerksbetrieb selbstständig gemacht. Inzwischen hat er fünf Angestellte, und die Firma ist gut ausgelastet. Peter ist mit dem Auto viel unterwegs, muss etliche Baustellen betreuen und sitzt nur selten am Schreibtisch. Seine Frau Heidi unterstützt ihn im Betrieb und hält im Geschäft «die Stellung». Unter anderem erledigt sie für ihren Mann die Buchhaltung. Sie hat ihr eigenes Büro, und der Job macht ihr großen Spaß, wenn auch die Zusammenarbeit mit ihrem Mann nicht immer reibungslos verläuft .
    Oft platzt Peter mitten in ihrer Arbeit, die viel Konzentration erfordert, zur Tür herein. Den Kopf voller neuer Ideen und mit viel Tatendrang «verkündet» er dann, mit welcher Aktion in Kürze neue Kunden gewonnen werden sollen. Während er sich spontan für die Teilnahme an Messen und Ausstellungen begeistert, ist Heidi über solche «Aktionen» ihres Mannes meist ganz und gar nicht erfreut, denn die Planung, Organisation und Durchführung kosten meist mehr Arbeitszeit und-kraft, als es sich Peter, der ohnehin kaum im Geschäft ist, überhaupt vorstellen kann. Zudem bringen solche Aktionen «außer der Reihe» immer das normale Tagesgeschäft durcheinander und führen zu Verzögerungen in der Abwicklung bereits angenommener Aufträge. Mit dem Hinweis darauf, dass Kunden schon des Öfteren verärgert waren, wenn ihre Aufträge wegen solcher Aktionen nicht termingerecht ausgeführt werden konnten, versucht Heidi jedes Mal, Peter von seinen ihrer Ansicht nach «verrückten» Ideen abzubringen. Sie zeigt ihrem Mann ihre sorgfältig geführte Statistik, die genau darlegt, dass ihre Auftragslage exzellent ist und zusätzliche Aufträge oder eine Ausdehnung des Kundenstamms mit den vorhandenen

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