Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)
(und Hüften). Man ist jung … und eines der wenigen Dinge, die sogar dann erlaubt sind (zum Glück), wenn man vierzehn ist, ist Yaxa.
Rickard fand, dass Pop Weekly nur etwas für Mädchen sei.
»Du hast Glück, dass du vierzehn bist«, sagte sie.
»Das ist gar nichts. Es macht mich noch verrückt, vierzehn zu sein.«
»Ich werde nicht verrückt. Ich werde nur froh sein. Dann ist Oliver auch älter und hat vielleicht die Uhr gelernt. Oder schaut wenigstens darauf.«
»Er kann die Uhr. Er ist doch schon zehn. Du darfst ihm nicht mehr jeden Tag hinterherrennen, dann schaut er vielleicht selber ab und zu mal drauf.«
»Aber Mama sagt, ich muss das tun. Sonst verhungert er. Hier steht etwas über eine Frau, die ihren Mann vergiftet hat, um an sein Geld zu kommen. ›Die schöne Giftmörderin‹, ist die Überschrift . Sie ist total altmodisch angezogen, hast du das gelesen?«
»Nein, so ein Mädchenkram. Wenn ich nur Geld hätte. Dann würde ich mir eine E-Gitarre kaufen.«
»Vielleicht kriegst du welches zur Konfirmation.«
»Wir sind doch nur zu acht. Wir feiern hier zu Hause.«
»Nur acht?«
»Die aus Deutschland kommen nicht. Sagen, die Anreise ist zu weit, wenn sie nicht auch gleich Urlaub machen können. Sie finden, es ist die falsche Jahreszeit.«
Er drehte die Platte um und setzte vorsichtig die Nadel darauf. Sein Pony hing ihm dabei ins Gesicht. Draußen taten sie so, als kannten sie einander nicht. Im nächsten Jahr würde sie auf seine Schule gehen, dann müssten sie auch auf dem Schulhof so tun. Rickard hatte das so entschieden.
»Dumm. Aber vielleicht schicken sie trotzdem Geld«, sagte sie.
»Nie im Leben. In Deutschland legen sie nicht so viel Wert auf Konfirmation und so. Mama ist deshalb sauer. Weil sie nicht kommen. Sie findet das eine Frechheit. Nach der Konfirmation fange ich an zu rauchen.«
»Wirklich?« Sie holte tief Atem und atmete langsam wieder aus und sah ihn an. »Du hast Mut.«
»Mut?«, fragte er.
»Ja, was ist, wenn du erwischt wirst?«
»Ich werde doch nicht hier zu Hause rauchen.«
»Nein, das darfst du auf keinen Fall.«
»Vielleicht unten im Keller«, sagte er.
»Und wenn da jemand kommt?«
»Du kannst Wache stehen.«
»Von mir aus«, sagte sie und lächelte ihn an.
Er sah sie nicht an, drehte den Block mit den Popseiten nach oben und blätterte ihn langsam von Anfang an durch.
»Nächste Woche kommt was über die Rolling Stones«, sagte er.
Sie wollte nichts über die Wanderkleider der Papierpuppen sagen, er würde sie dann nur kindisch finden.
Sie trocknete das Besteck fertig ab und legte es in die Schublade, trank einen letzten Schluck aus der Kaffeetasse und musste Kaffeesatz ins Ausgussbecken spucken. Dann zündete sie sich eine neue Zigarette an und schrieb »Zucker« auf die Einkaufsliste, ohne den Bleistift danach in das kleine Loch zu stecken, sicher würde ihr noch mehr einfallen. Owe hatte ihr diesen Einkaufslistenhalter zu Weihnachten geschenkt: ein großes blaues Haus, das auf eine ausgesägte Holzplatte gemalt war; das Haus hatte blühende Topfblumen in den Fenstern, und vor der Tür stand ein Schubkarren voller Rosen. Ein Schreibblock war in der Mitte des Hauses befestigt, daneben baumelte an einem Bindfaden ein Bleistift. Die Holzplatte hatte ein kleines Loch, in das der Bleistift gesteckt werden konnte. Es war wirklich an alles gedacht, sie hatte sich so über dieses Geschenk gefreut.
Bald würde sie die Listen für die Konfirmation machen müssen. Aber bei so wenigen Gästen würde das einfach werden, nur ein erweitertes Sonntagsessen, aber mit Alkohol. Bier zum Essen und Likör zum Kaffee. Den Likör musste Owe besorgen, sie hatten niemals welchen im Haus, und sie selbst hatte keine Ahnung, was passen würde. Sie hatte versucht, mit Owe über das Essen zu sprechen, aber dem war das total egal. Deshalb hatte sie sich für Blumenkohlsuppe mit Sahne, Schweinebraten mit Erbsen und Rotkohl und Kartoffeln mit Soße und für Zitronenpudding zum Nachtisch entschieden. Und zum Kaffee einen Mandelkranz und eben einen Likör.
Sie würde den Zucker, den sie im Haus hatte, für das Apfelkompott brauchen. Zum Glück reichte er gerade für eine Kiste Äpfel, beim Schälen ging ja einiges verloren. Sie hob die Kiste auf
den Küchentisch und entfernte bei jedem Apfel die angefaulten Stellen, ehe sie ihn bis auf das Kerngehäuse zerschnitt und die Stücke in einen großen Topf fallen ließ. Als der Topf voll war, schätzte sie, dass es für drei
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