Ich will mehr von dir!
er war unfähig gewesen zu arbeiten, weil seine Gefühle verrücktgespielt hatten. Gefühle, die ihm etwa genauso willkommen waren wie ein Magen-Darm-Infekt.
Gefühle, bei denen er nun draußen vor ihrem Apartment in seinem Wollmantel ins Schwitzen geriet, als wäre es Juli.
Als er klingelte, fragte er sich, warum Candy zugestimmt hatte, ihn heute Abend zu treffen. Und er fragte sich, warum er zugestimmt hatte, Candy heute Abend zu treffen. Er wusste weder, was er selbst wollte, noch, was sie wollte.
Abgesehen von Sex natürlich. Falls sie noch mehr davon wollte. Und warum, zum Teufel, beschäftigte ihn das überhaupt so sehr?
Candy öffnete die Tür und lächelte ihm schüchtern zu. »Hi.«
Oh, verdammt.
Sie trug Jeans, die ihre Hüften und ihren runden Po perfekt zur Geltung brachten. Ein roter Rollkragenpullover schmiegte sich an ihre Brüste und gab den Blick auf ihren Bauchnabel frei, als sie nun die Hand hob, um sich durchs Haar zu streichen.
Der Anblick ihrer Haut machte ihn benommen – und erregte ihn. Und er weckte in ihm den Wunsch, sie besitzen zu wollen. Er wollte nicht, dass jemand außer ihm Candys Haut zu sehen bekam.
Es war derselbe Pullover, den sie auch an dem Tag getragen hatte, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, und er verlieh ihrem Gesicht einen goldenen Schimmer. Sie hatte einen glänzenden, feucht glitzernden Lippenstift aufgelegt, und er wünschte sich nichts mehr, als ihn zu schmecken, ihn sanft und Stück für Stück abzulecken.
Nach einer kleinen, verlegenen Pause fand er seine Sprache wieder. »Hi. Du siehst toll aus.«
Oh, das war ja ein wirklich originelles Kompliment.
»Danke. Möchtest du reinkommen, oder hast du dir überlegt, dass wir irgendwo hingehen?« Candy verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wippte auf ihren Füßen, die in sexy, zierlichen schwarzen Stiefelchen steckten, auf und ab.
»Genau genommen sollten wir los. Ich habe Pläne fürs Dinner.«
Ein Anflug von Panik huschte über ihr Gesicht. »Für ein Dinner bin ich nicht richtig angezogen.«
»Keine Sorge, es wird ganz locker – nichts Übertriebenes.« Und glücklicherweise war der Ort, an den er dachte, nicht weit weg. Tatsächlich war seine Wohnung nämlich nur etwa zwanzig Minuten von Candys Apartment entfernt.
»Oh, okay. Ich hole nur schnell meinen Mantel. Komm doch so lange rein.« Sie drehte sich um und verschwand in der Wohnung. »Brauche ich die Akte für
Chunk o’ Chocolate?
Oder hast du Kopien?«
Süß, wie naiv sie war. Glaubte sie wirklich, dass sie arbeiten würden? Er hatte sich über die Jahre schon vieles anhören müssen, und einiges davon stimmte vermutlich, aber ganz sicher war er nicht dumm. Wer auch immer idiotisch genug war, darüber zu reden, wie man Schokolade an den Mann brachte, während er sich mit Candy Appleton allein in seinem Apartment aufhielt – Jared war es jedenfalls nicht.
»Ich habe Kopien.«
Im Schreibtisch im Büro.
Jared trat in ihr Wohnzimmer und war augenblicklich geblendet von den zahlreichen Blumenmustern, die ihn umgaben. Gott, Candy hatte praktisch eine blühende Wiese in ihrem Wohnzimmer. Die unterschiedlichen wilden Muster zierten ein Sofa, einen Zweisitzer und einen dick gepolsterten Sessel.
Knallrote Mohnblüten schmückten die Vorhänge, und jeder Tisch war vollgestellt mit kleinen Dingen, von denen er nicht einmal den Namen kannte. Dinge wie winzige Korbsessel, in deren Sitz Blumen gepflanzt waren, und Kätzchen aus Holz. Auf dem Couchtisch stand eine Schale mit Zitronen, neben der eine Kugel aus orangefarbenem Fell lag – vermutlich eine echte Katze, die ein Nickerchen machte.
Er stellte sich vor, dass die Vorhänge mit den Mohnblumen in seinem Apartment hingen, und schauderte. Nicht, dass er wollte, dass Candy bei ihm einzog oder so. Aber seine Liebe endete bei hässlichen Vorhängen.
Beim L-Wort stutzte er. Was, zur Hölle, dachte er sich eigentlich? Er
liebte
sie doch nicht. Er war an ihr interessiert. Er wollte sie kennenlernen. Und er bewunderte ihren Verstand und ihre Brüste. Aber das hatte nicht das Geringste mit Liebe zu tun.
Oder?
Jared sah zu, wie Candy ihre Arme in einen flauschigen karamellfarbenen Mantel mit einem riesigen weißen Fellkragen schob, der ihr Gesicht umrahmte.
Er kannte sie nicht einmal.
Sie lächelte. »Ich bin fertig«, sagte sie mit einer atemlos klingenden, verführerischen Stimme.
Er wusste, dass sie für ihn nichts als Schwierigkeiten bedeuten würde. Aber manchmal machte es
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