Ich will es hart
mehr, aber sie keuchte voller Lust. Justin klatschte fester, wieder im Wechsel, und im selben Moment kam sie. Zitternd, stöhnend, voller Lust.
»Fessle mich ans Bett und dann nimm mich. Mach schnell, ehe ich es mir anders überlege.« Ihre Stimme war belegt, ihr Blick verschleiert, als Justin zu ihr aufsah.
Ohne zu zögern oder zu überlegen, woher dieser Sinneswandel kam, drängte er sie auf das Bett, nahm ihr die Fesseln ab und fixierte ihre Arme am Kopfende. Die ganze Zeit über stöhnte sie, wand sich hin und her, schaute ihm dabei zu und schien ihn doch nicht zu sehen. Offensichtlich hatte der Orgasmus sie nicht völlig befriedigt, aber in einen tiefen Nebel der Lust versetzt.
Er kniete sich zwischen ihre Beine, legte sie sich über die Schultern, um möglichst tief in sie eindringen zu können, und – empfand auf einmal eine unbändige Lust dabei, sich Zeit zu lassen. Sein Penis stupste verlockend ihre Perle an, verteilte die Feuchtigkeit ihrer Schamlippen, rieb sich sanft, aber drang nicht in sie ein. Und seine Intuition gab ihm recht: Es machte sie schier verrückt.
»Komm endlich, fick mich! Darauf hast du doch schon den ganzen Abend gewartet!«
Justin beugte sich vor, knabberte an ihren Brustwarzen, hob sie vorsichtig mit seinen Zähnen an.
»Ah, du verdammter Bastard!«
Er hätte sie zu gerne noch länger zappeln lassen, aber seine eigene Lust war viel zu sehr am Siedepunkt, um noch länger zu warten. Justin stieß zu, langsam, wieder und wieder, tief, genoss seine Position, die Ungeduld, die in Marinas Augen lag. Sein Orgasmus glich einem Vulkanausbruch. Er fühlte, wie die Eruption heranrollte, in ersten Zuckungen, dann mit einer heftigen Entladung, die auch seinen Kopf vollkommen entleerte.
Er gab sich Zeit, zu verschnaufen, Marina noch ein wenig zu narren, ehe er ihr die Fesseln abnahm und sie beide Arm in Arm einschliefen.
Die Sonnenstrahlen kitzelten Justins Gesicht. Brummend zog er die Decke über den Kopf. Es war so gemütlich im Bett. Seine Hand tastete nach Marina. Nichts. Justin schob den Kopf unter der Decke hervor, horchte. Kein Geräusch aus dem Badezimmer.
»Marina?«
Keine Antwort. Auf einmal war Justin hellwach. Er ignorierte die blendenden Sonnenstrahlen, schwang die Beine aus dem Bett und schaute ins Bad. Von einer Sekunde zur anderen war alles klar. Sie war weg. Ihre Kosmetikartikel, ihr Köfferchen, alles war weg. Justin wirbelte herum, war mit einem Satz am Kleiderschrank. Nur seine Sachen hingen darin.
Wütend ballte er eine Faust. Warum? Warum schon wieder? Wenigstens hatte sie ihn diesmal nicht gefesselt, aber warum hatte sie sich fortgeschlichen – leise wie eine Katze?
Es hatte keinen Sinn, in Hektik zu verfallen. Er hatte keine Ahnung, wie lange sie schon weg war und wohin sie wollte. Sollte sie doch abhauen, wenn ihr die letzte Nacht und überhaupt das Zusammensein mit ihm nichts bedeutet hatten.
Eine Stunde später verließ Justin das Hotel. Während des Frühstücks war ihm eingefallen, dass Marina als Nächstes nach Wien wollte. Falls diese Information stimmte, woran er eigentlich nicht zweifelte. Aber er hatte sie nicht gefragt. Doch wohin in Wien? In welcher Tanzschule würde sie auftreten? Das wusste er nicht.
Justin war sich sicher, dass er sie trotzdem finden würde. Bestimmt hingen auch in Wien Plakate, die für die Abende mit Marina Mendez warben. Nur siegte diesmal sein Stolz. Er konnte ihr nicht ewig hinterherlaufen und sich dabei selbst verlieren. Wie oft würde sie dieses Spiel noch mit ihm treiben und in der Nacht verschwinden? Nein, er musste sich selbst schließlich noch mit Achtung im Spiegel betrachten können. Es war besser, er überwand das Brennen seines Herzens und fuhr nach Hause. Irgendwie musste er darüber hinwegkommen, auch wenn er noch nicht wusste, wie das funktionieren sollte.
Justins Mitarbeiter waren überrascht, aber auch erleichtert, ihren Chef am anderen Morgen unangekündigt wiederzusehen. Es war beinahe, als wäre er im richtigen Augenblick gekommen, um ein paar wichtige Dinge zu klären.
Die Tage waren okay. Justin stürzte sich mit Feuereifer in seine Arbeit, nahm abends Geschäftstermine wahr oder traf sich mit Leuten, die er lange nicht gesehen hatte, zum Essen. Erst in der Leere seiner Wohnung holte ihn der Schmerz wieder ein, der tief in seinem Herzen brannte. Er wollte diese Frau wiedersehen, er war sogar bereit, ihr zu dienen, aber er war nicht bereit, sich so weit zu demütigen, dass er ihr in eine Zukunft mit
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