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Ich will doch nur küssen

Ich will doch nur küssen

Titel: Ich will doch nur küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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um ›Kiss Me‹ von Sixpence None the Richer aus dem Jahr 1999 zu singen. Hach, da wurden Erinnerungen an die guten alten Zeiten wach!
    Der Alkohol hatte seine entkrampfende Wirkung getan – Faith war blendend gelaunt und sprühte vor Energie, und sie sang und tanzte, als hätte sie ihr Leben lang nichts anderes getan. Wer hätte gedacht, dass sie so viel Spaß haben würde!
    Oh, kiss me beneath the milky twilight
    Lead me out on the moonlit floor …
    Mitten im Refrain konnte sie sich plötzlich des Gefühls nicht erwehren, dass jemand sie mit Argusaugen beobachtete. Ihr wurde heiß. Sie spähte ins Publikum und entdeckte Ethan, der mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt dastand und jede ihrer Bewegungen verfolgte.

Kapitel 4
    Faith bewegte sich im Takt zur Musik und schwang dabei gekonnt die Hüften, und Ethan konnte den Blick nicht von ihr abwenden.
    Er hatte eigentlich nicht die Absicht gehabt, auszugehen, schon gar nicht in Joe’s Bar, aber dann hatte plötzlich Mike Ferraro, der Bruder von einem seiner ältesten Highschool-Freunde, bei ihm vor der Tür gestanden, weil er gehört hatte, dass Ethan das Haus auf dem Hügel gekauft hatte. Ethan und Mikes großer Bruder Carl hatten früher zusammen eine Menge Unsinn getrieben, und auch der zwei Jahre jüngere Mike war häufig mit von der Partie gewesen.
    Ethan hatte seinen Besucher hereingebeten, und sie hatten zusammen ein Bier getrunken und sich darüber ausgetauscht, was alles geschehen war, seit sie einander aus den Augen verloren hatten. Carl hatte seine Highschool-Freundin geschwängert und sie gleich im Sommer nach dem Abschluss geheiratet. Mittlerweile hatte er zwei Söhne und eine kleine Tochter und führte ein geregeltes Leben, was für Ethan nur schwer vorstellbar war. Aber Carl schien das Dasein als Ehemann und Vater zu genießen. Der Unterschied zu Ethans Werdegang hätte größer nicht sein können. Carl war in die Fußstapfen seines Vaters getreten und Elektriker geworden, und auch Mike war inzwischen erwachsen geworden – er ging Schlägereien und sonstigen Schwierigkeiten aus dem Weg und verdiente sich seinen Lebensunterhalt am Bau. Wie Ethan war auch er noch immer Single.
    Als Mike vorgeschlagen hatte, zu Joe’s zu gehen, hatte Ethan sofort eingewilligt, denn zu Hause fiel ihm ohnehin die Decke auf den Kopf. Die erdrückende Stille, die Erinnerung an die Verachtung, mit der ihm sein Bruder begegnet war, und die Tatsache, dass Faith die erniedrigende Szene live miterlebt hatte … All das, gepaart mit der im Haus herrschenden Leere, ging ihm gehörig an die Nieren, sodass die Aussicht, unter Leute zu kommen, etwas seltsam Verlockendes hatte.
    Er hatte allerdings nicht damit gerechnet, Faith hier anzutreffen. Sie wohnte zwar über der Bar, aber selbst in Anbetracht ihrer veränderten Lebensumstände hatte er nicht erwartet, dass sie an Orten wie diesem verkehrte. Doch siehe da, sie war nicht nur hier, sie stand sogar auf der Bühne und sang.
    In diesem Moment begegneten sich ihre Blicke, und ein heißes, schweres Gefühl stieg in ihm auf, genauso packend wie der Rhythmus der Musik. Er kannte den Song noch aus der Highschool-Zeit, und die Worte, die Faith gerade sang – für ihn – , trafen ihn so unerwartet wie eine Welle des Ozeans.
    So kiss me.
    So kiss me.
    Genau das wollte er. Mehr als alles andere. Die Sehnsucht danach verursachte ihm ein Ziehen tief unten in der Magengrube. Er begehrte sie mit einer nie gekannten Heftigkeit.
    Schließlich brach die Musik ohne Vorwarnung ab, und alle Anwesenden – einschließlich Ethan und Mike – applaudierten.
    »Puh, ganz schön heiß, was?« Mike deutete mit dem Kopf in Richtung Bühne. »Welche von denen hat es dir denn angetan?«
    Ethan antwortete nicht. Er war sehr darum bemüht, cool zu wirken und sich nicht anmerken zu lassen, dass er mehr als nur eine kleine Schwäche für Faith Harrington hegte.
    »Keine?« Mike zuckte mit den Achseln. »Na, dann hast du ja sicher nichts dagegen, wenn ich mein Glück bei Faith Harrington versuche, die seit Neuestem wieder in der Stadt ist. Die ist ein richtig heißer Feger, wenn du mich fragst, und bei allem, was sie in letzter Zeit mitgemacht hat, ist sie bestimmt froh über eine starke Schulter zum Anlehnen und Ausweinen.« Er grinste. »Für den Job bin ich genau der Richtige.«
    Bei Mikes Worten drehte sich Ethan der Magen um. Er würde Mike auf keinen Fall auch nur in die Nähe von Faith Harrington lassen. »Da habe ich sehr wohl etwas dagegen«,

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