Ich will ja nur dich!
er ging, würde er all diese wundervollen Menschen mit sich nehmen.
»Fändest du es sehr unhöflich von mir, wenn ich jetzt nach Hause fahre? Ich bin total geschafft«, sagte Liza.
Faith lächelte. »Unsinn. Ist doch kein Wunder, dass du erschöpft bist nach allem, was du in letzter Zeit erlebt hast. Geh nur. Wir sehen uns dann am Mittwochabend bei Caroline Bretton.«
Liza nickte. »Könntest du mir noch einen Gefallen tun?«
»Natürlich!«
»Richtest du Dare aus, dass ich gegangen bin?« Er tobte gerade mit Tess auf den Schultern im Pool herum, und so verletzlich und emotional, wie sie sich gerade fühlte, war sie nicht in der Verfassung, ihm gegenüberzutreten.
Faith legte die Stirn in Falten. »Willst du dich nicht selbst von ihm verabschieden?«
»Er ist doch gerade beschäftigt.« Liza grinste, als Tess ihn an den raspelkurzen Haaren zog.
Faith stimmte mit ein. »Okay, ich sag’s ihm. Pass auf dich auf, ja?«
»Mach ich«, antwortete Liza.
Sie ging durch das Gartentor hinaus zur Einfahrt, wo ihr Auto auf einem der Gästeparkplätze neben dem Haus stand.
Sie kramte gerade in ihrer Handtasche nach dem Autoschlüssel, als ihr jemand auf die Schulter klopfte. Sie schrie erschrocken auf und wirbelte herum. Sie war wohl, bedingt durch die Ereignisse der vergangenen Tage, noch immer reichlich nervös.
»Miss McKnight?« Ein Mann mit kurz geschorenen dunklen Haaren und einer fetten Goldkette um den Hals stand bedrohlich nahe hinter ihr. Er trug Jeans und ein schwarzes T-Shirt.
Liza umklammerte ihre Tasche und musterte ihn misstrauisch. Sie hatte ihren Schlüssel noch nicht gefunden und wich vor ihm zurück, bis sie mit dem Hintern an ihr Auto stieß, doch er rückte ihr sogleich wieder auf die Pelle.
»Wer sind Sie?«, fragte sie scharf.
»Ein Freund Ihres Bruders.«
»So, so. Und Sie haben mich hier zufällig aufgestöbert?« Sie schüttelte den Kopf und versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen. »Sie sind mir wohl gefolgt.«
»Sie sind klüger als Ihr Bruder.«
Aber auch nur, weil ich nüchtern bin , dachte Liza. »Ich frage Sie jetzt noch einmal. Wer sind Sie?«
Er grinste. »Ich mag Sie, Miss McKnight. Es würde mir wirklich leidtun, wenn Sie noch einmal einen Unfall hätten – nur diesmal vermutlich auf dem Highway, wo es keine Blumenbeete gibt, um den Aufprall zu dämpfen.«
Ihr Mund war plötzlich so ausgedörrt, dass sie kaum ein Wort herausbrachte. »Was wollen Sie von mir?«, presste sie mühsam hervor.
»Ihr Bruder schuldet meinem Boss Geld, und er wird es auf die eine oder andere Weise auch bekommen. Der Unfall war eine Warnung. Richten Sie Ihrem Bruder aus, dass er zahlen soll, sonst haben Sie nächstes Mal weniger Glück.«
Lizas Beine begannen unkontrolliert zu zittern. Sie stand an ihr Auto gelehnt da und sah untätig zu, wie der Mann Fersengeld gab und die Auffahrt entlang davoneilte.
»Liza!« Das war Dares Stimme.
Sie fuhr herum und wusste nicht recht, ob sie ihm entgegenlaufen und in die Arme sinken oder ihm lieber auftragen sollte, dem Kerl nachzulaufen, der gerade am Ende der Auffahrt verschwand. Dann hörte sie in einiger Entfernung einen Motor aufheulen und wusste, es war ohnehin zu spät.
Kapitel 13
Liza stürzte auf Dare zu, sobald er in Sichtweite war, und er fing sie auf und schloss sie in die Arme. Sie zitterte und klammerte sich an ihn, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
»Was ist denn passiert, um Himmels willen?«, fragte Dare und hielt sie fest. »Ich bin dir nachgegangen in der Hoffnung, dich noch zu erwischen, bevor du losfährst. Täusche ich mich oder habe ich Stimmen gehört?«
»Jemand hat mich bei meinem Auto abgepasst«, keuchte sie ihm ins Ohr. Er hätte sich aus ihrer Umarmung befreien müssen, um ihr ins Gesicht sehen zu können, aber dafür war sie augenscheinlich noch nicht bereit.
»Was soll das heißen? Wer hat dich hier abgepasst?«
»Irgend so ein Kerl. Er hat gesagt, dass Brian seinem Chef Geld schuldet und dass mein Unfall eine Warnung war. Und dass ich das nächste Mal auf dem Highway unterwegs sein werde, wo es keine Blumenbeete gibt, die den Aufprall abfangen.«
Dare wurde flau. Er hielt Liza auf Armeslänge von sich, um sie zu betrachten. Sie wirkte sichtlich verängstigt – war leichenblass und hatte die dunklen Augen weit aufgerissen. Am liebsten hätte sich Dare gleich ins Auto gesetzt, um die Verfolgung aufzunehmen.
»Liza?« Er musste sichergehen, dass sie ihn hörte.
»Ja?«
»Wo ist er hin?«
»Er ist
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