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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Achseln. »Er hat nie auch nur mit einem Wort angedeutet, warum er bei den Garcias gelebt hat und nicht bei den Rossmans.«
    »Vielleicht musste er selbst erst einmal mit der Situation klarkommen.«
    Nash sah ihn an. »Mit fünfzehn? Ich habe eher den Eindruck, dass er Angst hatte, sich mir anzuvertrauen.« Er fragte sich, ob Dare Ethan eingeweiht hätte, wenn dieser damals zur Stelle gewesen wäre.
    »Du kannst nicht wissen, was damals in ihm vorging.«
    »Und was ist mit Annie? Wir waren seit unserem sechzehnten Lebensjahr unzertrennlich. Dass sie in der Ehe unglücklich war, habe ich erst erfahren, als sie die Scheidung verlangt hat. Sie hat es auch nicht gewagt, mit mir zu reden.«
    »Es ist vermutlich nicht einfach, einem Menschen, den man liebt, zu sagen, dass man unglücklich ist«, gab Ethan zu bedenken.
    »Unser Schwesterherz hat mir anfangs auch nicht über den Weg getraut.«
    »Das war doch bloß ihr Beschützerinstinkt, weil ich der Erste war, der einen guten Draht zu ihr hatte.«
    Nash hob eine Augenbraue. »Und welche Ausrede hast du für Kelly parat? Wie erklärst du dir, dass eine Frau, mit der ich geschlafen habe, das Gefühl hat, sie könnte mit ihren Problemen und ihrer Vergangenheit nicht zu mir kommen?«
    Ethan stützte die Ellbogen auf den Knien auf und schnaubte. »Seit ich vor zehn Jahren abgehauen bin, hast du eben einen kleinen Knacks. Ich werde keine weiteren › Ausreden ‹ vorbringen oder mich noch einmal dafür entschuldigen. Ich konstatiere nur die Fakten: Du bist loyal. Jeder in der Familie weiß, dass man sich auf dich verlassen kann … «
    »Aber?« Nash wollte die Wahrheit hören; wenn es sein musste, sogar von Ethan.
    Nein, vor allem von ihm. Ethan war zehn Jahre weg gewesen. Er war möglicherweise der Einzige, der vollkommen objektiv war. Der Einzige, der ihm vorurteilsfrei und geradeheraus sagen konnte, was Sache war.
    »Aber du bist eine ganz schön harte Nuss, und du wirkst auf den ersten Blick steif, verkrampft und unflexibel. Du erweckst nach außen den Eindruck, als wäre für dich alles schwarz oder weiß. Als gäbe es bei dir keine Grauschattierungen.«
    Nash biss die Zähne zusammen. »Das musst du mir etwas genauer erklären.«
    »Nun, ich war für dich ein Mistkerl, weil ich untergetaucht bin. Was mich dazu bewogen hatte, war dir egal. Kelly war dir suspekt, weil sie ihre Schwester einfach bei mir abgeladen hat. Du hast sie für ein herzloses Monster gehalten, aber inzwischen hast du deine Meinung ja geändert. Und Annie ist krank, also ist sie in deinen Augen auf Hilfe angewiesen, dabei hat sie dir unzählige Male gesagt, dass sie unabhängig sein und nicht von dir bemuttert werden will. Entweder es läuft nach deinen Vorstellungen, oder es läuft gar nicht … « Ethan schüttelte den Kopf. »Puh, ist gar nicht so leicht, dir das alles reinzudrücken.«
    »Ich habe dich ja darum gebeten«, brummte Nash. Und genau aus diesem Grund hörte er ganz genau zu und versuchte zu verstehen, was sein großer Bruder ihm sagen wollte.
    »Und Kelly?« Er ballte die Fäuste.
    Ethan lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. »Sie sagte, erst hätte sie gehofft, dass sich das Problem in Luft auflösen würde, und bis sie sich dazu durchgerungen hatte, dir davon zu erzählen, war die Sache mit Dare und den Rossmans ans Licht gekommen, und sie wollte dir nicht noch mehr Probleme aufhalsen. Aber nicht einmal Faith war sich sicher, wie du reagieren würdest, als ihr Kelly die Geschichte erzählt hatte.«
    Nash ächzte. An Stoff zum Nachdenken würde es ihm in nächster Zeit wohl nicht mangeln. Er hatte die Wahrheit hören wollen, und Ethan hatte sie ihm mit schonungsloser Offenheit dargelegt. Dafür war er ihm zweifellos etwas schuldig. Ihm war gar nicht klar gewesen, was für ein komplizierter Mensch er geworden war.
    »Sie hat gesagt, dass sie mich liebt«, berichtete er Ethan zu seiner eigenen Überraschung, und ihm wurde ganz warm ums Herz bei der Erinnerung an ihre unerwartete Liebeserklärung. Eigentlich hätte er am liebsten alle Probleme links liegen gelassen und ihr gesagt, dass er sie ebenfalls liebte. Aber die Enttäuschung über ihr mangelndes Vertrauen in ihn war stärker gewesen. Er hatte sie in denselben Topf geworfen wie alle anderen Menschen, die es nicht gewagt hatten, ihm die Wahrheit zu sagen.
    Für ihn war tatsächlich alles schwarz oder weiß, genau wie Ethan es ihm auf den Kopf zugesagt hatte.
    »Darf ich wissen, wie du darauf reagiert hast?«, fragte Ethan.
    Nash

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