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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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kleine Bad schleppte. »Du kannst von Glück sagen, daß wir 'nen weichen Badeteppich haben«, übertönte er ihr Zetern. Mit einer Hand hielt er sie am linken Fuß fest, mit der anderen stellte er die Dusche an. Mit dem freien Fuß trat Lilian heftig nach David, doch ehe sie sich loswinden konnte, umschlang er mit beiden Armen ihre Taille, hob ihren strampelnden Körper auf und stellte sie anscheinend ohne jegliche Anstrengung unter den kräftigen Strahl. »Scheiße«, schrie sie. »Ist ja eiskalt!« »'tschuldige.« Schnell regulierte David das Wasser und stieg zu ihr in die Wanne.
    »Meine Haare werden ganz naß«, klagte sie zwischen Lachen und Weinen.
    »Sie müssen eben gewaschen werden.« »Ich hab' sie doch gerade erst gewaschen!« Sie schlängelte sich an ihm vorbei in die Ecke der Wanne. Doch David packte sie und stellte sie wieder mitten unter die Brause. Sobald sie zu protestieren versuchte, schluckte sie einen ganzen Mund voll Wasser. Also gab sie den Widerstand auf, überließ sich dem Strahl, der auf sie niederprasselte, und spürte erstaunt, daß sie das Prickeln des Wassers auf ihrer Haut genoß. Seine Hände seiften ihre Brüste ein, massierten sie zärtlich und glitten an ihrem Körper hinunter. Und dann spürte sie sein Glied in sich. Er drückte sie mit dem Rücken gegen die Kacheln, und seine kurzen, heftigen Stöße ließen sie die Wand hoch und nieder gleiten. Wenn das wieder ein Traum ist, dachte sie, dann ist er jedenfalls besser als der von vorhin.
    Die Erinnerung an jene Nacht schoß ihr durch den Kopf, damals, vor fast fünf Jahren, als er plötzlich um zwei Uhr morgens bei ihr aufgetaucht war, sinnlos betrunken. Es war das einzige Mal während ihrer heimlichen Romanze, daß er bis zum Morgen geblieben war. Das Wasser lief nicht mehr, und sie fand sich unvermittelt wieder in der Gegenwart. David löste seinen nassen Körper von dem ihren und küßte sie liebevoll auf den Mund. »Mach, daß du rauskommst«, flüsterte er. »Ich hab' zu tun.« Sie lachte. »Du warst schon immer 'ne Wucht unter Wasser.« Sie war sicher, daß er die Anspielung verstehen würde. Er gab ihr einen zärtlichen Klaps auf den Hintern, als sie aus der Dusche stolperte und nach einem Handtuch griff. »Ich mach' uns Frühstück«, sagte sie. »Bei mir dauert's 'ne Weile«, antwortete er. »Ja, ich weiß«, nickte sie, ging hinaus, schloß die Tür hinter sich und lief durch den Flur zurück ins Schlafzimmer. Es war sechs Uhr fünfunddreißig. Sie hatte noch eine ganze Stunde Zeit bis zum Aufstehen. David würde das Bad für weitere vierzig Minuten blockieren. Sie konnte also getrost zurück ins Bett kriechen und noch ein wenig schlafen. Ich könnte auch ein bißchen Gymnastik machen, dachte sie, während sie sich abfrottierte. Sie ließ das Handtuch sinken und betrachtete ihren nackten Körper im Spiegel. Gymnastik ist wichtiger, entschied sie, legte sich auf den Boden, zog die Knie an die Brust und rollte von einer Seite auf die andere. Beth hatte ihr von einem Gymnastikkurs erzählt und vorgeschlagen, gemeinsam hinzugehen. Sie wollte Beth anrufen und sich erkundigen. Sie mußte wirklich etwas für ihre Figur tun. Sie ging im wahrsten Sinne des Wortes auseinander. Ob es David aufgefallen war? Lilian setzte mit angewinkelten Knien die Füße auf den Boden. Sie stemmte die Hände hinter den Kopf und versuchteeine Brücke. »Ach, du meine Güte«, stöhnte sie, »das ist ja lächerlich!« Sie rappelte sich auf. Sie dachte an Beth und sah plötzlich wieder deren blutende Hand vor sich. Wie sie sich wohl heute morgen fühlen mochte? Ob die Wunde bald aufgehört hatte zu bluten? Es war ein tiefer Schnitt gewesen, scheußlich anzusehen. Sie nahm sich vor, Beth gleich nach dem Seminar um neun anzurufen. Bei dem Gedanken an ihren Unterricht beschlich sie ein unbehagliches Gefühl. Sie sah alle diese intelligenten, jungen Gesichter vor sich, wie sie voller Spannung darauf warteten, daß Lilian Plumley sie in die Geheimnisse ihrer Erfahrungen und Kenntnisse einweihte. Sie hatte noch nicht einmal ein Konzept für die heutige Vorlesung, wußte nicht, was sie diesen Anfängern erzählen sollte, die im Glauben waren, ein Diplom und die Liebe zum Kino reichten aus, um Karriere zu machen und den Oscar zu gewinnen. Pünktlich mit dem Klingelzeichen würden sie im Hörsaal sitzen, bereit, Lilians weisen Sprüchen zu lauschen. Was sollte sie ihnen sagen? Daß sie sich tödlich langweilte und sich weit, weit fort wünschte? Was hatte sie

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