Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)
Mitteln nicht zu bewältigen sind. Doch Peter will von diesem «Papierkram» nichts wissen .
Franz, der als Verkäufer in der Firma den direkten Draht zu den Kunden hat, wehrt sich ebenfalls gegen die Ideen seines Chefs. Er möchte lieber den Kontakt zu den bestehenden Kunden vertiefen und pflegen, als schon wieder eine Aktion zur Neukundengewinnung zu starten. In solchen Situationen kommt es oft zu heftigen Debatten: Peter will sich als Chef durchsetzen und sich weder von seiner Frau noch von Franz dreinreden lassen. Franz ist ihm nicht nur zu lahm, sondern auch zu «redselig»: Wenn er nicht so ellenlange Reden halten, sondern sich kurz fassen würde, dann käme er auch mehr zum Arbeiten, so denkt Peter. Ohnehin vertrödelt Franz viel zu viel Zeit mit Kundenbesuchen, und Peter hegt den Verdacht, dass er da oft nur «zum Kaffeetrinken» ist, anstatt neue Aufträge hereinzuholen .
Franz hingegen sieht das anders: Es ist seine seit Jahren betriebene intensive Kundenpflege, die dem Geschäft von Peter langfristig zu einer soliden Auftragslage verholfen hat. Eine Erweiterung des Kundenstamms hält Franz für wenig sinnvoll, denn zwangsläufig müssten die Kontakte zu den Bestandskunden, für die dann weniger Zeit wäre, darunter leiden. Es sei denn, man würde mehr Mitarbeiter einstellen, aber das lehnt Peter ab. Während Peter sich von seiner Frau und seinem Mitarbeiter in seinem Tatendrang «ausgebremst» fühlt, haben Heidi und Franz immer wieder das Gefühl, von Peter «überrollt» zu werden. Alle drei sind nicht wirklich zufrieden, sehen aber auch keine Lösung für das Problem .
Überlegen Sie bitte einmal einen Augenblick, welchen Typ Peter, Heidi und Franz in der kleinen Geschichte jeweils repräsentieren? Peter ist rot-, Heidi blau- und Franz gründominant. Falls Sie die Typen bereits richtig identifizieren konnten, gratuliere ich Ihnen. Sie haben den ersten erfolgreichen Schritt zu einer genaueren Menschenkenntnis getan. Zugleich haben Sie einen der «typischen» Konflikte kennengelernt, wie sie zwischen den drei Typen häufig entstehen. Schauen wir uns die Merkmale des Rot-, des Grün- und des Blautyps genauer an:
Der Rotdominante
Der Rotdominante ist dynamisch und zupackend. Als klassischer «Macher-Typ» ist er kurz entschlossen, kämpferisch, wettbewerbsorientiert und will schnell zur Sache kommen. Rasches Handeln und konkrete Ergebnisse stehen für ihn im Mittelpunkt. Er ist kein Freund langer Reden, sondern möchte gleich auf den Punkt kommen, wobei er auf das Nützliche konzentriert ist. Gerne nutzt er eine günstige Situation, um «das Glück beim Schopf zu packen». Er legt Wert auf Dominanz, Überlegenheit, Anerkennung, Lob und Prestige. Er zeigt Begeisterung, Enthusiasmus und Optimismus und handelt impulsiv und spontan.
Der Gründominante
Der Gründominante ist der «Gemüts-Typ». Geselligkeit, Gemütlichkeit und Kontaktfreude gehören zu seinen herausragenden Eigenschaften. Durch seine einfühlsame, liebenswürdige und sensible Art kommt er prima mit Menschen aus, hat ein gutes Fingerspitzengefühl und ist diplomatisch. Als eher vergangenheitsorientierter Mensch ist er bodenständig und konservativ und Neuem gegenüber nicht sehr aufgeschlossen. Während der Rotdominante Freude an neuen Herausforderungen und Wettkampf hat, hat der Gründominante Freude an Freundschaften, Festlichkeiten und gutem Essen. Er handelt gefühlsmäßig-intuitiv und nach Sympathie-Empfinden. In Gesprächen wirkt er redselig, freundlich, unbefangen, offen und gefühlsorientiert, schweift aber auch gerne vom Thema ab.
Der Blaudominante
Der Blaudominante ist der «Verstandes-Typ». Er analysiert, prüft, wägt ab und überlegt, bevor er handelt. Er ist immer gut organisiert, denkt logisch und abstrakt, ist genau und korrekt. Mit seiner Freude an Zahlen, Fakten, Statistik, Organisation und geordneten Strukturen ist er in Berufen gut aufgehoben, die systematisches Denken, sprachliche Präzision und Ergebnisse verlangen. Er ist zuverlässig und legt Wert auf Sicherheit, Vorsorge, Qualität und Perfektion. Im Gespräch ist er sachlich, überlegt, strukturiert und argumentativ. Während der Gründominante in Erstkontakten warmherzig auftritt, ist der Blaudominante eher zurückhaltend, ernsthaft und still. Es braucht eine längere «Aufwärmphase», bevor man mit ihm warm wird.
Die drei Haupt-Typen im Vergleich
Rot
Grün
Blau
Praktischer IQ
Sozialer IQ
Rationaler
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