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Ich Will Ihren Mann

Ich Will Ihren Mann

Titel: Ich Will Ihren Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geständnis verblüffte sie alle beide. War das die Frau, die David als teilnahmslos beschrieben hatte und von der er behauptete, sie habe keinen Funken Humor? War das die Frau, deren weinerliche, schrille Telefonstimme ihr so verhaßt war? Lilian dachte zurück an ihre erste offizielle Begegnung vor vier Jahren. Gerichtssaal C, im zweiten Stock. Plumley gegen Plumley. David Plumley wurde schuldig geschieden. Grund: Ehebruch. Die andere: Lilian Listerwoll. Ich weiß, wie abgedroschen das klingt, hatte sie zu Elaine gesagt, als sie sich plötzlich im Flur gegenüberstanden, aber ich wollte Ihnen wirklich nie weh tun. Elaine war unbeeindruckt geblieben und hatte eisig geantwortet, es klinge allerdings abgedroschen. Und dann hatte sie noch etwas gesagt. Lilian hatte ihre Worte verdrängt, doch bei Davids Geburtstagsparty, die einer anderen Zeit anzugehören schien, da kamen sie ihr wieder ins Gedächtnis, so sehr Lilian sich auch dagegen wehrte. Wenn er mich so behandeln würde wie Sie, hatte Elaine gesagt, und Sie so wie mich, dann wäre die Sache ganz anders ausgegangen.
    Entgeistert starrte Lilian die erste Mrs. Plumley an. Vielleicht sind wir gar nicht so verschieden, wie ich dachte, überlegte sie. »Sie sagten, Sie hätten ein Hühnchen mit mir zu rupfen?« fragte sie, um diesem beunruhigenden Gedanken nicht weiter nachhängen zu müssen. Einen Moment lang blickte Elaine sie so verdutzt an, als hätte sie chinesisch gesprochen. Doch dann fiel ihr ein, warum sie die Frau ihres Exmannes angesprochen hatte, und ihre Augen leuchteten kampflustig. »Ja«, bestätigte sie ungestüm. »Das hab' ich.« Mit jedem Wort gewann ihre Stimme an Entschlußkraft. »Wie können Sie es wagen, meiner Tochter zu erzählen, mein Freund sei 'n Mafioso?!«
    Hilflos blickte Lilian sich um. Das darf doch nicht wahr sein, dachte sie. Wo David nur blieb? Warum brauchte er so lange, um den Wagen zu holen?
    »Es tut mir leid«, sagte sie endlich und zwang sich, Elaine anzusehen. »Es ist mir einfach nur so rausgerutscht.« »Er ist im Obsthandel«, erklärte Elaine. »Aber gewiß doch.«
    »Sie müssen ihn mit 'nem anderen Ron Santini verwechselt haben.«
    »Ganz bestimmt.«
    »Er ist im Obsthandel«, wiederholte Elaine. Dann setzte sie zögernd hinzu: »Und selbst wenn er 'n Mafioso wäre, dann geht Sie das gar nichts an.«
    »Sie haben völlig recht. Ich sag' ja, es ist mir nur so rausgerutscht. Außerdem hat Laurie mir sowieso nicht geglaubt.«
    »Oh, diese Kinder glauben doch alles, was man ihnen erzählt! Dauernd heißt es: ›Lilian sagt dies‹ und ›Lilian sagt das‹. Ich werd' noch ganz krank davon.« »Ich dachte, sie hören mir gar nicht zu«, stieß Lilian verwundert hervor. Sie hielt es für besser, Elaines Kommentar zu ignorieren. »Und ob die zuhören.« Elaine machte eine Pause. »PassenSie auf, ich sag' Ihnen was, auch wenn's Sie nichts angeht: Ron Santini ist ein sehr netter Mann, und da ich nicht vorhabe, noch mal zu heiraten, ist es mir ehrlich gesagt völlig Wurscht, womit er sein Geld verdient.« Lilian fühlte, wie die flimmernde Hitze ihr die Luft abschnürte. »Sind Sie denn so verbittert«, fragte sie mit matter Stimme, »daß Sie auf Ihr Glück verzichten, nur damit David weiter für Ihren Unterhalt sorgen muß?« »Mit neunzigtausend Dollar im Jahr kann man sich 'ne Menge Glück kaufen«, antwortete Elaine. »Und Sie haben recht, ich bin tatsächlich verbittert. Außerdem sind Sie ja jetzt selbst Ehefrau! Würden Sie wirklich noch mal heiraten?« Sie machte eine Pause, um der Frage Nachdruck zu verleihen. »Ich jedenfalls nicht«, sagte sie dann. »Einmal langt mir, vielen Dank.« Sie schaute auf die gegenüberliegende Straßenseite, wo ihr Wagen stand. »Ich hatte Glück. Hab' gleich hier 'nen Parkplatz gefunden. Also, ich fahr' jetzt nach Hause und leg' mich in die Sonne ... Ich nehme an, Sie wissen, daß ich 'nen Swimming-pool hab'?« »Ich weiß.«
    »Ich würd' Sie ja gern einladen, aber das könnte taktlos wirken.«
    »Danke, aber ich möchte sowieso noch mit auf den Friedhof.«
    »Und natürlich kriegt jeder das, was er verdient.« »Natürlich.«
    Die beiden Frauen tauschten ein verbindliches Lächeln, und Lilian sah zu, wie Elaine die Stufen hinunterschritt und auf die Straße trat. Vor ein paar Tagen hätte sie in dieser Situation noch gehofft, daß ein Auto herangebraust käme und die Frau samt ihren Zweihundert-Dollar-Schuhen über den Haufen führe. Doch jetzt empfand sie seltsamerweise und fast

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