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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Außenseiterrolle gedrängt. Er beneidete Dare darum, dass er es geschafft hatte, Ethan zu akzeptieren, während er, Nash, es nicht fertigbrachte, seinem älteren Bruder zu verzeihen. Sein Leben bestand aus zwei Hälften – aus der Zeit vor dem Unfall seiner Eltern und den Jahren danach – und in seinen Augen trug Ethan die Schuld daran.
    Auch was Faith anging, hielt er an seiner Einstellung fest, ganz egal, was sie in ihrem Enthüllungsinterview offenbart hatte – sie war und blieb für ihn die Tochter von Martin Harrington, wegen dem Nashs Adoptivvater einen Großteil seines Vermögens verloren und kurz darauf einen Herzinfarkt erlitten hatte.
    Kein Wunder also, dass er sich im Kreise dieser Familie höchst unwohl fühlte.
    Es klingelte und Tess stürzte hinaus, um aufzumachen. Nashs Informationen über Kelly Moss stammten von Tess und Ethan, und obwohl sich Ethan nur lobend über sie äußerte und Tess ihre ältere Schwester abgöttisch liebte, hatte er selbst keine gute Meinung von ihr. Schließlich hatte sie Tess quasi vor Ethans Tür ausgesetzt. Nun, er würde sich selbst ein Urteil bilden müssen.
    Als Tess gleich darauf mit ihrer Schwester im Schlepptau zurückkehrte, wichen Nashs Vorurteile einer unerwarteten Bewunderung. Er erhob sich, um Kelly zu begrüßen, und seine Brüder taten es ihm nach.
    Kellys hellbraunes, von blonden Strähnchen durchzogenes Haar umrahmte ein volles Gesicht mit ausgeprägten Gesichtszügen. Sie trug ein bauchfreies Top und enge Jeans, und ihre offenen Schuhe gaben den Blick auf pink lackierte Zehennägel frei. Kelly Moss war kein gewöhnliches Mädchen von nebenan, sondern eine selbstbewusste Frau mit einer erotischen Ausstrahlung, die schon durch ihre bloße Anwesenheit alle Blicke auf sich zog.
    Verglichen mit dem Frauentypus, den Nash bislang geliebt hatte, und vor allem in Anbetracht der komplizierten Familienbeziehung, die ihn mit Kelly Moss verband, sollte sie ihn eigentlich kein bisschen interessieren. Trotzdem fühlte er sich heftig zu ihr hingezogen. Ein Glück, dass sie nur zu Besuch in der Stadt war, denn er hatte das Gefühl, dass sie jede Menge weitere Komplikationen in sein ohnehin schon kompliziertes Leben bringen würde.
    Nichtsdestoweniger konnte er den Blick nicht von ihr abwenden, und auch sie musterte ihn mit unverhohlenem Interesse, bis sich Ethan räusperte.
    Mit geröteten Wangen drehte sich Kelly zu Ethan um und umarmte ihn unvermittelt. Nash schien sie bereits wieder vergessen zu haben.
    »Ich war nicht sicher, ob du mit ihr fertigwerden würdest, aber seht sie euch an!« Sie deutete mit einem breiten Lächeln auf Tess.
    Ein Lächeln, das Nash verdammt attraktiv fand.
    Ethan schüttelte den Kopf. »Wie ich dir schon am Telefon gesagt habe, sie hat es aus eigener Kraft geschafft.«
    »Mit etwas Hilfe von dir«, fügte Faith hinzu, um die Leistungen ihres Zukünftigen zu würdigen.
    Nash konnte nicht leugnen, dass er Ethan insgeheim ein wenig um sein Liebesglück beneidete, wenngleich er nach wie vor nicht viel von Faith hielt. Es fiel ihm immer noch schwer, sich vorzustellen, dass sie andere Moralvorstellungen als ihr Vater hatte und nicht zu denselben Machenschaften fähig war.
    »Deine neue Frisur gefällt mir«, bemerkte Kelly und zerzauste ihrer Schwester die Haare, die inzwischen ein Stück gewachsen waren.
    Tess strahlte. »Sie sind jetzt heller. Fast wie deine, nicht?«
    Kelly nickte, und wieder erhellte ihr Lächeln den Raum.
    Nash konnte Kellys Überraschung und Freude über Tess’ neues Aussehen nachvollziehen. Die Kleine hatte sich sogar von ihrem Augenbrauenpiercing verabschiedet. Und das alles nur dank Ethan und Faith. Ihr Verhältnis zu Dare war inzwischen fast so innig, als wäre sie mit ihm aufgewachsen, dabei kannten sie sich erst ein paar Wochen. Nur Nash hatte in Bezug auf Tess keinerlei Fortschritte gemacht.
    Er verbrachte zwar oft Zeit mit seiner Schwester, ging mit ihr essen, ließ sie bei sich übernachten, doch sie verhielt sich ihm gegenüber nach wie vor distanziert. Ganz egal, wie sehr er sich auch bemühte, das Mädchen wollte einfach nicht mit ihm warm werden. Noch ein Grund dafür, dass er plötzlich in seiner eigenen Familie zum Außenseiter geworden war.
    »Kelly, Faith kennst du ja bereits«, sagte Ethan und unterbrach damit Nashs Gedankengänge.
    Ethans Verlobte winkte Kelly zur Begrüßung, und diese winkte zurück.
    »Und nun möchte ich dir meine Brüder vorstellen. Das ist Dare«, fuhr Ethan fort und deutete mit

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