Ich will dich! (German Edition)
Ehering ist und er der Mistkerl, mit dem Sie in den letzten paar Monaten verbandelt waren.”
“Er ist bloß ein Schuft, den ich überprüfe.”
“Ein Schuft?”, schnaubte die Fremde. “Und was unterscheidet ihn dann von allen anderen Männern auf diesem Planeten?”
Izzie begann ein paar Tische abzuwischen und sich aus dem Gespräch der beiden anderen Frauen herauszuhalten, was ihr aber leider nicht gelang, als sie hörte, mit wem Lilith gerade ausging. Als sie erfuhr, dass die sexy Hellseherin sich mit Mac Mancuso, einem netten Jungen aus der Nachbarschaft, der Polizist geworden war, zusammengetan hatte, musste sie einfach ihren Senf dazugeben. Hauptsächlich deshalb, weil ihre und Liliths Situation so ähnlich war.
“Mac ist kein Schuft. Er ist ein paar Blocks von hier aufgewachsen. Unsere Familien kennen sich. Man sollte meinen, jede Frau wäre froh, sich einen so anständigen, aufrechten Cop wie ihn an Land zu ziehen.”
Die Fremde hörte auf zu tippen. “Sie schlafen mit einem Cop?” Irgendwie hatte Izzie das Gefühl, dass die Frau gegen Amtspersonen allergisch war – und ganz besonders gegen die Polizei.
“Ich schlafe mit ihm, aber ich bin nicht mit ihm verheiratet”, erklärte Lilith. “Sie können mir glauben, dass meine Auslegung von Recht und Unrecht sich erheblich von der seinen unterscheidet.”
Huh. Das klang mehr und mehr wie Izzies eigene Situation. Sie wünschte fast, sie wäre allein mit Lilith, um mit ihr reden zu können.
“Machen Sie weiter, dann gehen die nächsten zehn Espressos auf mich”, sagte Lilith zu der Fremden.
“So lange werde ich nicht bleiben, aber trotzdem vielen lieben Dank.”
“Wann immer sie vorbeikommt, kannst du ihren Kaffee auf meine Rechnung setzen”, meinte Lilith zu Izzie. Dann sah sie die Fremde an. “Wie heißen Sie?”
“Seline.”
Lilith nickte zufrieden, als Seline sich wieder an die Arbeit machte. Als sie endlich fündig wurde, machten beide triumphierende Gesichter.
Nachdem Lilith ihren Cappuccino ausgetrunken und ihren Laptop zugeklappt hatte, dankte sie Seline für die Hilfe und wandte sich dann an Izzie. “Danke für den Blutzuckeranstieg und den Internetzugang.”
“Jederzeit.” Izzie konnte nicht umhin, ihr nachzurufen: “Und schreib einen prima Typ wie Mac nicht so schnell ab, Lilith. Vielleicht findet ihr ja eine Lösung, auch wenn du glaubst, es gäbe keine.”
Und vielleicht war sie ja ein armer Trottel, der noch immer Märchen las. Aber, hey, man durfte doch wohl noch träumen, oder?
Bridget Donahue hatte immer gewusst, dass sie nie so sexy und selbstbewusst wie ihre Cousine Izzie sein würde. Aber manchmal erlaubte sie sich zu glauben, dass sie, weil sie verwandt waren, vielleicht ein kleines bisschen von Izzies Power in sich hatte. Und deshalb hatte sie schon als Kind ein Spiel gespielt, nämlich WWIT oder auch: Was würde Izzie tun?
Dean Willis zu fragen, ob er in der Mittagspause mit ihr irgendwohin gehen wolle, war auf jeden Fall ein solcher WWIT-Moment gewesen. Und Bridget konnte immer noch nicht glauben, dass sie es geschafft hatte. Aber das hatte sie, denn sonst säße sie jetzt nicht diesem gut aussehenden Mann gegenüber. Was sie trank, war zwar nur Tee, und nicht der doppelte Espresso, den sie jetzt eigentlich brauchte – schließlich hatte sie behauptet, keinen Kaffee zu trinken –, aber es war okay … vor allem wegen der Gesellschaft.
“Möchtest du noch etwas?”, fragte Dean.
“Danke, nein.”
Sie saßen in einem großen Coffeeshop, nicht weit entfernt von ihrer Wohnung. Bridget hatte dieses neutrale, unpersönliche Lokal gewählt, um nicht den Eindruck zu erwecken, sie hätte um ein Date gebeten.
Sie hatten sich in eine Nische am Fenster gesetzt. Bridget hatte ihren Stuhl ein wenig zurückgeschoben, um Deans langen Beinen Platz zu machen. Er schien sich etwas beengt zu fühlen in der kleinen Nische, aber er beklagte sich nicht.
“Ich langweile dich sicher mit den Problemen mit meinem Vermieter”, sagte sie, als das Gespräch ins Stocken geriet.
“Ich höre dir gerne zu”, erwiderte er lächelnd.
Nette Antwort. Aber sie hätte auch gern etwas über ihn erfahren. “Wie gefällt es dir in unserer Firma? Du hast in dem einen Monat mehr Autos verkauft als alle anderen Verkäufer in den letzten drei.”
“Das ist nicht schwer, wenn man gute Ware zu verkaufen hat”, entgegnete er achselzuckend. “Aber da du ja schon länger für Marty arbeitest als ich, wirst du das ja selbst am besten
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