Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
bleiben wollte, doch sie hatte nur den Kopf geschüttelt, sich entschuldigt und war gegangen.
Bisher hatten sie nicht telefoniert. Das war jetzt zwei Tage her. Was sollte sie nur tun?
Sie war an einem Spielplatz angekommen und beobachtete die Kinder, die schaukelten oder mit ihren Laufrädern um den Spielplatz sausten. Ein Pärchen saß auf einer Bank und fütterte sich gegenseitig mit Keksen. Sie lachten. Linda hörte die Frau sagen: »Ich bin so froh, dass ich dich habe ...«
Dieser Satz hallte noch lange in ihrem Kopf nach, auch, als sie schon längst wieder die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss. Sie war auch froh, Howard zu haben. Ihn würde sie auch mit Keksen füttern. Aber noch prickelnder wäre es natürlich, wenn sie Elliott füttern würde. Sie könnte ja bei Howard üben ...
Darüber lachte Linda laut, doch dann verebbte ihr Lachen nach und nach. Siedendheiß durchlief dieser Gedanke ihren Körper. Nein, das konnte sie nicht tun! Aber es wäre eine Möglichkeit ... Es war die einzige Möglichkeit! Es war ihre einzige Möglichkeit aus dieser Situation herauszukommen. Sie hatte keine Wahl – und sie würde es tun!
***
Linda drückte den Klingelknopf. Was, wenn er nicht da wäre? Was, wenn er sie auslachen würde? Was, wenn er ihr die Tür wieder vor der Nase zuschlug?
Die Wohnungstür öffnete sich. Howards Kopf erschien. Erstaunt blickte er sie an. »Linda!«
»Hallo, Howard. Störe ich dich?«
»Nein, komm rein.«
Sie bedankte sich leise und ging an ihm vorbei.
Noch während er die Tür schloss, fragte er: »Ist was passiert?«
Linda zog die dicke Jacke, den Schal und die Stiefel aus. »Nein, nicht direkt. Ich
brauche deine Hilfe.« Sie ging ins Wohnzimmer, setzte sich auf die Couch. Ihre Hände schob sie unter ihre Oberschenkel.
Howard war ihr gefolgt. »Aha. Möchtest du einen Kaffee?«
Sie nickte. »Gern.«
Er verschwand in der Küche und hantierte mit Bechern herum. Der Kaffeeautomat brühte ruck zuck zwei Kaffees. Als Howard ihr den Becher reichte, war schon Milch drin.
»Danke.«
»Also?« Howard ließ sich in einen Sessel sinken, führte seinen Becher zum Mund, nahm einen vorsichtigen Schluck und fragte: »Wobei soll ich dir helfen?«
Schnell führte auch Linda ihren Kaffee zu den Lippen und nahm einen Schluck. »Es ist etwas prekär«, sagte sie langsam.
»Soll ich etwa Elliott für dich umbringen?« Er lachte über seinen eigenen Witz.
»Nein, es hat nur indirekt mit ihm zu tun. Eher mit dir und mir.«
Howard wurde hellhörig. »Mir mir und dir? Was meinst du?«
»Schlaf mit mir!«
Howard klappte der Mund auf. Er war sprachlos. »WAS?«, stieß er schließlich hervor.
»Ich weiß, es ist eine sehr große Bitte. Aber ich möchte einfach mit dem Wissen, was beim Sex passiert, zu Elliott zurückkehren. Wenn wir dann miteinander schlafen, dann weiß ich wenigstens, worauf es ankommt.«
»Und ich bin das Versuchskaninchen?«
»Nein, du bist mein Lehrer.«
Howard stellte seinen Kaffeebecher weg und schüttelte vehement den Kopf. »Das kommt überhaupt nicht in Frage!!!«
»Bitte.«
»NEIN, Linda!« Er sprang auf. Eine Weile blickte er sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Dann lief er wie ein Panther im Zimmer auf und ab.
»Es soll ja auch keine große Sache werden«, versuchte Linda es. »Es soll nur ein
... eine Art Erfahrung oder Gebrauchsanweisung werden.«
»Gebrauchsanweisung?!« Er starrte sie an.
Linda senkte den Kopf. »Tut mir leid. Ist wohl doch ein bisschen viel verlangt, oder?!«
»Ja, weiß Gott, das ist es!« Er schüttelte den Kopf, dann sagte er etwas ruhiger. »Linda, man kann doch nur mit jemandem Sex haben, den man auch liebt. Ansonsten ist es Prostitution.«
»Aber ich liebe dich doch.«
Stille.
Lindas Herz begann wild zu schlagen. Was hatte sie da gesagt?
Howard blickte sie wie erstarrt an.
»Ich meine
...«, versuchte Linda die Sache ins rechte Licht zu rücken. »Wir ... sind ... schon so lange befreundet und kennen uns so gut .... Natürlich mag ich dich, und ich hab dich lieb als besten Freund. Verstehst du, was ich meine?«
Langsam nickte er. »Ja, verstehe.« Mit einem Seufzer ließ er sich in einen Sessel fallen. Dann schüttelte er den Kopf. »Es ist trotzdem nicht umzusetzen, was du dir vorstellst.«
Linda sah ihre Felle wegschwimmen. Wenn sie jetzt nicht am Ball blieb, würde sie sich nach fünf Minuten von ihm verabschieden müssen, ohne dass ihr Problem gelöst wurde. Sie dachte an Elliott und wagte noch einen Versuch,
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