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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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zog den Kopf ein. »Ich habe ihr gesagt, dass wir zwar unseren Spaß miteinander hatten, es aber noch zu früh ist, um von Liebe zu reden.«
    Sein Bruder erhob sich kopfschüttelnd. »Ganz toll«, brummte er und klopfte Nash auf den Rücken. »Soll ich dir mal sagen, was ich glaube?«
    Nash antwortete nicht.
    »Ich glaube, du solltest nach Hause fahren und dir gut überlegen, was genau du für diese Frau empfindest. Wenn es nämlich das ist, was ich denke, dann bleibt dir nur noch ein verdammt kleines Zeitfenster, um alles wieder in Ordnung zu bringen.«
    Weise Worte. Dummerweise hatte Nash jedoch keine Ahnung, wie ihm das gelingen sollte.

Kapitel 17
    Kelly dröhnte der Kopf, als hätte sie einen Kater. Sie schlief lange und konnte sich nach dem Aufwachen nicht dazu überwinden, aufzustehen. Sie hatte nicht die Kraft, zu frühstücken oder zu duschen, aber sie zwang sich, Tess anzurufen und ihr mit gespielter Fröhlichkeit zu versprechen, dass sie einen Weg finden würden, damit sie weiterhin bei Ethan leben konnte.
    Um der Fairness willen bat sie Tess, in sich zu gehen und sich zu fragen, ob sie ihre Mutter nicht zumindest hin und wieder sehen wolle, damit die Verbindung zu ihr nicht ganz abbrach.
    Tess reagierte darauf mit einer Schimpftirade, wie sie Kelly von ihr nicht mehr gehört hatte, seit sie sie Anfang des Sommers zu Ethans Villa geschleift hatte. Ihr klingelten noch immer die Ohren, als sie Tess zum Abschied riet, mit ihrer Therapeutin über Leah zu reden. Ungeachtet ihrer eigenen Gefühle für ihre Mutter hegte sie die Befürchtung, dass Tess später einmal die Entscheidungen, die sie im Teenageralter getroffen hatte, bereuen könnte. Was nicht bedeutete, dass sich Kelly wünschte, Leah möge eine Rolle im Leben ihrer Schwester spielen. Es sei denn, diese hatte sich über Nacht von Grund auf geändert, was allerdings recht unwahrscheinlich war.
    Gegen Mittag quälte sie sich aus dem Bett, machte sich einen Teller Gemüsesuppe und löffelte diese gerade in sich hinein, als es an der Tür klopfte.
    Sie spürte, wie ihr Herz einen Satz tat, doch dann fiel ihr wieder ein, dass Nash nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Sie tappte zur Tür, öffnete sie und sah sich einem Postboten gegenüber, der ihr einen blauen Umschlag überreichte.
    Sie überflog die Unterlagen hastig und stellte fest, dass es das war, was sie erwartet hatte: eine Vorladung. Sie musste am Freitag um elf Uhr vormittags in Manhattan vor Gericht erscheinen, um im Scheidungsverfahren Hayward gegen Hayward als Zeugin auszusagen.
    Kelly war übel, und zugleich verspürte sie eine eigenartige Erleichterung bei der Aussicht, dass sie diesen Teil ihres Lebens nun wenigstens bald hinter sich lassen konnte. Und selbst wenn die Zeitungen in Manhattan einen Skandal daraus machen sollten: Tess hatte im Augenblick ganz andere Sorgen, und der Rest der Barron-Familie wusste bereits über ihr lang gehütetes schmutziges Geheimnis Bescheid. Ironischerweise kam es ihr jetzt, da sie die Vorladung erhalten hatte, so vor, als wäre alles nur halb so schlimm. Sie hatte sogar das Gefühl, dass ihre panische Angst vollkommen unbegründet gewesen war, jedenfalls, was die Familie anging.
    Aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie Nash verloren hatte, weil sie ihm die Wahrheit verschwiegen hatte.
    Das Wochenende zog sich endlos hin. Am Montagmorgen hatte Kelly gerade erst ihre Arbeit in der Kanzlei aufgenommen, da hörte sie Schritte und eine vertraute Stimme.
    »Hallo? Kelly?«
    »Ich bin in meinem Büro, Annie!«, rief Kelly.
    Einen Augenblick später stand Annie in der Tür. »Wo warst du denn heute? Ich hab im Cuppa Café vergeblich auf dich gewartet.«
    Kelly schüttelte den Kopf und lachte matt. »Ich habe es glatt vergessen. Kein Wunder, dass mir so schummrig ist.«
    Annie trat näher, musterte sie prüfend und legte ihr dann eine Hand auf die Stirn. »Bist du krank? Hast du Fieber?«
    Kelly schüttelte den Kopf.
    »Du siehst aus wie ein Zombie«, stellte Annie unverblümt fest.
    »Na, vielen Dank.« Kelly hätte gern mit einem schnippischen »Du aber auch« gekontert, doch das wäre gelogen gewesen. Annie sah mit ihren großen Augen und dem gesunden Teint aus wie das blühende Leben.
    Und sie wirkte glücklich.
    Kelly freute sich für sie, obwohl sie selbst so unglücklich war. »Läuft es gut mit Joe?«
    »Hervorragend.« Annie zog einen Stuhl heran. »Aber was ist mit dir los? Du kannst es mir ruhig erzählen; wir sind schließlich Freundinnen.

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