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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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wären wir bei David.« Lilian hielt den Atem an.
    »Als ich Ihren Mann zum erstenmal sah, da ... Aber das wissen Sie ja selbst, das brauche ich Ihnen nicht zu beschreiben.« Sie wandte den Blick ab. »Ist er nicht einfach überwältigend? Alles an ihm, die Art, wie er sich bewegt, wie er spricht und denkt...« »Sie wissen, was er denkt?« unterbrach Lilian. »Ich weiß, wie er denkt«, berichtigte Nicole. »Er ist ein phantastischer Anwalt. Seit dem Morgen, als wir gemeinsam im Gericht waren, hab' ich ihm noch ein paarmal zugesehen. Und ich mußte ihn jedesmal mehr bewundern.« Lilian hoffte inständig, daß die andere ihr nicht an den Augen ablesen konnte, wie sehr dieses Geständnis weiterer Besuche bei Davids Verhandlungen sie überraschte. Warum hatte David ihr nichts davon erzählt? »Wie soll ich's erklären?« fuhr Nicole fort. »Wahrscheinlich ist es so eine Art Lehrer-Schüler-Schwärmerei. David ist genau der Mann, von dem ich immer geträumt habe Lilian senkte den Blick und fragte sich, ob sie diese Unterhaltung wirklich zu Ende führen wollte. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, daß sie fast dieselben Worte gebraucht hatte, als sie ihrer Mutter vor etwa sechs Jahren von David erzählte. »Ich weiß noch, wie meine Mutter mit mir über Männer sprach«, sagte Nicole, als hätte sie Lilians Gedanken gelesen. »Sie hat mir immer geraten, nach jemanden zu suchen, den ich wirklich achten könnte. Jemand, der mich respektiert. Ja, und David ... David hat mich von Anfang an mit Respekt behandelt. Es gibt nicht grade viele Juristinnen bei Weatherby & Ross. Im Verhältnis zu den Männern sind sie jedenfalls hoffnungslos in der Minderheit. Und als ich Ende Mai in der Kanzlei anfing, da mußte ich mir 'ne Menge gefallen lassen. Unter den Männern gab es viele, denen es schwerfiel, mein Aussehen mit meinen Fähigkeiten in Einklang zu bringen. David war da eine Ausnahme. Er hat mich von Anfang an als Kollegin akzeptiert; und zwar so ausschließlich, daß es nicht lange dauerte, bis ich mir wünschte, er würde in mir nicht nur die Anwältin sehen, sondern mich auch als Frau wahrnehmen. Na ja, und nachdem sich der Gedanke erst mal festgesetzt hatte, da fing ich an zu träumen. In der Phantasie war alles so einfach. Ich wußte, daß er verheiratet ist. Von einer der Sekretärinnen erfuhr ich, seine Frau sei groß und habe früher beim Fernsehen gearbeitet und David habe seine erste Frau verlassen, um sie zu heiraten.«
    Lilian sagte kein Wort. Sie sann über die Beschreibung nach, die diese Sekretärin von ihr gegeben hatte: groß und war beim Fernsehen. Ist das wirklich alles, was es über mich zu sagen gibt?
    »Wahrscheinlich hab' ich einfach zu viele Schnulzen gesehen«, sagte Nicole mit einem entwaffnenden Lächeln. »Als wir uns beim Picknick trafen, da bildete ich mir irgendwie ein, ich könnte mich durchsetzen, indem ich meine Kartenoffen auf den Tisch lege. Vielleicht habe ich mir sogar gewünscht, daß Sie's David erzählen würden. Ich hab' mir wohl vorgestellt, es würde ihm schmeicheln und ihn endlich auf mich aufmerksam machen. Ich dachte, wenn ich ihn erst mal dazu kriege, mit mir ins Bett zu gehen, dann kommt alles andere von allein.« Sie verstummte. Die beiden Frauen sahen sich in die Augen. Eine volle Minute verstrich, ehe Nicole weitersprach. »Also, um's kurz zu machen, ich hab' gespürt, wie gereizt Sie neulich bei Dons Party waren, und da hab' ich mir vorgenommen, heute hierherzukommen und zu versuchen, Ihnen alles zu erklären und mich zu entschuldigen. Es tut mir leid, daß ich beim Picknick so was zu Ihnen gesagt habe.« Sie wartete auf Lilians Antwort. Ihre Augen waren immer noch tränenverschleiert.
    Seltsamerweise empfand Lilian Mitleid mit dem Mädchen, obwohl Nicole ihre Gefühle für David so offen zugegeben hatte, oder vielleicht gerade deswegen. Erleichtert ließ sie die Schultern sinken. Es war vorbei. Nicole Clark - Nicki - zog ihre roten Krallen ein und räumte das Feld. Das Spiel war aus. Sie hatte gewonnen.
    »Ist schon vergessen«, sagte Lilian, als sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. »Wir sagen schließlich alle mal was Dummes, reden so dahin und meinen's gar nicht...« Lilian war einen Moment lang verblüfft, als Nicole sie unterbrach. Sie hatte noch eine ganze Menge edelmütiger Dinge von sich geben wollen. Nicole war noch nicht an der Reihe. Die Worte der Jüngeren trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht. »Ich hab' nicht gesagt, daß ich's nicht so meine«, widersprach

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