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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Nur weil ich mal mit Nash verheiratet war, fühle ich mich ihm gegenüber noch lange nicht zu Loyalität verpflichtet«, versicherte sie Kelly. »Wir gehen mittlerweile wirklich getrennte Wege. Jeder lebt sein eigenes Leben.«
    »Ich weiß.« Kelly nickte. »Und du ahnst ja gar nicht, wie wichtig mir deine Freundschaft ist.« Sie hatte nicht allzu viele enge Freundinnen, und Annie, die sie so rasch akzeptiert hatte, die ihr gleich von ihrer Krankheit und ihrer Zuneigung zu Joe erzählt hatte, schätzte sie ganz besonders.
    »Also, dann erzähl. Bitte.«
    Kelly schluckte. »Meine Mutter will das Sorgerecht für Tess.« Sie berichtete vom Auftauchen des Privatdetektivs. »Und dann steht sie nach über einem Jahr plötzlich vor der Schule und will Tess in die Arme schließen, gerade so, als wäre sie nie weg gewesen!« Kelly schlug das Herz bis zum Hals bei der Erinnerung daran. »Ich habe mich mit ihr gestritten, vor Nash und Ethan. Sie hat mir vorgeworfen, ich würde sie für ihre Affäre mit Mark Barron verurteilen, weil er verheiratet war, dabei sei ich selbst kein bisschen besser, weil ich mich mit Ryan eingelassen habe.« Kelly starrte auf den Stapel Unterlagen, der vor ihr auf dem Schreibtisch lag, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. »Und das Schlimmste daran ist, dass sie recht hat.« Sie begann zu zittern, genau wie neulich Abend.
    Annie sprang auf und ergriff ihre Hände. »Deine Mutter ist ein egoistisches Miststück! Du bist kein bisschen so wie sie, hörst du?«
    Kelly lächelte schief. »Das hat Ethan auch gesagt.«
    »Und Nash«, fragte Annie leise. »Wie hat er reagiert?«
    Kelly blinzelte, weil ihr Tränen in die Augen stiegen. »Als ihm klar wurde, dass Ethan bereits Bescheid wusste? Oder als mir herausgerutscht ist, dass du mir geraten hattest, ihn einzuweihen?«
    »Ach, herrje. Das tut mir leid.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe, und er meinte nur, wir wären noch nicht lange genug zusammen, um es Liebe zu nennen. Wir hätten lediglich tollen Sex und viel Spaß miteinander gehabt. Er ist mir dankbar dafür, dass ich ihm in einer schweren Zeit beigestanden habe. Aber Liebe erfordert Vertrauen, und ich habe ihm nicht vertraut.« Kelly zuckte die Achseln und sah zu Annie hoch. »Und er hat recht.« Sie wischte sich eine Träne von der Wange.
    »Ich werde ihn umbringen.« Annie schob die Ärmel ihres braunen Pullovers nach oben und begann, in dem kleinen Büro auf und ab zu gehen.
    »Komm schon, Annie. Seine Reaktion war eine Folge der Erfahrungen, die er in der Vergangenheit gemacht hat. Du weißt, dass er völlig zu Recht das Gefühl hat, hintergangen worden zu sein. Denk doch mal an all die Menschen, die Geheimnisse vor ihm hatten.«
    »Dann muss er eben erwachsen werden und den Grund dafür auch mal bei sich suchen. Es kommt nicht von ungefähr, dass es niemand wagt, sich ihm anzuvertrauen. Du hast es anderen Menschen erzählt, weil du gewusst hast, dass sie dich verstehen würden. Er hat so verdammt strenge Ansichten. Bis man sich dazu überwunden hat, mit ihm zu reden, ist das, worum es geht, bereits Schnee von vorgestern.«
    Kelly schüttelte den Kopf. »Guter Vergleich, aber ich kannte ihn und seine Schwächen, und ich hätte ihm vertrauen und es ihm gleich am Anfang sagen sollen. Vielleicht hätte er mich ja überrascht und auf meine Eröffnung ganz verständnisvoll reagiert. Oder zumindest mit der Zeit eingesehen, dass es gar nicht so schlimm ist. Tja, ich werde es wohl nie erfahren, und das habe ich ganz allein mir selbst zuzuschreiben.« Sie zuckte die Achseln. »Wir waren wohl beide nicht ganz unschuldig an der Misere. Wie dem auch sei, es ist vorbei.«
    »Da bin ich anderer Meinung.«
    Kelly tat, als hätte sie es nicht gehört. Für sie war die Diskussion beendet. »Und rate mal, was ich gestern erhalten habe – eine Vorladung zu Ryans Scheidungsverfahren. Ich muss am Freitag vor Gericht aussagen.«
    »Ein Unglück kommt selten allein, hm?«
    »Du sagst es.«
    »Soll ich mitkommen? Als moralische Unterstützung?«, fragte Annie.
    Kelly war gleich etwas leichter ums Herz. »Du bist wirklich eine gute Freundin«, sagte sie lächelnd. »Aber das ist nicht nötig. Ich muss das allein schaffen, und ich muss es ein für alle Mal hinter mich bringen.«
    »Du bist einer der stärksten Menschen, die ich kenne. Ich bewundere dich.« Annie umarmte sie und nahm Kelly das Versprechen ab, sich zu melden, falls sie sich etwas von der Seele reden wollte, dann machte sie sich wieder auf den

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