Ich will dich jetzt | Erotische Geschichten (German Edition)
nicht, dass es eine Kleinigkeit kosten würde
...« Jana dachte an Leon, der ihr einen Gefallen nur in Verbindung mit einer Gegenleistung tat.
José verzog sein Gesicht zu einem Lächeln. »Nein, Prinzessin, das ist nicht nötig. Ich werde mir schon holen, was ich brauche.« Damit senkte er seine Lippen auf ihre und ihr Herzschlag verriet, dass sie es genauso sehr genoss, wie er.
»José!«, rief jemand vom Gang her.
Sofort löste José sich von Jana und blickte ihr mit leicht gesenkten Lidern in die Augen. Sie spürte, dass er mehr für sie empfand, als er zugeben mochte.
»José!«, ertönte die Stimme wieder.
Seufzend drehte er sich von Jana weg und sagte im Hinausgehen: »Ich werde sehen, was ich für Euch tun kann. Aber ich fürchte, es wird nicht viel sein, Prinzessin.« Er schloss die Tür und Jana hörte, wie er sich mit demjenigen unterhielt und dann entfernte.
José hatte ihre Kajütentür nicht abgeschlossen. So nutzte sie die Gunst der Stunde und schlich sich zu Gary. Kurz musste sie sich im Gang festhalten, weil das Schiff auf einmal so schlingerte.
Susan bei Gary zu sehen, wie sie zärtlich seinen Kopf streichelte, versetze ihr wieder einen Stich. Dabei hatte sie nun wirklich keinen Grund sich aufzuregen. Ihre Lippen kribbelten noch immer von Josés Kuss.
»Jana«, stöhnte Gary.
Sofort war sie bei ihm und hielt seine andere Hand.
Flackernd schlug er die Augen auf, und was Jana sah, beunruhigte sie noch mehr als zuvor. Fiebrig und wässrig starrten sie ins Leere. Es sah so aus, als wollte der Tod nach ihm greifen. Nur mit Mühe konnte sie ihre Tränen zurückhalten. Susan legte ihr eine Hand auf die ihre. Jana wusste diese Geste zu schätzen und nickte ihr dankend zu. Dann riss sie sich los und verließ die Kajüte.
Keine zwei Minuten später stand sie bei Miguel im Raum und schüttelte ihn leicht. »Miguel
...«
Er schreckte hoch und versuchte sie im Halbdunkel zu erkennen. »Jana! Was ist denn? Gary?«
Seufzend nickte sie. »Ja, auch. Nicht nur …«
»Was denn noch?«
»Ich brauche Deine Hilfe, Miguel. Du musst mich zur Isla Cubagua bringen. Das ist, glaube ich, die dichteste Insel hier in der Nähe und außerdem auch die Anlaufstelle für das Schiff, oder? Wir fahren doch immer wieder die gleiche Route, oder?«
Unmerklich nickte Miguel. »In diesem Falle steuern wir wieder die Isla Cubagua an, aber es ist nicht immer so. Besonders, wenn die Piraten-Fahrt über fünf Tage geht.«
»Verstehe. Miguel, wirst du mir helfen?«
Er seufzte. »Ich weiß nicht. Das kann ich nicht tun. Wenn es wieder herauskommt, dass ich ›fahnenflüchtig‹ geworden bin, dann bekomme ich mit Sicherheit mindestens eine genauso schlimme Strafe, wie vor zwei Tagen. Ich weiß nicht, ob mein Rücken das aushält.«
»Wir werden, bevor uns jemand bemerkt, zurücksein.« Jana hielt sich an der Kajütenwand fest, da das Schiff nun etwas stärker zur Seite schaukelte.
Miguel schüttelte langsam den Kopf. »Und wenn nicht?! Außerdem sind die meisten bereits wach. Was hätte das für einen Sinn, Jana?«
»Wir könnten deinen Bruder bitten, einen Arzt zu rufen. Er hat ein Telefon. Zur Not könnten wir Gary auf die Insel bringen, wenn der Arzt dorthin kommt.«
»Ist Gary denn transportfähig? Wird er es in einem kleinen Boot schaffen, das den Wellen ausgesetzt ist?«
»Dann lassen wir die ›Blackbeard‹ umkehren und zur Isla Margarita fahren!«
»Jana, das geht nicht. Pablo wird das nie zulassen!«
»Ich weiß, ich habe versucht, mit ihm zu reden. Aber er ist mir egal! Ich möchte Gary retten! Dafür würde ich den Captain auch in Ketten legen lassen!«
»Und wer sollte das tun? Er hat zu viele Fürsprecher
«
»Gut, dann mache ich es eben auf eigene Faust.« Damit stürmte Jana aus Miguels Kajüte, und hörte ihn noch ihren Namen rufen. Doch sie ignorierte ihn. Wieso wollte ihr keiner helfen?
Leise schlich sie in gebückter Haltung an Deck, den langen Rock gerafft. Sie blickte sich nach dem Captain um, fand ihn aber nicht. Lediglich Mike, der Steuermann, stand am Ruder. Jana wollte zu ihm gehen, wurde aber gerade von einer lang rollenden Welle gegen die Reling gepresst. Sie hielt sich kurz fest, bis sich das Schiff wieder in gerader Position befand. Dann besann sie sich eines Besseren und huschte zu den Beibooten, den sogenannten Pinassen. Doch wie konnte sie eine solche ohne Lärm hinunterlassen, und das auch noch allein ...
Der Wind fegte übers Deck und blähte kräftig die Segel. Jana blickte nach
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