Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
und in eine neue Familie hineingewachsen. Und vor allem hatte sie einen neuen Mann gefunden. Einen, den sie vorbehaltlos und aus ganzem Herzen liebte. Einen, der nichts mehr von seiner Ex wollte. Und sie hatte ihn verloren, aus Angst vor ihrer Vergangenheit. Selbst als Nash sie nach dem Treffen neulich gebeten hatte, noch zu bleiben, war sie davongelaufen.
Doch jetzt hatte sie keine Angst mehr.
Sie wollte nicht Ryan, sondern Nash, und sie war entschlossen, ihn zurückzugewinnen. Wenn es sein musste würde sie auch um ihn kämpfen.
Ryan schüttelte den Kopf. Seine Miene und seine Haltung zeugten deutlich davon, dass er die Lage völlig falsch einschätzte. »Du denkst nur, du wärst nicht mehr interessiert, weil ich dir keine andere Wahl gelassen habe. Aber inzwischen ist alles anders. Inzwischen bin ich frei. Jetzt können wir zusammen sein.«
Kelly starrte ihn an. Er hatte ihr offenbar nicht zugehört. Oder er wollte sie nicht verstehen. »Aber ich bin nicht frei, Ryan.«
»Es gibt einen anderen?«, stieß er geschockt hervor, als wäre ihm das nie in den Sinn gekommen.
»Ganz recht.« Kelly konnte nur hoffen, dass die Debatte damit beendet war.
»Sie haben gehört, was Kelly gesagt hat. Sie ist vergeben.« Kelly zuckte zusammen und glaubte zu träumen, als sie Nashs tiefe Stimme vernahm.
Doch als er zu ihr trat und ihr einen Arm um die Taille legte, wusste sie, dass sie hellwach war.
Sie hob den Kopf, blickte in sein attraktives Gesicht und schüttelte verwirrt den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Wieso bist du hier? In New York?«
Nash sah ihr tief in die Augen und gestattete ihr damit einen Blick direkt in sein Herz. Er wollte, dass sie ihn verstand, dass sie wusste, was in ihm vorging. Dass sie an ihn glaubte.
»Du hast gesagt, du willst die Zeugenaussage allein hinter dich bringen, aber du hast mir nicht verboten, danach für dich da zu sein.«
»Und du bist gekommen«, murmelte sie. Es klang so erfreut, dass ihm ganz warm ums Herz wurde. »Woher wusstest du, wo die Anhörung stattfindet?«
»Ich musste es Ethan aus der Nase ziehen.« Und Ethan hatte ihm die Adresse erst gegeben, nachdem ihm Nash erklärt hatte, was er vorhatte.
»Ähm, Verzeihung, aber darf ich kurz stören?«, mischte sich Ryan sichtlich verärgert ein. »Wer zum Teufel sind Sie?«
»Oh. Nash, darf ich vorstellen: Ryan Hayward. Ryan, das ist Nash Barron«, sagte Kelly.
»Ich bin der andere «, fügte Nash warnend hinzu.
Ryan musterte ihn mit schmalen Augen. »Kelly gehört nicht zu den Frauen, auf die man einfach so Ansprüche erheben kann. Sie ist ein kluges, unabhängiges Mädchen.« Er straffte die Schultern, bereit, es mit Nash aufzunehmen und sichtlich überzeugt davon, dass er Kelly besser kannte.
»Stimmt, Kelly ist in der Tat ein kluges Mädchen«, erwiderte Nash genervt. »So klug, dass sie nicht herumsitzt und wartet, bis ihr Ex zu dem Schluss gekommen ist, dass Kelly doch gut genug für ihn ist, nachdem sich herausgestellt hat, dass seine Ehe endgültig vorbei ist.«
Kelly verspürte offenbar das Bedürfnis, sich zumindest zu verteidigen, denn sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und knurrte: »Kelly kann selber reden.«
»Dieser Kerl weiß doch überhaupt nichts über uns oder das, was zwischen uns war«, sagte Ryan mit grimmiger Miene.
Er tat Nash schon beinahe leid.
»Da muss ich dich korrigieren. Nash weiß alles über mich.«
Es erfreute Nash über alle Maßen, das zu hören. »Ich weiß nur eines: Sie waren mit ihr zusammen, Sie haben sie verloren, und jetzt gehört sie zu mir. Genügt das, um Sie zu überzeugen?« Dieser Ryan sollte endlich die Fliege machen, damit Nash die Frau küssen konnte, die er liebte.
Denn er liebte sie wirklich; ihre Unabhängigkeit genauso wie ihre Fähigkeit, für sich selbst und ihre Schwester zu kämpfen und es mit allem aufzunehmen, was sich ihr in den Weg stellte.
Ryan ließ den Kopf hängen. »Die Tatsache, dass Kelly nicht widerspricht, sagt mir alles.« Er sah ihr in die Augen. »Ich wünsche dir alles Gute.«
»Ich dir auch.«
Nash zögerte, wusste aber, dass er sich eine großmütige Geste erlauben konnte, also schüttelte er Ryan die Hand.
Sekunden später war Ryan weg.
Kelly machte sich von Nash los und baute sich vor ihm auf, die Hände in die Hüften gestützt. Die Mundwinkel ihrer mit rosa Lipgloss nachgezogenen Lippen zeigten nach unten.
Oh-oh. »Sollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mich gerade aufgeführt habe wie ein Neandertaler?«,
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