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Ich will dir glauben

Ich will dir glauben

Titel: Ich will dir glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabetta Bucciarelli
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während er zu Ende liest.
    »Ich habe viele Freunde bei den Carabinieri, und außer dem kenne ich die Journalistin, die den Bericht geschrieben hat. So, jetzt weißt du Bescheid. Offensichtlich musst du da noch in eine ganz andere Richtung ermitteln.«
    »Religiöser Fanatismus? Das fehlte mir gerade noch.«
    »Stell dir mal vor, du hast jeden zweiten Tag irgendwelche Pilger in deinem Garten.« Nina zeigt ihr wunderschönes Lachen.
    »Lieber nicht.«
    »Vielleicht sind es ja diese Fanatiker, die überall in Italien Kreuze aufstellen und dir auch etwas über den Tod des Mädchens sagen können.« Funis Handy klingelt.
    »Guten Tag … Nein, davon weiß ich nichts. Ich denke nicht, aber wenn Sie wollen, versuche ich herauszubekommen, ob etwas in den Akten darüber steht. Warum bitten Sie nicht einfach Ihren Anwalt darum? … Gut, geht in Ordnung. Danke für Ihr Vertrauen … Ja, entschuldigen Sie mich, ich bin gerade in einer Besprechung … Ach, wo denken Sie hin. Bis später.«
    Er legt auf und blickt Nina an. »Das war Maria Dolores. Sie ist davon überzeugt, dass sie eine Gedächtnislücke hat. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, die Stunden vor dem Mord Schritt für Schritt zu überprüfen, in der Hoffnung, so den Schlüssel zur Wahrheit zu finden.«
    »Und wie kannst du ihr dabei helfen?«
    »Ich soll die Protokolle und die Fotos ihrer Wohnung durchsehen. Die fehlenden Gegenstände ausfindig machen. Ihr Computer, sagt sie, ist seither verschwunden. Und sie bittet mich, ihn in ihrer Wohnung zu suchen. Ich gehe später mal hin.«
    »Aber nicht heute Abend«, erinnert sie ihn. »Heute Abend nicht.«

64
    »Ja, genau. Du sollst nach Hause gehen und nach meinem Laptop suchen.«
    »Darum hast du mich bereits schon vor Monaten gebeten. Du hast doch meinen, funktioniert der etwa nicht mehr?«
    »Aber er muss doch irgendwo sein. Such ihn bitte, Mama. Es ist wichtig. Ich habe Funi gebeten, dir dabei behilflich zu sein.«
    »Also gut. Wenn es dich beruhigt, werde ich alles noch mal durchsehen.«
    »Ginge das jetzt gleich?«
    »Nein, ich bin gerade auf dem Weg in die Kirche.«
    »Wozu das denn?«
    »Um für dich zu beten.«
    »Such lieber nach meinem Computer, anstatt zu beten. Deine Gebete helfen mir nicht weiter, ich muss wissen, was wirklich passiert ist. Kapier das doch endlich!«
    »Ich gehe jetzt zum Beten, und danach kümmere ich mich um deinen Computer. Ob dir das gefällt oder nicht.«

65
    Maria Dolores Vergani: »Sie müssen eine Liste besorgen mit sämtlichen ein- und abgehenden Anrufen für jenen Freitag.«
    Max Nagel: »Und zu welchem Zweck?«
    Maria Dolores Vergani: »Um einem Anruf nachzugehen, von dem ich nichts weiß.«
    Max Nagel: »Jetzt mal ganz langsam. Von wem sollte denn dieser Anruf sein? Und wozu sollte ich ihm nachgehen? Was für eine Geschichte ist denn das schon wieder?«
    Maria Dolores Vergani: »Der Anruf eines Mannes, einer Person, die mir damals sehr nahestand.«
    Max Nagel: »Und weiter?«
    Maria Dolores Vergani: »Er hat mich heute angerufen, das erste Mal nach all der langen Zeit, um mir etwas zu sagen. Und dabei hat er sich unter anderem auf jenen Abend bezogen. Er behauptet, mich an jenem Abend zu Hause angerufen zu haben, und er beteuert auch, ich hätte nicht abgehoben.«
    Max Nagel: »Sie haben schon geschlafen. An jenem Abend sind Sie relativ früh zu Bett gegangen. Oder stimmt das etwa nicht? Wir sind die Sache doch immer wieder durchgegangen, haben sie von allen Seiten überprüft. Wir haben Personen dazu vernommen, die Sie kennen. Dabei haben wir keinerlei Widersprüchlichkeiten feststellen können. Oder sind Sie etwa anderer Meinung?«
    Maria Dolores Vergani: »Ich weiß bis heute nicht genau, was an jenem Abend passiert ist. Würden Sie mich in diesem Augenblick fragen, würde ich antworten, dass ich noch nicht geschlafen habe und jemand bei mir zu Hause war.«
    Max Nagel: »Und wer sollte das gewesen sein?«
    Maria Dolores Vergani: »Michele Conti, mein Lebensgefährte.«
    Max Nagel: »Unmöglich. Das kann ich Ihnen beweisen. Er hat ausgesagt, Sie am frühen Nachmittag im Präsidium gesehen zu haben, dafür gibt es Zeugen, und danach zu einem Einsatz gerufen worden zu sein, wofür es ebenfalls Zeugen gibt.«
    Maria Dolores Vergani: »Dieser Mann hingegen, den ich vorher erwähnt habe, beteuert, mich am späten Abend angerufen zu haben. Doch statt mir, habe Michele abgehoben, weil ich zu jenem Zeitpunkt im Bad gewesen sein soll. Michele hat mir aber nichts ausgerichtet. Und was

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