Ich will mehr von dir!
einfach einen Riesenspaß, in Schwierigkeiten zu geraten.
»Stimmt etwas nicht, Jared?«
»Nein, alles in Ordnung. Warum fragst du?«
Als sie die Schultern zuckte, verschwand ihr Gesicht beinahe in dem dicken Fellkragen. »Du wirkst irgendwie ernst. Ich dachte nur, dass du möglicherweise ein bisschen verlegen bist, weil wir in Harolds Büro rumgemacht haben.«
Rumgemacht?
Er war sich ziemlich sicher, dass sie ihn gerade beleidigt hatte.
»Als ›rummachen‹ würde ich es nicht bezeichnen. Und ich bin nicht verlegen. Mich bringt so schnell nichts in Verlegenheit. Vor allem nicht, wenn es mir Spaß macht, mit dir zusammen zu sein, und ich es jederzeit wieder tun würde.« Er war sich bewusst, dass er die Stimme erhoben hatte, aber Scheiße, er konnte nichts dagegen tun.
Himmel noch mal,
rummachen.
Candy streckte den Arm aus, legte ihre warme kleine Hand auf seine Wange und streichelte ihn mit ihrem Daumen. »Ich würde es auch wieder tun.«
Sein Ärger verschwand zusammen mit dem Rest seines sowieso unerheblichen Widerstandes. »Gut«, brummte er.
Candy sah ihn an und begann zu begreifen, dass Jared nach außen hin viel härter wirkte, als er in Wirklichkeit war. Hinter dem kühlen Blick und den scharfen Worten, die er manchmal aussprach, verbarg er seine Gefühle.
Und zwanzig Minuten später, als sie in sein Apartment kam, wurde ihr noch etwas klar: Er war nicht nur gefühlvoll, sondern auch verdammt romantisch.
Er hatte ihre Vorstellung eines perfekten Abends umgesetzt – bis hin zu seiner eigenen Ergänzung eines prasselnden Kaminfeuers.
O Gott.
Wenn sie nicht schon vorher fast verloren gewesen wäre – der Tisch, der für zwei gedeckt war, der kühle Wein und die Duftkerzen, die brannten, hätten sie ganz sicher überzeugt. Es fühlte sich beinahe so an, als würde sie sich in Jared verlieben.
Was natürlich verrückt war, denn sie hatte ihn eigentlich nur benutzen wollen, um mal wieder ein wenig sorglosen, guten Sex zu haben. Aber dieser dumme Kerl hatte ihr offensichtlich zugehört, als sie über sich gesprochen hatte. Sie war sich nicht sicher, ob außer ihrem Stiefvater jemals ein Mann auch nur ein einziges Wort gehört hatte, das sie gesagt hatte – abgesehen von beruflichen Themen.
Dean, ihr Ex-Mann, hatte ihr verdammt noch mal nie zugehört.
»Oh, Jared. Du hättest dir doch nicht so viele Umstände machen müssen.« Obwohl sie sich selbstverständlich darüber freute, dass er es getan hatte.
»Aber es hat doch keine Umstände gemacht.«
Für einen Mann, der behauptete, dass ihn so leicht nichts in Verlegenheit brachte, täuschte er das schamhafte Erröten ziemlich überzeugend vor.
Und das machte ihn nur noch hinreißender.
Jared trug eine lässige schwarze Hose und ein himmelblaues Hemd, das seine blauen Augen gegen sein dunkles Haar noch stärker strahlen ließ. Er hatte einen eleganten, dezenten Stil und sah immer gut aus, ohne allerdings Gefahr zu laufen, eitel zu wirken.
Er nahm eine Fernbedienung in die Hand und machte die Stereoanlage an. Sanfte Jazzmusik erfüllte den Raum. Ihre Knie wurden weich. Er hatte sich sogar an ihre Vorliebe für Jazz erinnert.
Als er ihr galant den Stuhl anbot, fiel ihr Blick auf eine abgedeckte Schüssel mit Pasta, die bereit zum Servieren war. Wenn er auch noch Essen gekocht hatte, das halbwegs genießbar war, würde sie vermutlich nie mehr gehen wollen. »Hast du das selbst gekocht?«
Er schnaubte verächtlich. »Himmel, nein. Ich koche nicht. Ich habe es beim Italiener um die Ecke bestellt.«
Dann setzte er sich ihr gegenüber an den Tisch. Er klang seltsam eifrig, als er sagte: »Kochst du?«
»Eigentlich nicht. Es sei denn, ein Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich fällt in die Kategorie ›Kochen‹.«
»Ich kann ein Omelett zubereiten«, entgegnete er.
Sie war beeindruckt. Rührei war das Einzige, das sie zustande brachte. »Und ich kann Hotdog-Würstchen und Büchsenmais erhitzen.«
Sie lachten, während er den Wein einschenkte und ihnen Pasta und Brot servierte. Sie nahm einen dampfenden Bissen und schickte ein stummes Dankeschön an den Koch. Da sie einen Großteil ihrer Mittagspause auf dem Damenklo verschanzt zugebracht hatte, war sie sehr hungrig.
Nach ein paar Bissen sagte Candy: »Wir werden heute Abend nicht weiter an der Kampagne für
Chunk o’ Chocolate
arbeiten, oder?«
Jared blickte von seinem Teller auf. »Wir werden es in Angriff nehmen.« Er lächelte. »Kurz bevor es auf Harolds Schreibtisch liegen soll.«
Sie
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