Ich will es hart
glücklich an. »Es war ganz einfach. Der Idiot war so versessen darauf, einen Orgasmus durch Atemstillstand zu bekommen.« Bello kicherte. »Ich habe ihm einfach nur einen Gefallen getan. Aber du musst keine Angst haben, dir tue ich nichts.« Er stand auf, legte seinen Kopf an Helens Brust und seufzte. »Wir werden beide sehr glücklich miteinander sein. Ich muss nur überlegen, wie ich dich von hier wegbringen kann. Dann habe ich dich ganz für mich allein.«
Helens Herz blieb vor Schreck fast stehen. Der Mann, den sie Bello nannten, war ja völlig wahnsinnig!
In diesem Moment wurde die Tür vehement aufgestoßen, und Leyla bedrohte Bello mit gezogener Waffe.
»Zurück an die Wand, Bello! Platz!«
Zu Helens Verwunderung reagierte er sofort und sank wimmernd vor Leylas Füßen zu Boden. »Nein, das dürft ihr nicht. Sie gehört doch mir …« Als Leyla ihm Handschellen anlegte, leistete er keinen Widerstand, sondern jammerte still vor sich hin.
»Gut, dass ihr ihn so streng erzogen habt, dass er sich gehorsam wie ein Hündchen verhält«, merkte Leyla an und zog Bello hoch, um ihn abzuführen.
*
»Hi Steve, ich bin gekommen, um mich zu verabschieden. Der Fall ist gelöst, und es gibt für mich hier nichts mehr zu tun.« Leyla hatte sich bereits von Helen und den anderen verabschiedet. Sie traf Steve bei Umbauarbeiten an.
»Es ist schön, dass du noch mal gekommen bist. Was hat Bellos Verhör ergeben?«
»Wir haben ihn mit den Fakten konfrontiert, und er hat alles zugegeben.«
»Also ein klassischer Mord aus Eifersucht?«
»Na ja, als klassisch würde ich ihn nicht gerade bezeichnen. Und es war Helens Glück, dass er viel zu sehr in sie verschossen ist, als dass er ihr etwas angetan hätte.«
Unschlüssig betrachtete Leyla das neue Andreaskreuz, das nicht an der Wand, sondern mitten im Raum stand, sicher an Fußboden und Decke verschraubt. Direkt im Zentrum mehrerer Spots. Auf einem Beistellwagen lagen verschiedene Utensilien parat, darunter mehrere breite Lederriemen für die Arm- und Beinfesseln, Ösen, Karabinerhaken und Metallketten.
Leyla strich mit einem Finger über die gepolsterte Innenseite der Lederfesseln. »Wow. Scheint ja ein wahres Monster zu sein, das du erwartest, so breites und festes Leder. Hannibal Lector?«
»Nein«, lächelte Steve. »So schlimm ist es nicht. Es soll uns ja auch noch Spaß machen. Aber manche Sklaven muss man eben ruhiger stellen als andere, um sie zu zähmen. Sozusagen in Sicherheitsgewahrsam nehmen.«
»Ahm.«
Er nahm eine der Fesseln in die Hand. »Ich muss sie noch testen, ob alles richtig angebracht ist – schau, das wird so ums Handgelenk gelegt.«
Zögernd ließ sie ihn gewähren, als er den Verschluss einfädelte und auf passende Enge zuzog. Auch am Arm fühlte sich die Fessel beeindruckend stabil an, war aber gut gepolstert und drückte nicht.
Steve schob sie mit sanftem Druck vor das Andreaskreuz, hob ihren Arm an und hakte die Fessel mit einem Karabinerhaken an einer der vielen Ösen in Kopfhöhe ein.
Als er nach ihrem anderen Handgelenk griff, zog sie die Hand zurück.
»Komm schon, du kennst mich doch inzwischen. Nur mal ausprobieren.«
Leyla gab nach, und Steve kettete sie fest.
»Zerr mal daran.«
Leyla legte sich mächtig ins Zeug, aber nichts geschah. »Gute Arbeit«, stellte sie trocken fest. »Und nun mach mich wieder los.«
»Hast du etwa Angst vor dem Gefühl, eine Fessel zu tragen? Komm schon, als Domina sollte man zumindest die einfachsten Dinge mal ausprobieren, um einen persönlichen Eindruck von der Wirkung zu erhalten.« Während er redete, legte er ihr Oberarmfesseln an.
»Ich bin aber keine Domina! Das ist vorbei, ehe es richtig begonnen hatte, also hör auf und mach mich wieder los!« Leyla wand sich, um ihn anzusehen.
»Weißt du, du solltest auch als Kommissarin mal ausprobieren, wie sich das anfühlt. So gefesselt und ausgeliefert zu sein. Mein Ding ist es ja nicht, die devote Rolle zu spielen. Aber ich habe es immerhin auch einmal ausprobiert. Man sollte ruhig mal die Seiten wechseln, um zu wissen, wie sich ein Paddle oder der Rohrstock anfühlt, oder ein Einlauf oder Knebel, weil man dann viel umsichtiger damit umgeht und nicht dazu neigt, den Partner oder Kunden zu überfordern.«
Bei den letzten Worten legte er von hinten um Leylas Oberschenkel einen breiten Ledergurt und zog ihn eng zu, um ihn gleich darauf mit dem Andreaskreuz zu verbinden.
»Hey, was soll das?« Leylas Stimme wurde lauter und energischer.
Weitere Kostenlose Bücher