Ich will mehr von dir!
böser Junge, Jared?« Ihre Stimme klang seltsam rauh, und ihr Lachen war verschwunden, auch wenn ihre Augen noch immer vergnügt funkelten.
Einen winzigen Moment lang glaubte er, sie würde mit ihm flirten. Und er gab seine Antwort, ohne großartig darüber nachzudenken. »O ja. Ich war sehr, sehr böse.«
Sie blickte ihn mit großen Augen an. Das breite Lächeln kehrte zurück.
Scheiße.
Sie flirtete wirklich mit ihm. Und er erwiderte ihre Flirtversuche.
Bevor sie etwas sagen konnte, das er bereuen würde, ergriff er schnell das Wort und fragte in einem – wie er hoffte – lockeren, unschuldigen und alles andere als anzüglichen Tonfall: »Was ist mit Ihnen? Irgendwelche Brüder oder Schwestern unten in Tennessee?«
Es entstand eine kleine Pause, bevor sie sagte: »Ich habe eine jüngere Schwester.«
Jared versuchte, sich eine Frau vorzustellen, die aussah wie Candy, doch es gelang ihm nicht. Candy war einzigartig. Himmlisch.
»Und wie ist ihr Name? Taffy?« Ihm fiel beinahe augenblicklich auf, dass er unhöflicher geklungen hatte, als es eigentlich sein Plan gewesen war.
Aber Candy lachte nur. »Tatsächlich ist ihr Name Margaret, und sie studiert Cello an der
Julliard School für Tanz, Theater und Musik.
«
»Sie scherzen.«
Margaret?
Vor Jareds innerem Auge tauchte das Bild von Candy auf, die mit einem Cello zwischen den Beinen auf einem Stuhl saß. Irgendwie fiel es ihm schwer, das Bild heraufzubeschwören, auch wenn er neidisch auf das imaginäre Cello war, das den begehrten Platz zwischen Candys Beinen einnahm. Aber Candy und ein Orchesterinstrument passten für ihn einfach nicht zusammen – sosehr er sich auch bemühte, das Bild erotisch aufzuladen.
Doch er konnte Candy vor seinem geistigen Auge sehen, wie sie mit einem verständnisvollen Lächeln auf den Lippen einen ganzen Raum voller Werbekunden vollkommen im Griff hatte.
Verdammt.
Klug
und
sexy – das war eine gefährliche Kombination.
»Nein, ich scherze nicht.« Candy zog eine Haarsträhne aus ihrem Mund, das eine Bein noch immer durchgestreckt, das andere leicht angewinkelt, so dass sie ihre Hüfte aufreizend vorschob.
Außerdem bewirkte diese Haltung, dass ihr Rock an einer Seite ein paar Zentimeter hochrutschte und Jared mehr zeigte, als er sehen musste. Nicht, dass er sich beklagte. Es brachte seine Selbstbeherrschung allerdings noch ein Stückchen weiter dem Ende entgegen.
»Margaret und ich haben unterschiedliche Väter. Meine Mutter sagte, dass mein Vater ihre große Liebe war – eine kurze, leidenschaftliche Affäre, nach der er ihr das Herz gebrochen hat. Sie blieb allein zurück. Das alles geschah vor meiner Geburt.«
Candy zuckte die Schultern. »Er verließ sie für eine andere Frau, als er herausfand, dass sie schwanger war. Also heiratete sie zwei Jahre später Margarets Dad, weil sie glaubte, dass er bei ihr bleiben und sich um sie kümmern würde.«
Mühsam löste Jared seinen Blick von Candys Schenkeln. Als er sie so anzüglich musterte, kam er sich mit einem Mal nicht viel besser vor als der Herzensbrecher, der ihre Mutter verlassen hatte. Er sah ihr also ins Gesicht und schwor sich, seinen Blick nicht mehr über ihren Körper gleiten zu lassen. »Und? Ist er geblieben?«
»Ja. Sie sind noch immer verheiratet und sehr glücklich miteinander. Sie lieben sich wirklich, und er hat mich nie anders behandelt als Margaret, obwohl ich nicht sein leibliches Kind bin.«
Sie lächelte, und Jared war erstaunt darüber, dass sie nicht bitter klang. »Er hat mich adoptiert. Seitdem trage ich seinen Namen –
Appleton.
Ich war damals drei Jahre alt, also war es schon zu spät, um meinen Vornamen noch zu ändern. Und deshalb heiße ich eben Candy Appleton.«
Sie richtete sich auf. Ihre Beine wirkten endlos, als sie sich streckte, ihre Arme über den Kopf nahm und sich in ihren High Heels auf die Zehenspitzen stellte. Ihre Bluse zog und spannte sich, als wollte sie aus dem Bündchen ihres Rockes schlüpfen, und schmiegte sich aufreizend an ihre Brüste. Ihre Jacke wurde nur von einem einzelnen Knopf zusammengehalten, der mit dieser Aufgabe ziemlich überfordert zu sein schien. Jared sah mit düsterer Faszination zu.
Er wartete darauf, dass die Jacke nachgeben würde. Dass der Knopf abspringen, die Bluse aus dem Rock rutschen, dass er einen Blick auf die cremefarbene Haut um ihren Nabel erhaschen würde, während sie ihm auf ihren High Heels wankend ausgeliefert wäre.
Dann würde er sich auf die Stelle konzentrieren,
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