Ich will ja nur dich!
irgendwie gefallen.«
Sie lachte. »Bist du noch ganz bei Trost?«
»Hey, es zeigt mir zumindest, dass ich dir nicht egal bin.« Damit legte er den Gang ein und fuhr los, ohne ihre Antwort abzuwarten.
Liza beschloss, nicht näher auf seine Bemerkung einzugehen. »Und, hat dir die Wohnung gefallen?«, erkundigte sie sich.
»Sie war definitiv schöner als meine Absteige über Joe’s Bar.«
»Klingt ja nicht gerade überwältigend.«
Er schob den Unterkiefer nach vorne. »Ich weiß. Die Wohnungen waren okay.«
Sie verfielen in Schweigen, doch diesmal war es kein so angenehmes wie sonst immer. Liza wollte gar nicht näher über den Grund dafür nachdenken. Im tiefsten Inneren wusste sie, es hatte damit zu tun, dass er eine Wohnung kaufen wollte. Eine langfristige Investition, mit der er sie jedoch aus seinem Leben ausklammerte.
Liza schauderte und schlang die Arme um sich. Dann klingelte ihr Handy, und sie öffnete die Handtasche, um ihr iPhone zu suchen. Als sie es endlich gefunden hatte, sah sie das Foto von Brian auf dem Display aufleuchten.
Sie berührte den grünen Knopf, um die Verbindung herzustellen. »Hallo? Brian?« Sie konnte nichts hören, dafür spürte sie Dares Blick. »Brian?«
»Liza?«, tönte es schließlich leise und wie von weit her aus dem Telefon. Ihr Bruder klang heiser und verstört.
Liza umklammerte das Gerät. »Wo bist du, Brian?«
»Das kann ich dir nicht sagen. Aber es tut mir leid, dass ich dich in diese unschöne Angelegenheit mit hineingezogen habe. Und die Firma obendrein … Und vor allem tut mir leid, dass sie dich bedroht haben.«
Liza schluckte den Kloß hinunter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte. »Wer sind diese Leute, denen du Geld schuldest?«, fragte sie ängstlich. »Sag es mir, damit ich deine Schulden bezahlen kann und sie uns in Ruhe lassen. Dann kannst du nach Hause kommen und eine Therapie machen.«
»Du kannst nicht immer alles für mich wieder ins Lot bringen, Liza Lou.« Seine Stimme brach, als er ihren Namen sagte.
»Dann bring dein Leben selbst in Ordnung«, flüsterte sie.
»Ich weiß aber nicht genau, wie.« Liza konnte ihn nur mit Mühe verstehen.
»Wir finden gemeinsam eine Lösung«, versprach sie. »Aber komm nach Hause.«
»Kann ich nicht«, antwortete er. Dann brach die Verbindung ab.
»Hallo? Brian?« Nichts. Sie starrte ihr Handy an, dabei war sonnenklar, dass er aufgelegt hatte.
Mit zitternden Händen legte sie das Gerät auf den Schoß, starrte aus dem Fenster in die dunkle Nacht hinaus und wartete darauf, dass Dare sie zurechtwies, weil sie ihrem Bruder wieder einmal ihre Hilfe angeboten hatte. Aber vielleicht vertraute er ja ihrem Urteil und konnte nachvollziehen, warum sie Brian vorgeschlagen hatte, seine Schulden zu begleichen, ohne zu wissen, um welche Summe es sich handelte, oder warum er sich überhaupt Geld geliehen hatte und von wem.
Doch nein, tief drin wusste sie, dass Dare sie damit nicht so einfach durchkommen lassen konnte. Noch während des Gesprächs war Liza bewusst gewesen, dass sie eine Grenze überschritten hatte. Dare mit seinem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit würde es nicht verstehen. Er hatte sich und sein Leben völlig umgekrempelt, um für sie da zu sein und für ihre Sicherheit zu sorgen, und sie hatte sich wieder einmal auf Brians Seite geschlagen. Sie musste davon ausgehen, dass er nun endgültig nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Ein schmerzhafter Gedanke.
Dass er weiterhin schwieg, nachdem sie aufgelegt hatte, bestätigte nur ihre Befürchtungen.
Dare war sich darüber im Klaren, dass Liza auf eine Reaktion von ihm wartete. Aber er würde den Teufel tun und gleich einen Streit vom Zaun brechen, ohne vorher alles gründlich durchdacht zu haben. Ja, was er soeben mit angehört hatte, war ihm gehörig gegen den Strich gegangen, aber sein Bauchgefühl sagte ihm, dass sie mit ihrem Angebot, Brians Schulden zu bezahlen, richtig gehandelt hatte. Hier ging es nicht um Brians Trunksucht. Es ging um Leben oder Tod, um ihr Leben . Jemand musste die Kredithaie bezahlen, damit Liza in Sicherheit war.
Ihre Sicherheit hatte höchste Priorität.
Er fuhr schweigend in die Einfahrt zu ihrem Haus und stieg aus. Auf dem Weg zur Tür drehte er sich um und griff nach ihrer Hand.
»Tu das nicht.« Sie zog die Hand zurück.
»Was? Soll ich dir nicht sagen, dass ich die Gründe für dein Angebot verstehe? Denn das tue ich.«
Sie riss die Augen auf. »Warum hast du dann nichts gesagt?«
»Weil ich etwas
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