Ich will es hart
deine niederen Instinkte, deine geheimen Begierden zuzulassen. Und es gibt viele Variationen, die in den Bereich domination and submission zählen, darunter finden wir bestimmt etwas, was dir gefällt.«
Im ersten Moment wollte Dennis protestieren, doch dann griff er stattdessen zu dem Glas Wasser, das vor ihm auf dem Tisch stand, und nahm einen langen Zug. Wenn er an diese Szene zurückdachte, die gefesselte und geknebelte Frau, nass und geil, bereit, gefickt zu werden, wann ER es wollte, und es dennoch zu genießen – er räusperte sich. »Wir könnten es ja vielleicht versuchen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sich das lohnt. Was schlagt ihr also vor?«
*
Als Dennis Lisa zwei Stunden später in Empfang nahm, war sie um einiges praktisches Wissen erfahrener und er um theoretisches. Ihre Wangen waren hochrot, und sie wirkte aufgedreht, schlang ihre Arme um seinen Hals und beglückte ihn mit einem leidenschaftlichen Kuss.
»Hey, mein Schatz. Sieht so aus, als ob du dich gut amüsiert hast.«
Wie Raul ihm geraten hatte, legte Dennis seine Hände auf ihren Po und drückte fest zu.
Lisa schnappte nach Luft. »Aua.«
»Na, sieht so aus, als ob sie dich ganz schön hart rangenommen haben, hm?«, grinste Dennis, ohne seine Hände von ihrem Hintern zu nehmen.
Lisa wich seinem Blick aus. »Geht so.«
»War es nicht gut?«, mimte Dennis den Enttäuschten.
»Doch, doch, ganz prima.«
An diesem und den zwei folgenden Abenden verhielt Lisa sich zurückhaltend. Sie schmiegte sich beim Fernsehen wie ein schmusiges Kätzchen an ihn, sobald sie jedoch zu Bett gingen, drückte sie sich herum und schaffte es irgendwie, ihren Pyjama so anziehen, dass er keinen Blick auf ihren Po erhielt.
An den übrigen Abenden war alles wie immer. Lisa war zickig, Lisa kommandierte ihn herum, Lisa forderte Sex. Dennis brachte es nicht über sich, ein Machtwort zu sprechen, obwohl er sich in jeder freien Minute mit nichts anderem beschäftigte als ihrer Beziehung und der Frage, wie es weitergehen sollte. Raul und Emma würden es herausfinden, und es würde sein Image nicht gerade aufwerten, aber solange er nicht mit sich selbst im Reinen war, würde er es nicht schaffen, sein Verhalten zu ändern und Lisa das zu geben, was sie offensichtlich brauchte. Aber wenn er darauf einging – würde er dann noch er selbst sein?
*
Es waren einige Stunden vergangen, als Dennis das Etablissement erneut betrat. Emma führte ihn in das Zimmer, in dem Lisa auf ihn wartete. Sie stand aufrecht, mit auf den Rücken gelegten Händen und gesenktem Blick mitten im Raum. Bekleidet war sie mit einem schwarzen, enganliegenden Lederbüstenhalter, dem Keuschheitsgürtel, halterlosen schwarzen Strümpfen und High Heels. Sie sah sexy aus, nur ihre Brüste hätte Dennis lieber nackt gesehen, aber er wusste ja, welchem Zweck diese Maßnahme diente.
Raul und Emma hatten ihn intensiv auf diese Situation vorbereitet. Genau genommen hatte Raul wie beim ersten Mal Lisa unter seinen Fittichen gehabt und Dennis hatte nur eine ungefähre Kenntnis von der Sitzung. Auf das Ergebnis und den Fortlauf der nächsten Tage hatte Emma ihn vorbereitet. Irgendwie war die Frage, ob er das alles wollte, ob er sich selbst für geeignet hielt, überhaupt nicht gestellt worden. Zuerst hatte Emma ihm wie selbstverständlich gewisse Rituale erklärt. Er war gar nicht gefragt worden, ob er bleiben wollte, ob er sich schon entschieden hätte, ein Dom zu werden. Sie winkte ihm einfach, ihr zu folgen, und Dennis hatte nicht die Kraft aufgebracht zu widersprechen.
Emma begann damit, wie man dafür sorgt, dass eine Session safe and consensual ist.
»Na ja«, lachte sie, »wobei die Sicherheit stets vorgeht. Dazu gehört generell auch ein Safeword. Das Thema Consensual dagegen ist weit gefächert. Prinzipiell ist Lisa zu allem bereit. Es ist schon jetzt erkennbar, dass sie süchtig nach einem erotisch-strengen Spiel ist. Wir müssen nur noch ihre Grenzen ausloten und herausfinden, was gut für ihre Psyche ist. Solange du darauf achtest, dass sie physisch wie psychisch nicht verletzt wird, machst du alles richtig.«
»Aha«, erwiderte Dennis wenig überzeugt. »Das heißt also, wenn es Lisa zu viel wird und sie das Safeword verwendet, muss ich sofort aufhören? Aber – dann kontrolliert ja doch wieder sie mich statt umgekehrt.«
In Emmas Augen blitzte ein Funken Anerkennung auf. »Nicht schlecht. Genau das ist die Gratwanderung. Ein guter Dom prüft in solch einem Moment, welchen Grund es
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