Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
und brummte: »Ich geh ja schon«, dann stampfte sie langsam Stufe für Stufe einen Stock höher.
    Faith wartete ab, bis sie mit Nash allein war, obwohl sie sicher war, dass Tess versuchen würde, sie zu belauschen.
    »Was zum Teufel soll das heißen, Ethan musste geschäftlich nach Washington?«, fragte Nash.
    »Nun, das, was ich gesagt habe. Es gab einen firmeninternen Notfall.«
    »Und der war natürlich wichtiger als Tess. Er hat sie im Stich gelassen. Aber das ist ja ohnehin seine Spezialität«, schloss Nash voreingenommen.
    »So war es nicht.« Faith biss die Zähne zusammen.
    Nash verschränkte die Arme vor der Brust. »Ach, nein? Und wer passt auf Tess auf?«
    Faith straffte die Schultern und sagte: »Ich«, obwohl die Anwort ihrer Meinung nach auf der Hand lag.
    Nash ließ ein barsches Lachen hören. »Er hat sie in der Obhut einer Fremden gelassen, statt Dare oder mich anzurufen? Warum überrascht mich das nicht?«
    Faith stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. »Entschuldige, wenn ich das sage, aber ich bin ihr weniger fremd als du.«
    Er schnaubte verächtlich. »Lass mich raten: Ethan hat vergessen dir zu sagen, dass Tess und ich etwas vorhaben.«
    Faith schüttelte den Kopf. »Wie gesagt, es gab einen Notfall in seiner Firma, und er musste überstürzt abreisen.«
    »Nun, es ist erst sieben, und der Markt ist bis zehn geöffnet, also werde ich jetzt mit Tess in die Stadt fahren.«
    Diese Entscheidung werden wir wohl Tess überlassen müssen , dachte Faith. Natürlich würde sie versuchen, das Mädchen dazu zu überreden, mitzufahren, aber noch ehe sie diesen Gedanken laut aussprechen konnte, ertönte von oben Tess’ Stimme: »Ich bleibe hier!«
    Faith sah zu Nash, der frustriert die Augen verdrehte. »Ich gebe dir jetzt mal einen guten Rat: Tess ist nicht auf den Kopf gefallen. Sie weiß genau, wie du über deinen Bruder denkst.«
    »Was willst du damit andeuten?«
    »Sie mag Ethan, ob es dir passt oder nicht, und wenn du Ethan gegenüber weiterhin so negativ eingestellt bist, wirst du bei ihr nicht weit kommen.«
    Nash ärgerte sich sichtlich über ihre Worte. Er straffte die Schultern und bedachte sie mit einem wütenden Blick. »Erstens geht dich das überhaupt nichts an, und zweitens hast du nicht die leiseste Ahnung, was er unserer Familie angetan hat.«
    Faith ging auf Nash zu, bis sie Nase an Nase dastanden.
    »Muss echt ein gutes Gefühl sein.«
    »Was?«
    Sie legte den Kopf schief und beäugte ihn abschätzig. »Ein derart perfekter Mensch zu sein, dass man nie auf die Nachsicht oder das Verständnis anderer Leute angewiesen ist.« Sie ballte die Fäuste.
    An seinem Kiefer zuckte ein Muskel. »Willst du mir etwa weismachen, dass du deinem alten Herrn verziehen hast?«
    Volltreffer , dachte Faith, aber sie beschloss, sich nicht unterkriegen zu lassen. »Ach, soll das heißen, dass du mich endlich nicht mehr mit ihm in einen Topf wirfst? Wenn es so ist, warum bist du dann mir gegenüber immer noch so verdammt feindselig?« Jetzt hatte sie sich so richtig in Rage geredet.
    »Ich finde, da hat sie recht«, knurrte Ethan, der plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Er trat in den Vorraum und schloss die Tür hinter sich.
    Sowohl Faith als auch Nash waren von seiner unerwarteten Rückkehr sichtlich überrascht. Er stellte seinen Koffer auf dem Marmorboden ab, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute von Nash zu Faith. Scheinbar machte es keinen Eindruck auf ihn, dass sein Bruder ihn für den letzten Dreck hielt; Ethan wirkte so imposant und Furcht einflößend wie eh und je.
    Faith spürte, wie ihr Herz vor Freude schneller schlug. »Was machst du denn schon hier?«
    »Ich habe mich ins nächstbeste Flugzeug gesetzt, sobald alles erledigt war.« Und wie es aussieht, komme ich keine Minute zu früh . »Was ist hier los?«
    »Du bist abgehauen und hast Tess einer Fremden« – Nash zeigte mit dem Finger auf Faith – »anvertraut statt einem deiner Brüder. Außerdem hast du vergessen, Tess zu sagen, dass ich heute Abend mit ihr in die Stadt gehe.«
    Ethan zuckte zusammen. »Stimmt, das habe ich vergessen, und es tut mir leid. Tess!«, rief er.
    »Ich bin hier!«
    Ethan spähte zum oberen Treppenabsatz, von wo Tess auf die Erwachsenen hinunterblickte. »Ich hab ganz vergessen dir zu sagen, dass du den heutigen Abend mit Nash verbringen wirst«, sagte er zu ihr.
    »Niemals!«
    Ethan verdrehte die Augen. »Und ob. Er ist dein Bruder, und ihr zwei müsst euch besser kennenlernen.

Weitere Kostenlose Bücher