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Ich will es hart

Ich will es hart

Titel: Ich will es hart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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liebe dich, du Hexe!«
    »Beweise es mir!«
    Justin lugte vorsichtig zwischen seinen Fingern hindurch. Marina hielt die Peitsche mit beiden Händen vor ihrer Brust. Direkte Gefahr drohte ihm nicht. Er ließ seine Hände sinken.
    »Was verlangst du?«
    Ein sinnliches Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Lass deine Hosen runter und biete mir deinen entzückenden Hintern zum Züchtigen an.«
    Justin zögerte. Alleine die Art, wie sie dastand, ihn ansah und wie sie es sagte, brachte sein Blut zum Kochen. Aber ihre Forderung war fast unannehmbar.
    »Und dann?«, presste er hervor. »Eine Nacht und du bist wieder weg? Ich steh das nicht allzu oft durch. Es ist mir zu – anstrengend.«
    »Wenn du mir nicht hinterherläufst, muss ich es wohl tun«, flüsterte Marina leise, mit einem sinnlichen Unterton, der ihm durch und durch ging.
    Justin zögerte. Er wollte sie immer noch. Aber nicht um jeden Preis. Er hatte es genossen, von ihr dominiert zu werden. Ohne Zweifel. Aber so konnte es nicht immer laufen. Und schon gar nicht in dieser Ungewissheit, wann sie einfach verschwand. Ohne Abschied, unerreichbar, wie ein Geist.
    Auf einmal legte sie die Peitsche auf seinem Schreibtisch ab.
    »Tanz mit mir!«
    Sie begann, die Melodie zu summen, nach der sie wohl schon hunderttausendmal Tango getanzt hatte, bei Profiturnieren, auf Shows, in Tanzschulen oder wo auch immer.
    Es dauerte nur Sekunden, ehe Justin begriff. Dann packte er sie, entschlossen, kompromisslos, riss sie an sich, so eng, dass er ihre festen Brüste spürte, und improvisierte einen Tango, der so voller Leidenschaft und Tempo war, der ihre Körper in null Komma nichts erhitzte und ihr Blut zum Rasen brachte, dass ihnen fast der Atem zum Küssen fehlte, als sich mit dem Ausklang des Liedes und ihrem Tanz durch sein großräumiges Büro ihre Lippen zu einem sinnlichen Kuss fanden …

Gehorche meiner Stimme
    Die Haustür öffnete sich unter entsetzlichem Kreischen, bei dem sich Aurelias feine Nackenhärchen empört aufstellten. Das war genauso entsetzlich wie damals in der Schule, wenn die Kreide auf der Tafel quietschte. Nicht zum Aushalten!
    Sie bückte sich und fand einen Kieselstein, der sich unter der Tür eingeklemmt hatte und bei jedem Türöffnen oder -schließen mitgezogen wurde. Feine helle Streifen auf dem Fliesenboden zeugten davon, dass dies schon einige Zeit lang standfand und sich niemand um das Problem gekümmert hatte. Nach mehreren vorsichtigen Versuchen, darauf bedacht, ihre gepflegten, rot lackierten Fingernägel nicht zu gefährden, gab die Tür den Störenfried frei.
    Aurelia öffnete den Briefkasten, der viel zu klein konzipiert war, keiner Norm entsprach und bereits überquoll. Dieses Problem war in allen Altbauten der Umgebung dasselbe. Die Hausbesitzer sahen nicht ein, für die Mieter neue Kästen anzuschaffen. Aurelia ärgerte sich vor allem, wenn die abonnierte Fernsehzeitschrift eingerissen und zerknittert aus dem Briefkasten kam.
    Abgesehen davon barg dieser Altbau noch weitere Unannehmlichkeiten. Es gab keinen Aufzug. Aurelia legte in ihrem Job, in dem sie häufigen Kundenkontakt hatte, viel Wert auf ein schickes Äußeres, zu dem auch elegante Schuhe und eine passende Handtasche gehörten. Die Sohlen ihrer Schuhe waren glatt, und sie achtete darauf, jeden Schritt sorgfältig auf die nächste Stufe zu setzen. Am liebsten wäre sie in einen komfortableren Neubau umgezogen. Aber die Miete war um einiges günstiger, und was von ihrem Gehalt übrig blieb, investierte sie lieber in Klamotten und Urlaub.
    Während sie vorsichtig Stufe für Stufe die Treppe in den zweiten Stock hinaufschlenderte, sortierte sie nebenbei die Briefe aus dem übrigen Inhalt ihres Briefkastens aus. Eine Rechnung und ein paar Umschläge, die vermutlich Directmails von Firmen enthielten, bei denen sie irgendwann einmal etwas bestellt hatte.
    Aurelia stutzte. Ein mit blauer Tinte adressiertes Kuvert. In Schönschrift geschrieben. Das A ihres Vornamens war ein wenig größer und besonders schwungvoll. Duft erreichte ihre Nase. Sie hob das Kuvert hoch und schnupperte. Dezentes Herrenparfüm. Wie eigenartig. Vergeblich suchte sie auf der Rückseite nach einem Absender, da dieser auf der Vorderseite fehlte. Ihre Mundwinkel zuckten amüsiert. Sie würde doch nicht plötzlich einen heimlichen Verehrer haben, der noch dazu besonders romantisch veranlagt war? Ach was, das war bestimmt auch nur eine neue Werbemasche. So wie diese Duftstreifen auf manchen Parfümanzeigen. Wenn

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