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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stoßgebet wurde erhört: Sie stolperte nicht über ihre eigenen Füße, sondern erreichte ohne Zwischenfall den Aufzug.

 
    7
     
     
    Das Picknickgelände war hoffnungslos überfüllt, und sie kurvten fast eine halbe Stunde durch die Anlagen, bevor David endlich eine Parklücke entdeckte. Inzwischen war Davids Stimmung auf den Nullpunkt gesunken, Lauries Schmollen ließ sich beim besten Willen nicht mehr übersehen, und Jasons Stottern wurde unerträglich. Lilian umklammerte den Korb, den sie auf dem Schoß hielt, und hoffte, niemand würde sich daran erinnern, daß dieser Nachmittagsausflug ihre Idee gewesen war. »W-wir k-k-kriegen nie 'n f-freien Grill«, platzte Jason heraus, während die Kinder widerwillig aus dem Auto stiegen. »Da s-sind ja t-t-tausend Leute. Da is' b-bestimmt k-k-kein Grill m-mehr f-frei.«
    »Dann müssen wir eben mit 'ner andern Familie teilen«, erklärte Lilian. Sie sah zu, wie David die riesige Kühltasche aus dem Kofferraum hievte. »Laßt uns da lang gehen!« Sie deutete mitten in das bunte Gewimmel auf der Liegewiese. »Sieht aus, als wär' heute die ganze Stadt hier rausgekommen.« Sie beeilte sich, David einzuholen. Die beiden Kinder blieben zurück. »Was meinst du? Ob wir 'nen Grill finden?« flüsterte sie, sobald Jason außer Hörweite war. »Ganz bestimmt«, antwortete er, und sein Tonfall verriet,wie sehr er sich bemühte, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    Sie fanden tatsächlich einen. Es dauerte zwanzig Minuten, und sie mußten ihn mit anderen teilen, so wie Lilian es vorausgesagt hatte, aber dafür war er schon angezündet, und in der Zwischenzeit hatten sie alle einen tüchtigen Hunger bekommen.
    »Is' so heiß«, sagte Jason langsam, als Lilian ihm den zweiten Hamburger reichte.
    »Was? Das Wetter oder der Hamburger?« fragte Lilian, die plötzlich das Gefühl hatte, der Nachmittag ließe sich doch noch retten. Sie hatten ein bequemes Fleckchen gefunden, das sogar ein wenig Schatten bot, und die Familie, mit der sie sich den Grill teilten, wirkte freundlich und hilfsbereit. Allerdings schien ihr dreijähriger Sohn nicht besonders glücklich über den jüngsten Familienzuwachs, ein Baby von ein paar Monaten, das auf seiner Decke im Schatten lag und zufrieden vor sich hinbrabbelte. Schweigend gab Jason den Hamburger zurück, nachdem er festgestellt hatte, daß das Fleisch noch blutig war. »Die Dinger schmecken aber besser, wenn sie nicht völlig verkohlt sind«, erklärte David dem Jungen. Jason verteidigte sich weinerlich: »A-aber ich m-mag sie so nicht.«
    »Ich schon«, sagte Lilian und nahm Jasons Hamburger entgegen. »Ich mach' dir einen anderen«, erbot sie sich. Ihr Blick fiel auf Davids Tochter. »Und du, Laurie? Noch 'n Hamburger?«
    »Ich hab' den hier noch nicht aufgegessen.« Laurie beobachtete den Dreijährigen, der an seinem kleinen Schwesterchen vorbeirannte und es dabei verstohlen in die Seite trat.
    »Martin!« warnte ihn seine Mutter, bettete das schreiende Baby an ihre Brust und bedachte ihren Sohn mit einem zornigen Blick. Lilians Augen glitten prüfend über Lauries Teller. Er warunberührt. Von wegen, nicht aufgegessen, dachte Lillian, sie hat ja noch nicht mal angefangen. »Noch 'n Coca?« fragte sie.
    »Is' k-k-kein Coca«, korrigierte sie Jason, »is' P-P-Pepsi.« »Also schön, noch 'n Pepsi?« Jason schüttelte den Kopf.
    »Laurie?« fragte ihr Vater. »Magst du was zu trinken, Spätzchen?«
    »Nein«, sagte das Mädchen, und ihr Blick wanderte wieder zu der Nachbarfamilie hinüber. Es scheint, sie wäre viel lieber dort als bei uns, dachte Lilian, die Laune beobachtete, und dann schaute auch sie sehnsüchtig auf das Baby in den Armen der Mutter.
    »Wie alt ist sie?« erkundigte sich Lilian bei der jungen Frau.
    »Drei Monate«, antwortete diese stolz. »Muß ziemlich anstrengend sein«, vermutete Lilian und deutete auf den Jungen, der abseits stand und Mutter und Schwesterchen neidvoll beobachtete. »Ja, leider.« Die Frau nickte. »Vor allem, weil Martin so eifersüchtig ist. Neulich hat er doch tatsächlich auf Pamela gepinkelt. Stand breitbeinig über ihr und pinkelte auf ihr Bäuchlein runter. Ich hab' gedacht, mich trifft der Schlag.«
    »Klassischer Fall von Verpiß-dich«, sagte Lilian, und die beiden Frauen lachten freimütig, während die übrigen ein wenig peinlich berührt vor sich hinstarrten. »Wie kannst du nur so mit fremden Leuten reden?« tadelte sie Laurie.
    »Warum nicht?« wollte Lilian wissen. »Schließlich bin ich

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