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Ich will es hart

Ich will es hart

Titel: Ich will es hart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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seinen Fuß am Bettgestell angekettet.
    Verdammt! Was hatte das nun wieder zu bedeuten?
    »Marina!«
    Keine Reaktion. Justin reckte sich aus dem Bett, machte sich lang, schaffte es, mit den Fingerspitzen an die Badezimmertür zu trommeln.
    »Möchtest du einen Hintern voll?«
    »Mir ist jetzt nicht nach Späßen zumute«, knurrte Justin und zog sich mühsam auf das Bett zurück.
    »Das ist kein Spaß. Du bist ungehorsam.«
    »Hör auf mit dem Blödsinn. Mir ist jetzt auch nicht nach SM -Spielen zumute. Mach mich sofort los! Was soll das überhaupt?«
    Marina stellte einen Fuß auf der Sitzfläche des einzigen Stuhls auf und fing an, ihre Beine mit einer wohlriechenden Bodylotion einzucremen. Ihre geschmeidigen Bewegungen waren voller Erotik.
    »Marina! Mach mich los!«
    Sie schaute ihn mit dem beleidigten Blick eines Unschuldsengels an.
    »Also weißt du, in diesem Tonfall schon gar nicht. Du gehörst mir, hast du das noch nicht begriffen? Und damit du mir nicht wegläufst, während ich dusche, habe ich dich vorsichtshalber angekettet, das ist alles.«
    Du kannst sie nicht haben, außer sie will dich.
    Allmählich dämmerte Justin, wie dieser Satz zu verstehen war. Die Frage war: Was wollte er?
    Auf jeden Fall nicht darüber nachdenken. Nicht jetzt, wo alles so aufregend war.
    »Möchtest du ins Badezimmer? Duschen?«, schnurrte sie mit einem Augenaufschlag.
    »Ja, bitte«, stieß er knurrend hervor.
    Der Rest des Vormittags verlief so harmonisch, als wären sie ein vor Romantik triefendes Liebespaar. Sie küssten sich, verließen nach einem ausgiebigen Frühstück Arm in Arm das Hotel, nachdem sie sich einig geworden waren, in Justins Hotelzimmer umzuziehen, wo seit seiner Ankunft am Vortag sein Koffer auf ihn wartete. Dann schlenderten sie durch die historische Altstadt, bis Marina ihn am frühen Nachmittag dazu überredete, mit ihr die Tanzschule aufzusuchen. Noch war nichts los, aber es war einer der Tanzlehrer da, der ihnen aufsperrte und die Musikanlage einschaltete.
    Inzwischen wussten sie mehr voneinander. Marina hatte mit dem Profitanzen aufgehört, nachdem sie sich bei einem Sturz einen Splitterbruch am Knöchel zugezogen hatte und den Trainingsbelastungen nicht mehr gewachsen gewesen war. Ihr Tanzpartner hatte mit einer anderen weitergemacht. Sie kannte auch Justins Geschichte ansatzweise und war verwundert, wie gut er den Tango nach der langen Zeit noch beherrschte.
    »Lass uns ein wenig trainieren, nur die Basisschritte. Ich möchte, dass du den Abend mit mir eröffnest.«
    »Na, da wird der Platzhirsch aber enttäuscht sein.«
    Marina zog die Augenbrauen hoch, dann lachte sie. »Du meinst Enrice? Ach nein.«
    »Also gut, aber ich führe.«
    »Träum weiter!«
    »Lass uns einen Preis aushandeln. Was verlangst du, damit du mir die Führung überlässt?«
    Marina lächelte geheimnisvoll. »Du darfst jede andere Señorita heute Abend gekonnt über die Tanzfläche führen.«
    »Du weißt genau, was ich meine.«
    »Später. Nach unserem Training. Ich denke darüber nach.«
    Marina rief ihm grundlegendes Wissen ins Gedächtnis zurück. Beim Tango soll die Tanzhaltung der Partner so eng sein, wie es den beiden möglich ist, ihre Oberkörper mit Spannung in festem Kontakt zu halten. Seine linke Hand hält ihre Rechte, sein rechter Arm umfasst die Partnerin direkt unter der Achsel und gibt ihr Halt. Beide Oberkörper sind leicht zueinander geneigt. Wird die Dame geschoben, übt sie leichten Gegendruck aus.
    Als Marina in nüchternem Tonfall erklärte, als hätte sie es schon Tausende Male gesagt, der Herr führe mit deutlichen Signalen und die Dame erspüre diese über Oberkörper und Arme, fasste Justin dies als Signal auf, das Kommando zu übernehmen. Er spürte wohl an Marinas Widerstand, dass ihr dies ganz und gar nicht gefiel, aber er gab nicht nach. So wurde es ein wilder, stürmischer Tango, voller Dynamik. Heiß und erotisch. Justin sah die Glut in ihren Augen. Er stoppte punktgenau in der Mitte des Saales mit dem Schlussakkord der Musik. Applaus ertönte.
    »Enrice!«
    Marina entwand sich Justins Griff, eilte auf den drahtigen Spanier mit den graumelierten Schläfen zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wangen.
    »Darf ich dir Justin vorstellen? Justin – das ist Enrice.«
    Die beiden Männer begrüßten sich und musterten sich blitzschnell von oben bis unten.
    »Ein kraftvoller, ausdrucksstarker Tanz. Bravissimo. Zeigt ihr beiden den heute Abend?«
    »Wenn du nichts dagegen hast?«
    Es war noch ein

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