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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne B. Ragde
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Dank, gnädige Frau. Ich muss schon sagen, für so
kurze Zeit ist das eine umwerfende Veränderung. Gestatten Sie mir übrigens, mich vorzustellen: Roar Ånevik Hansen.«
    Sie schüttelten einander kurz die Hand. Es war ein energischer Händedruck, aber nicht zu hart.
    »Frau Peggy-Anita Foss.«
    Sie schloss die Wohnungstür hinter ihm und wies auf die offene Wohnzimmertür.
    »Hier durch und dann auf den Balkon, schlage ich vor. Der Küchenboden ist frischgebohnert. Kaffee?«
    »Ja, bitte. Gern. Wenn es keine Mühe macht.«
    »Nein, durchaus nicht. Der ist schon fertig.«
    »Sie haben also gewusst, dass ich komme?«, fragte er und schaute sich mitten in einem kleinen Lächeln um, während er an seinen Schnürsenkeln zog und die Schuhe abstreifte. Sie war angenehm überrascht davon, dass er nicht einmal gefragt hatte, ob er seine Schuhe in der Wohnung anbehalten dürfe. Das zeigte doch, dass er ihre ewige Arbeit im Haushalt respektierte. Oder … da er ja ausgerechnet Staubsauger verkaufte, gehörte es wohl zu seiner Verkaufsstrategie, sich auf diese Weise mit ihr gutzustellen. Sie war ja nicht von gestern.
    Seine Socken waren dunkelblau und seine Füße größer als die von Steingrim. Es war seltsam zu sehen, wie sie über die Schwelle ins Wohnzimmer stiegen, als ob sie dort zu Hause wären.
    Sie konnte keine Tasse aus dem Küchenschrank holen, deshalb nahm sie zwei von den schönen und fast durchsichtigen Tassen aus chinesischem Porzellan, die sie in ihrem kombinierten Bar-und Porzellanschrank im Wohnzimmer aufbewahrte. Sie mussten doch gleiche Tassen haben, alles andere wäre fast unhöflich oder jedenfalls auffällig und seltsam. Sie sah, dass er seinen Hut auf den Sessel neben der Balkontür gelegt hatte.
    Sie stellte die Tassen auf den kleinen Balkontisch und nahm
ihre eigene halbvolle von vorhin weg. Die Weißbrotscheibe mit dem italienischen Salat, die noch auf dem Teller lag, wirkte seltsam intim, sie nahm Tasse und Brot und stellte beides auf den Beistelltisch im Wohnzimmer. Dann schenkte sie Kaffee ein, setzte sich, schlug die Beine übereinander. Der Balkonboden war kalt unter ihren nackten Fußsohlen, sie vermisste ihre Pantoffeln, aber es war doch wichtiger, gut auszusehen. Wenn sie überhaupt etwas wusste, dann ja wohl das. Sie steckte sich eine Zigarette an und hielt die Hand gerade hoch, den Ellbogen an ihre rechte Brust gedrückt, wie in der Zigarettenwerbung, und wie Steingrim es immer wollte, wenn er auf ihren Ausflügen Fotos von ihr knipste.
    Er hatte es sich schon gemütlich gemacht und wirkte auf dem kleinen Balkonstuhl groß und wuchtig, genau wie Steingrim sonst. Gott sei Dank hatte er sich auf den hinteren Stuhl gesetzt, da streifte sie ihn nicht, wenn sie den Kaffee einschenkte, der Balkon war ja so klein.
    »Hier haben Sie es wirklich schön in der Sonne«, sagte er. »Vollen Überblick. Von hier oben entgeht Ihnen wohl nicht viel?«
    »Hier gibt es aber nicht viel zu sehen. Nur die Kinder da unten. Ich habe auch Kekse, aber wie gesagt, der Boden ist frisch gebohnert. Das gilt leider auch, wenn Sie Sahne oder Zucker im Kaffee nehmen.«
    »Das ist doch wunderbar so, tausend Dank«, sagte er und trank zum Beweis rasch mehrere große Schlucke Kaffee. »So eine Thermoskanne ist wirklich genial. Früher musste man den verflixten Kessel ja immer wieder aufwärmen. Und das hat ganz schön viel Strom verschlungen.«
    »Ja. So eine Kanne ist wirklich ein Fortschritt. Und die alten Thermosflaschen waren doch hässlich. Die passen gar nicht zu einem hübschen Kaffeetisch.«
    »Aber einen Staubsauger haben Sie nicht«, sagte er.
    »Ich glaube nicht, dass ich einen brauche. Mir hat er jedenfalls noch nicht gefehlt.«
    »Aber Sie haben wohl Kühlschrank und Waschmaschine. Auch eine Tiefkühltruhe?«
    »Nein, keine Tiefkühltruhe.«
    »Aber vielleicht Dampfbügeleisen und Fernseher?«
    »Keinen Fernseher …Aber ein Bügeleisen haben doch wohl alle?«
    »Ja, aber nicht unbedingt ein Dampfbügeleisen. Und ich kann Ihnen versichern, wenn Sie erst anfangen, diesen unglaublich guten und zuverlässigen Staubsauger von Philips zu benutzen, werden Sie sich sehr bald fragen, wie in aller Welt Sie zurechtgekommen sind, ehe Sie ihn hatten.«
    »Glauben Sie?«
    »Ob ich das glaube? Ich weiß es«, sagte er. »Nehmen Sie nur meine Frau. Wenn die Kinder mit Keksen und Broten herumkleckern. Früher musste sie dann Eimer und Besen holen …«
    Sie ließ ihn weiterreden und hörte nicht zu. Er hatte also Frau und Kind.

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