Ich will dich fuer immer
verbarg. Um so etwas machte er sich normalerweise keine Gedanken – wenn es ihm überhaupt auffiel – doch nun war er gespannt, was sie sagen hatte sagen wollen.
Gerade, als er ihr eine Haarlocke beiseite streifen wollte, erhob sich Elise. „Ich denke, ich gehe jetzt besser.“
Stirnrunzelnd stütze sich Levi auf die Ellenbogen. Ohne ihn anzusehen, zog sie sich ihr Kleid an.
„Es ist schon recht spät, und ich muss morgen früh arbeiten.“
Natürlich. Das war ein einleuchtender Grund. Und vielleicht fühlte es sich nur deswegen nicht ganz richtig an, weil er ein arroganter Mistkerl war und sich ärgerte, dass dieser Satz nicht von ihm kam. Vielleicht gefiel es ihm einfach nicht, dass Elise ihm ständig zuvorkam … auch wenn ihre Ausrede genau die war, die er früher selbst immer verwendet hatte.
Levi richtete sich auf und zog sich ebenfalls an.
Vielleicht störte es ihn aber auch, wie diese Verbindung zwischen ihnen sich von einer Sekunde zur nächsten aufgelöst hatte und dass Elise so aussah, als könne sie gar nicht schnell genug von hier wegkommen. So als müsse sie sich aus dem Staub machen, nachdem sie den Programmpunkt ‚Sex‘ abgehakt hatten und nicht wussten, was danach kommen würde.
Er hätte sie bitten können zu bleiben. Neben ihr aufwachen können. Sie noch einmal besitzen und sie am nächsten Morgen nach Hause fahren können.
Stattdessen zog er sie zu sich, sodass sie zwischen seinen Knien stand und er seine Hände auf die Rückseite ihrer Schenkel legen konnte. „Ich bin froh, dass du heute Abend hergekommen bist.“
Sie streichelte ihm sanft über den Oberkörper. „Ich hatte ein wenig Angst, dass ich dich vielleicht bei der Arbeit störe. Ich lasse es nicht zur Gewohnheit werden.“
„Komm, wann immer du willst.“
Elise war nicht die Art von Frau, die um vier Uhr nachmittags auftauchte, einen Drink nach dem anderen zu sich nahm und anstrengend wurde. Genaugenommen trank sie kaum Alkohol, was einer der Gründe dafür war, warum er sich in ihrer Gegenwart entspannen konnte. Er musste nicht jede ihrer Reaktionen hinterfragen und jede seiner Antworten abwägen. Er musste ihr Urteilsvermögen nicht infrage stellen und nicht ihr zuliebe auf sie aufpassen. Wenn sie zusammen waren, konnte er ganz locker sein, und das gefiel ihm.
„Und ich störe sicher nicht?“
Vielleicht, wenn er in der Anfangsphase eines Projekts gesteckt hätte. Aber das HeadRush lief schon fast von alleine. „Nein. Außerdem braucht jeder ab und zu mal eine Pause, stimmt’s?“
Sie sah ihm in die Augen. „Ja. Ich habe eine Pause gebraucht. Genau so eine.“
Ja, vielleicht hatte auch er das gebraucht. Seine Hände wanderten an ihren Schenkeln empor, um … „Kein Höschen?“
Trotz des gedämpften Lichts sah er, wie sie errötete. „Ich habe es nicht gefunden.“
„Wirklich nicht?“ Rasch sah er um sich und entdeckte das kleine Fetzchen Seide am Fuße seines Schreibtisches, ließ sich aber nichts anmerken. Er zog sie so fest an sich, bis ihr nichts anderes übrig blieb, als sich mit angewinkelten Knien rittlings auf seinen Schoß gleiten zu lassen, und schüttelte den Kopf. „Ich denke, du solltest lieber nicht gehen, bevor wir dein Höschen wiedergefunden haben.“
„Meinst du?“
Das meinte er. Er lehnte sich zurück und hob den Saum ihres Kleides, der ein wenig hochgerutscht war, noch weiter nach oben. „Keine Sorge. Ich habe einen Plan.“
Ihr begieriger Blick verriet ihm, dass sie es kaum abwarten konnte, mehr über diesen Plan zu erfahren.
„Erst mal suchen wir es hier auf der Couch. Und zwar gründlich. Und dann gucken wir in meiner Wohnung …“
„In deiner Wohnung also. Und was ist mit Bruno?“, fragte sie und lächelte dabei so verwegen, dass ihm klar wurde, dass sie es nicht bis in die Wohnung schaffen würden.
„Wir gehen mit ihm raus und suchen danach weiter. Ich glaube ja, wir sollten mal im Bett nachsehen. Aber wenn wir nichts finden … dann musst du eben über Nacht bleiben.“
4. KAPITEL
An einen Pfeiler neben dem Fitnessstudio gelehnt nickte Levi den Frauen, die aus Elises Kurs kamen, freundlich zu.
Ein wenig später kam sie selbst zusammen mit einer Frau heraus, die zurückblieb, um die Tür abzuschließen – wahrscheinlich ihre Chefin.
„Mit euch hatte ich gar nicht gerechnet“, rief Elise und lief ihm strahlend entgegen.
„Na ja, Bruno war ziemlich unruhig. Darum dachte ich, wir kommen einfach vorbei und holen dich ab. Auf dem Weg können wir beim
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