Ich will doch nur küssen
die Hüfte kniff.
»Ich mag Hunde sehr wohl«, verteidigte sich Nash. »Ich bin bloß der Meinung, dass ich heute Nacht schon mit Tess allein alle Hände voll zu tun haben werde.«
Faith hob überrascht die Augenbrauen. Wer hätte gedacht, dass Ethan und Nash so ähnlich reagieren, sich in einer Sache so einig sein würden!
»Da könntest du durchaus recht haben«, sagte Ethan.
»Sie hat mir erzählt, dass du vorhast, sie in Birchwood einzuschreiben.«
»Stimmt.«
Faith straffte die Schultern und wartete auf die unausbleibliche Kritik, obwohl sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, was es dagegen einzuwenden geben könnte. Aber es war anzunehmen, dass Nash etwas daran auszusetzen hatte, sonst hätte er das Thema wohl nicht angeschnitten. Wahrscheinlich störte er sich nur daran, dass der Vorschlag von Ethan gekommen war.
»Und, hast du etwas dazu zu sagen?«, fragte Ethan.
»Und ob.« Nash bedachte seinen Bruder mit einem stechenden Blick aus seinen blauen Augen.
Ethan umklammerte Faiths Taille etwas fester. »Nämlich?«
Nash biss die Zähne zusammen. »Ich bin überzeugt, es wird ihr guttun«, presste er sichtlich widerstrebend hervor. Es war offensichtlich, dass es ihm schwer fiel, Ethan Anerkennung zu zollen.
Faith atmete erleichtert auf und merkte erst jetzt, unter welcher Anspannung sie gestanden hatte.
»So sehe ich das auch«, sagte Ethan.
»Sie hat eine ziemlich hohe Meinung von dir«, bemerkte Nash.
Ethan zuckte die Achseln. »So weit würde ich nicht gehen.«
»Sie nimmt dich in Schutz.« Nashs Blick wanderte zu Faith, wie um ihr zu signalisieren, dass er dem zustimmte, was sie vorhin gesagt hatte. »Mir ist zwar nicht ganz klar, womit du dir das verdient hast, aber enttäusche sie nicht.«
»Das habe ich nicht vor«, sagte Ethan hörbar gereizt.
»Gut.« Nashs Augen wurden eine Nuance dunkler, was seinen Blick noch drohender wirken ließ. Zwischen ihnen war also noch alles beim Alten.
»Ich muss jetzt zurück zu der kleinen Tyrannin, ehe sie auf die Idee kommt, meine Unterschrift auf dem Formular zu fälschen, damit sie doch noch einen Hund mitnehmen kann.« Damit drehte sich Nash um und kehrte auf die andere Straßenseite zurück.
»Jetzt reicht’s mir aber!«, echauffierte sich Faith, sobald Nash außer Hörweite war. »Der Kerl tut ja gerade so, als hätte er noch nie im Leben einen Fehler gemacht.«
Ethan grinste.
»Was ist denn daran so lustig?«
»Nicht lustig, sondern süß.« Er strich ihr mit den Fingern über die Wange. »Wie du dich für mich einsetzt.«
»Ich kann nicht anders«, gab sie zu, und er beugte den Kopf, um sie lange und innig zu küssen. Seine Zunge glitt neckend zwischen ihre Lippen. »Mmm, du schmeckst nach Zucker.«
Die Schmetterlinge in ihrem Bauch spielten verrückt. »Willst du noch mehr Süßes?«
Er bedachte sie mit einem glühenden Blick, der ihr Verlangen noch zusätzlich entfachte. Sie wollte ihn spüren, seine nackte Haut auf ihrer Haut, seinen harten Körper in ihrem. »Darauf kannst du wetten.«
Sie schauderte wohlig und konnte es kaum erwarten, endlich mit ihm in seinem Bett zu liegen, aber er wandte sich abrupt ab und marschierte davon.
Sie holte ihn beim Zeppoli -Stand wieder ein, wo er noch eine der frittierten, dick mit Zucker bestreuten Köstlichkeiten für sie erstand. Sie dankte es ihm, indem sie das süße Brandteiggebäck vor seinen Augen ganz langsam und genüsslich verzehrte, wobei sie mit der Zunge sorgfältig den Zucker vom warmen Teig ableckte, in der Hoffnung, ihm damit ordentlich einzuheizen. Sie selbst war bereits über alle Maßen erregt und konnte es kaum erwarten, den Abend in seinen Armen ausklingen zu lassen.
Aber wie es aussah, wollte er sie noch etwas auf die Folter spannen, denn er bestand darauf, Hand in Hand mit ihr durch die Hauptstraße zu flanieren. Faith entging nicht, dass die Leute sie anstarrten. Nur sie allein? Oder ihn? Oder sie beide als Paar? Sie wusste es nicht, und es war ihr auch egal. Denn wie sie so mit Ethan an ihrer Seite durch die Stadt spazierte, die ihr Zuhause war, und der Musik lauschte, erfüllte sie plötzlich ein ungewohnter innerer Frieden.
Sie hatte endlich das Gefühl dazuzugehören. Als sie noch ein Teenager gewesen war, hatte sie zwar einen Freundeskreis gehabt und das Leben wundervoll gefunden, aber sie hatte keine Ahnung von der richtigen Welt gehabt. Jetzt war sie im Begriff, sich hier ein eigenes kleines Unternehmen aufzubauen, ließ die alten Freundschaften
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