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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Los, mach dich fertig«, befahl er ihr. »Es sei denn, du willst morgen nicht mit mir zum Strand!«
    Tess schwieg, und Faith fragte sich, ob Ethan eine Auseinandersetzung bevorstand. Sogar Nash schien den Atem anzuhalten.
    »Okay«, schnaubte Tess, ohne ihre Missbilligung zu verhehlen, rannte aber in ihr Zimmer.
    »Sie wird schon noch auftauen«, sagte Ethan zu seinem Bruder gewandt.
    Dieser musterte ihn mit grimmiger Miene. »Danke, dass du sie dazu gebracht hast, mitzukommen.«
    Faith blinzelte erstaunt. Sieh an, sieh an , dachte sie. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.
    »Tess braucht eine Familie. Lass ihr Zeit, ja?«
    Nash nickte. »Wir werden erst etwas essen, dann gehen wir auf den Straßenmarkt.«
    »Sie hat schon gegessen«, bemerkte Faith.
    »Na toll«, knurrte Nash.
    »Ich bin fertig!« Tess stürmte die Treppe herunter. Sie trug ein schwarzes T-Shirt mit einem Sonnenbrillenaufdruck, die Jeansshorts, die Faith ihr gekauft hatte, und dazu Flipflops. Sie war fast nicht geschminkt und hatte eine große Tasche dabei, die offensichtlich alles enthielt, was sie für die Übernachtung benötigte.
    Sie sah aus wie ein ganz normaler Teenager. Faith war richtig stolz auf sie.
    Ethan starrte Tess ungläubig an. »Wer bist denn du?«, fragte er sie grinsend.
    Nash blinzelte bloß erstaunt.
    »Bedank dich bei Faith!«, krähte Tess und marschierte zur Tür.
    Ethan starrte die Frau an, die ihm so wichtig geworden war und deretwegen er es kaum hatte erwarten können, wieder nach Hause zu kommen. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
    Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln, das nur ihm galt.
    »Du schuldest mir einen Strandbesuch«, rief Tess Ethan zu.
    »Ich hole dich morgen früh um halb neun ab, okay?«, sagte er.
    »Gut, und ich werde dann gleich zur Arbeit gehen.« Nash zog den Autoschlüssel aus der Tasche und ging zur Tür.
    »Denk an meinen Rat«, rief Faith ihm nach, bevor er die Tür hinter sich zufallen ließ.
    »Was denn für einen Rat?«, fragte Ethan.
    »Oh, ich habe ihm nur gesagt, dass Tess dich gern hat und dass er bei ihr nicht weit kommen wird, wenn er sich weiterhin wie ein eingebildeter, aufgeblasener Arsch verhält. Natürlich habe ich mich etwas weniger blumig ausgedrückt.« Sie grinste, und Ethan zog sie an sich, um ihr einen Kuss zu geben.

Kapitel 16
    Ethan war maximal zwölf Stunden unterwegs gewesen, was an sich nicht besonders lange war, aber immerhin lange genug, um sich unbändig darauf zu freuen, die beiden wichtigsten Frauen in seinem Leben wiederzusehen. Seine Gefühle für Tess bereiteten ihm nicht allzu viel Kopfzerbrechen – er hatte den kleinen Trotzkopf eben bereits ins Herz geschlossen. Dass er Faith ebenfalls liebte, machte ihm dagegen eher Angst.
    Diese Erkenntnis war ihm in zehntausend Meter Höhe gekommen, als er die wunderbar friedvolle Wolkenlandschaft vom Flugzeugfenster aus betrachtete. Da war ihm plötzlich klar geworden, dass Faiths Gegenwart dasselbe Gefühl von Glück und Frieden in ihm hervorrief, wie er es in diesem Moment erlebte. Er hatte nicht gedacht, dass er dieses Gefühl jemals wieder empfinden könnte. Weil er lange geglaubt hatte, er hätte es nicht verdient. Erst Tess hatte ihn mit ihrer Ehrlichkeit eines Besseren belehrt, war sie doch wie er selbst noch bis vor Kurzem davon überzeugt gewesen, sie hätte nichts Gutes im Leben verdient. Er wusste es nun besser.
    Vielleicht hatte er Faith tatsächlich nicht verdient, aber er hatte sich nun mal Hals über Kopf in sie verliebt, und er würde sie nicht aufgeben. Ethan legte all seine Gefühle, seine ganze Leidenschaft in den Kuss und hoffte, sie würde verstehen, was er ihr auf diese Art mitteilen wollte, denn er fürchtete, sie zu verschrecken, wenn er es ihr mit Worten sagte. Als sie ihm die Arme um den Hals schlang, um ihn an sich zu ziehen, wobei sie ihren Körper an den seinen schmiegte, wurde ihm klar, dass ihr die Intensität seiner Gefühle keine Angst machte – solange er nicht darüber redete.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und betrachtete ihn mit einem sinnlichen Blick aus halb geschlossenen Augen. »Wofür war der denn?«
    »Ich habe dich vermisst.«
    Er betrachtete sie vorsichtig, aber sie verzog den Mund zu einem Lächeln. »Ich gebe zu, ich habe dich auch vermisst. Aber ehrlich gesagt finde ich das gar nicht gut, Ethan.«
    Mit dieser Aufrichtigkeit hatte er nicht gerechnet. »Warum?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Während meiner Ehe mit Carter habe ich so viel von mir selbst

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