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Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman

Titel: Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beltz & Gelberg
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Lehrer, von ihm lasse ich mich nicht ausbremsen.
    »Ich dachte, ich hätte es verloren«, greife ich den Faden wieder auf. »Aber nachmittags kam Camilla plötzlich damit an und meinte, sie habe es im Flur gefunden. Als ich nachgehakt habe, wo, konnte sie es mir nicht so genau sagen. Aber ich war einfach nur froh, dass ich mein Handy wiederhatte …«
    »Und was bitte hat diese Geschichte mit meinem iPhone zu tun?«, fragt Mattsson ungeduldig. »Die Tatsache, dass Silja dein Handy offenbar nicht gestohlen hat, beweist ja wohl kaum …«
    »Camilla ist mit Emelie befreundet!«, sage ich. »Möglicherweise haben sie mein Handy geklaut, um an Siljas Nummer zu kommen! Also, die Anzeige kam heute, einen Tag nachdem mein Handy weg war. Und Emelie hat Silja gedroht, dass es ihr noch leidtun würde, dass sie geboren wurde! Gestern. Sven und Leo haben es auch mitbekommen. Und Line wahrscheinlich!«
    »Eine unschöne Geschichte ist das.«
    »Ich bleibe dabei, das ist ein Fall für die Polizei«, sagt Mattsson.
    »Ich schlage vor, wir verabreden zuerst einmal einen Gesprächstermin mit euch und Emelie Kvarnström und eventuell mit dieser Lovisa, die möglicherweise den Diebstahl begangen hat«, sagt der Rektor. »Wer ist euer Klassenlehrer? Britt Lundström?«
    Ich sehe ihn an, während in mir Panik aufsteigt, kalt, zäh und unsichtbar. So fühlt es sich also an, sein Todesurteil verkündet zu bekommen.
    Obwohl ich sicher keine Hilfe von Siljas Seite verdient habe, unternimmt sie einen Versuch zu meiner Rettung. Sie setzt sich aufrecht hin, schiebt eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht und sieht den Rektor an.
    »Sie können sich nicht vorstellen, wie ätzend das ist«, sagt sie. »Sie haben ja gesehen, was Emelie mit mir macht! Und da wollen Sie, dass sie mitbekommt, dass Vendela sie und Lovisa angeschwärzt hat? Können Sie die beiden nicht zur Rede stellen, ohne zu sagen, wer sie gesehen hat?«
    »Anonyme Zeugenaussagen sind nicht viel wert«, sagt der Rektor. »Und wenn es sich tatsächlich so verhält, wie ihr sagt, ist es höchste Zeit, Fräulein Kvarnströms Rachefeldzug ein Ende zu bereiten, meint ihr nicht?«
    Aus seinem Mund klingt das so einfach. Was glaubt er denn? Dass er Emelie mal kurz beiseitenimmt und es mit einem »Pfui, pfui, so was tut man aber nicht« getan ist, und dann ist alles wieder gut?
    »Ich melde mich bei euch«, sagt der Rektor. »Geht jetzt zurück in den Unterricht.«
    »Wollen Sie sie schon wieder davonkommen lassen?«, fragt Mattsson aufgebracht. »Wir sollten doch wenigstens überprüfen, ob sie das Telefon mit in die Schule gebracht hat!«
    Der Rektor schüttelt den Kopf.
    »Es gibt keinen Anlass, Taschen und Schränke zu durchsuchen«, sagt er. »Erst einmal müssen wir aufklären, was eigentlich passiert ist, dann sehen wir weiter.«
    Wenige Sekunden später stehen wir im Flur vor dem Sekretariat. Silja ist blass und ich fühle mich wie von einer Dampfwalze überrollt.
    »Tut mir leid«, nuschele ich.
    »Was tut dir leid?«, sagt sie. »Du hast mir da drinnen grad das Leben gerettet!«
    Sie macht einen Schritt nach vorn und nimmt mich fest in die Arme. Ich lege meine Arme auch um sie. Sie duftet nach Moschus und ihr Haar fühlt sich widerspenstig weich an meiner Wange an.

In der Mittagspause gehen Sven, Leo, Silja und ich in die Stadt.
    Wir berichten den Jungs, was passiert ist, und als Silja erzählt, was ich im Büro des Rektors gesagt habe, klingt das mutig und stark, obwohl ich mich bis zuletzt feige gedrückt habe. Ich sehe sie an und staune über das, was sie sagt. Inhaltsmäßig stimmt alles, aber aus ihrem Mund hört es sich an, als hätte ich gar nicht eher agieren können, weil ich ja nicht alle Puzzleteile zusammen hatte.
    Aber hauptsächlich reden wir über Emelie.
    »Bitch«, sagt Leo. »Wieso sind es immer die Mädchen, die solche Intrigen spinnen?«
    »Weil Intrigen ein gewisses Intelligenzniveau erfordern«, sagt Silja. »Ihr tretet euch stattdessen in die Eier.«
    Sven lacht.
    »Leg dich nicht mit Silja an, Leo!«, sagt er. »Sie macht dich platt.«
    »Wenn jemand plattgemacht wird, dann ja wohl ich?«, sage ich. »Wenn Emelie spitzkriegt, dass ich …«
    »… wird sie gar nichts gegen dich unternehmen«, sagt Sven. »Wir sind ja auch noch da!«
    Als wir damals die Liste gemacht haben, Tonja, Lukas, Nils und ich, haben wir, ohne zu zögern, Sven und Emelie als König und Königin an die Spitze gesetzt, ebenbürtig und gleich stark. Emelie würde niemals Sven

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