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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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klingelte das Telefon. Sie ließ die Zeitung fallen und rannte an den Apparat. Eigentlich sollte ich gar nicht abnehmen, dachte sie, es ist wahrscheinlich bloß wieder Elaine.
    »Hallo«, sagte Lilian.
    Die Stimme am anderen Ende schien gefaßt, doch Lilian glaubte, unterdrückte Besorgnis herauszuhören. »Lilli? Stör' ich dich?«
    Lilian war sicher, daß sie die Frauenstimme kannte, doch im Augenblick konnte sie ihr kein Gesicht zuordnen. »Wer spricht da, bitte?« Sie kam sich schrecklich plump vor. »Hier ist Beth Weatherby«, antwortete die Stimme rasch. »Entschuldige, ich hätte mich natürlich mit Namen ...« »Aber nein, es ist meine Schuld. Wie konnte mir das nur passieren, ich kenn' doch deine Stimme.« Warum überbieten wir uns bloß gegenseitig mit Entschuldigungen? »Ist alles in Ordnung bei euch? Deine Stimme ist so anders ...«
    »Nein, nein, mir geht's gut«, versicherte Beth. Jetzt kam ihre Stimme Lilian wieder ganz vertraut vor. »Ich hab' vor 'ner Weile schon mal angerufen. Wahrscheinlich warst du nicht zu Hause ...« »Ach du warst das. Ich kam grade zur Tür rein, als...«
    »Ich wollte dich fragen, ob wir uns vielleicht irgendwo auf 'nen Kaffee treffen könnten ...« »Aber gern. Und wann?«
    Es entstand eine winzige Pause. »Nun, ich dachte, jetzt gleich.«
    »Jetzt?« Lilians Blick wanderte automatisch zur Uhr. Es war gleich sechs. In einer halben Stunde würden die Gäste eintreffen.
    »Ich weiß, daß es jetzt kurz vorm Abendessen wahrscheinlich schlecht geht, aber...«
    »O Beth, es tut mir schrecklich leid, aber ich schaff's ehrlich nicht. Ich hab 'nen Haufen Gäste. Neun Personen. Praktisch die ganze Familie. Heute ist nämlich Davids Geburtstag, weißt du...«
    »Aber natürlich, ich verstehe. Du, vergiß es einfach. Ich hab' sowieso nicht fest damit gerechnet, daß du's so kurzfristig einrichten könntest...« »Beth, sei ehrlich, stimmt irgendwas nicht?« Die Stimme gewann an Festigkeit. Sie klang jetzt ganz wie die Beth Weatherby, an die Lilian gewöhnt war. »Aber nein, was sollte denn sein? Entschuldige, ich wollte dich wirklich nicht beunruhigen. Wirklich, du... Es ist bloß, weil Al vorhin anrief und sagte, er käme später nach Hause. Na, und da dachte ich, falls David auch länger arbeitet, könnten wir uns auf einen Kaffee treffen und ein bißchen ratschen. So richtig altmodisch von Frau zu Frau. Weil ich doch diesen Mittwoch schon wieder die Gymnastik verpaßt habe. Ich würd' einfach gern mit dir reden, aber das können wir doch jederzeit nachholen.« »Du, ich hätt' auch unheimliche Lust auf 'nen Schwatz. Wie wär's nächsten Mittwoch nach dem Kurs? Wir könnten doch mal richtig ausgehen, erst zum Essen und dann ins Kino oder so ...« »Schrecklich gern.« »Also abgemacht.«
    »Dann bis nächsten Mittwoch bei Rita Carrington. Punkt vier.«                                                         
    »Fein. Ich freu' mich.«
    »Wiederhören, Lilli.«
    »Mach's gut, Beth.«
    Lilian legte auf, kritzelte hastig Beth Weatherbys Namenfür den kommenden Mittwoch in ihren Kalender und liefins Schlafzimmer, um sich umzuziehen.

 
    12
     
     
    Lilian hatte gerade das Hauptgericht abgetragen und überlegte fieberhaft, was nun aus dem Kuchen werden sollte, als David heimkam. Sie blickte unwillkürlich auf ihre Armbanduhr.
    »Zehn nach acht«, flüsterte ihr Vater vernehmlich vom Sofa aus.
    »'n Abend alle miteinander«, grüßte David unbeschwert. Die Gäste beeilten sich, ihre Glückwünsche anzubringen. Lilian saß steif und förmlich auf einem der Eßzimmerstühle. David ging auf sie zu, beugte sich über sie und küßte sie auf den Mund. »Tut mir leid, daß ich so spät komme, Spätzchen. Aber ein paar Kollegen haben mich überredet, mit ihnen auf meinen Geburtstag anzustoßen.« »Ich hab' so gegen halb sechs im Büro angerufen«, platzte Lilian heraus und wünschte im selben Moment, sie hätte nicht davon angefangen. Aber jetzt war es zu spät. »Das war aber 'n ausgiebiger Umtrunk. Hat ja fast zweieinhalb Stunden gedauert.«
    »Na ja, wir haben schon 'n paar gehoben«, scherzte er. ›Ein paar zuviel‹, dachte Lilian bei sich. Sie war wütend, doch sie bemühte sich krampfhaft, ihren Ärger vor den anderen zu verbergen. Wie konnte er es wagen, das schöne Essen zu ruinieren. Als sie es aufgegeben hatte, auf ihn zu warten, da war schon alles verbrutzelt. Wie konnte er nur sorücksichtslos sein, sie vor ihrer Familie zu

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