Ich weiss, wie du tickst: Wie man Menschen durchschaut (German Edition)
Verkäufer, stellt keine Arbeitspläne auf. Er mag es, großzügig und ohne festes Raster die Zeit zu nutzen, ohne dabei in Eile oder Hektik zu verfallen. Manchmal wird er auch mit seinen Arbeiten nicht wie geplant fertig – so wie gestern, als er die von Heidi benötigte Kundenaufstellung mit wichtigen Daten nicht rechtzeitig ablieferte und Heidi darum mit ihrer Arbeit auch nicht weiterkam. Heidi hat den Eindruck, dass es Franz an Durchblick und Übersicht bei seinen Aufgaben fehlt und er darum oft nicht rechtzeitig fertig wird. «Wenn er besser planen würde, käme er auch besser mit allem klar», denkt sie sich. Auch Peter findet den Arbeitsstil von Franz nicht effektiv, weil er ihm zu langsam ist. «Dem kann man ja im Gehen die Schuhe besohlen», denkt sich Peter, wenn er Franz bei der Arbeit zusieht .
Der Rotdominante ist der gegenwartsorientierte Typ, der den Augenblick erfasst und im Hier und Jetzt präsent ist. Rasches, zupackendes Handeln ist seine Sache, weshalb ihm Zeitdruck nichts ausmacht. Oft erbringt er sogar unter Zeitdruck die besten Ergebnisse, ohne den Überblick zu verlieren. Der Blaudominante ist zukunftsorientiert, er handelt nach vorab erstellten Plänen, und es bereitet ihm Schwierigkeiten, wenn seine detaillierten Pläne ins Rutschen geraten, so dass die Gefahr besteht, dass er nicht rechtzeitig mit allem fertig wird. Er möchte die Zeit in Ruhe einteilen, um dann genau nach Plan alles umzusetzen. Der Gründominante ist vergangenheitsorientiert und handelt auf der Basis früherer Erfahrungen. Manchmal kann er anderen darum als verträumt erscheinen. Generell neigt er dazu, langsam zu arbeiten. Großzügig und ohne festes Raster nutzt er die Zeit, ohne in Hektik oder Eile zu verfallen.
Entscheidungen treffen und Probleme lösen
Wie hätten Sie entschieden?
Dieter Kühn möchte sich einen neuen Computer kaufen. Zuerst verschafft er sich im Internet einen Überblick über die Geräte der verschiedenen Hersteller, ihre technische Ausstattung und ihre Preise. Anschließend geht er in ein Fachgeschäft und schaut sich die Computer, die er zuvor im Internet gefunden hat, an. Er kann sich aber noch nicht entscheiden, welcher der beste für ihn ist, deshalb sucht er noch ein zweites Geschäft auf. Wieder schaut er sich die PCs an, vergleicht die Preise im Laden mit denen im Internet und führt ein kurzes Gespräch mit dem Verkäufer Martin Schuchard. Schnell stellt sich für ihn heraus, dass ihm Herr Schuchard nichts Neues sagen kann, was er nicht schon von seiner Internetrecherche wüsste. Der Kundenberater empfiehlt ihm ein bestimmtes Gerät. «Nehmen Sie den APQ 200C, er ist das Neueste und Beste, das es auf dem Markt zurzeit gibt! Wir haben erst gestern wieder drei Geräte bekommen und zwei sind schon verkauft. Greifen Sie zu, bevor es ein anderer tut!», versucht er Dieter Kühn zu überzeugen. Doch der ist skeptisch. Ist nicht der LWT 300P, den er im anderen Geschäft gesehen hat, doch besser? Immerhin war er 100 Euro billiger und hatte eine größere Festplatte. Der Kundenberater merkt, dass er bei Dieter Kühn mit seiner Empfehlung nicht landen kann. Und weil dieser offensichtlich auch schon alles weiß, was es über Computer zu wissen gibt, wendet er sich einem anderen Kunden zu und lässt Herrn Kühn mit seiner Entscheidung allein. Dieser sucht in der darauf folgenden Woche noch ein drittes Fachgeschäft auf, bis er sich schließlich entscheidet, das Gerät zu kaufen, das er im ersten Geschäft gesehen hat .
Petra Schuler, ebenfalls Computerlaie wie Herr Kühn, geht ganz anders vor. Auf dem Weg vom Arbeitsplatz nach Hause fällt ihr ein, dass sie ja noch einen neuen PC kaufen will. Schnell hält sie auf dem Heimweg mit dem Wagen vor dem Fachgeschäft, in dem auch Dieter Kühn gewesen ist. Sie lässt sich von Martin Schuchard beraten, und nach einem kurzen Gespräch empfiehlt er auch ihr dasselbe Gerät, den APQ 200C: «Der hat den größten Arbeitsspeicher, die dickste Festplatte und das flotteste Design.» Aha, merkt Frau Schuler, die «Kiste» hat offensichtlich die meiste Power, aber sie zögert noch. Der Kundenberater bemerkt dies, spürt aber auch, dass sie kaufwillig ist. Daher fährt er fort: «Wir haben gerade unsere Aktionswoche, und deshalb kann ich Ihnen ein besonderes Angebot machen: Wenn Sie sich noch heute zum Kauf entscheiden, lasse ich Ihnen das Gerät zu unserem speziellen Hauspreis und gebe Ihnen fünf Prozent Rabatt.» Da kann Frau Schuler nicht Nein sagen und greift
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