Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
fragte Nash.
»Ryan hatte ganz recht, weißt du; ich gehöre nicht zu den Frauen, auf die man einfach so Ansprüche erheben kann«, informierte sie ihn.
Nashs Herzschlag setzte aus, und es kam ihm so vor, als hätte er aufgehört zu atmen.
Er hatte über eine Stunde hier in der Lobby auf sie gewartet, und als Ryan Hayward vorhin ihren Namen gerufen hatte, war er sogleich versucht gewesen, einzuschreiten. Er wollte der Erste sein, der mit Kelly redete, wollte ihr seinen Standpunkt darlegen. Dann rief er sich seinen Vorsatz in Erinnerung, nicht mehr vorschnell zu urteilen und ihr auf keinen Fall seinen Willen aufzuzwingen.
Wenn sich Kelly für diesen Wichser entschied, dann musste er sie eben gehen lassen. Doch anhand ihrer Körpersprache war deutlich zu erkennen gewesen, dass sie nichts mehr mit Hayward zu schaffen haben wollte. Also hatte Nash beschlossen, sich in die Unterhaltung einzuklinken, zumal ihm Kelly einen perfekten Einstieg ermöglicht hatte.
Doch jetzt wirkte sie gar nicht glücklich. »Soll das etwa heißen, du hast nur so getan als ob, um diesen Ryan loszuwerden?« Bei der Vorstellung wurde ihm schlecht vor Angst – eine Angst, wie er sie sein Lebtag lang noch nicht gehabt hatte, und das wollte etwas heißen.
»Das soll heißen, dass ein Mann, der Ansprüche auf mich erheben will, dafür mein Einverständnis benötigt. Und Nash – du hast mein Einverständnis.«
Nash schlang ihr zutiefst erleichtert die Arme um die Taille, hob sie hoch und wirbelte sie herum. Dann setzte er sie wieder ab und gab ihr einen Kuss.
»Gehen wir«, sagte er und zog an ihrer Hand.
»Wohin denn? Mein Auto steht in einem Parkhaus um die Ecke.«
»Und ich habe uns ein Zimmer im London NYC gebucht.«
Kelly riss verblüfft die Augen auf.
»Als Entschädigung für unseren Wochenendtrip, der ja ins Wasser gefallen ist, also sag bitte nicht gleich Nein. Außerdem dachte ich, du brauchst vielleicht etwas Erholung. Aber wenn du lieber nach Hause fahren willst … «
»Stopp! Nein, das will ich natürlich nicht! Ich kann noch immer nicht fassen, dass du meinetwegen nach New York gekommen bist.«
Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Süße, ich werde immer dort sein, wo du bist. Können wir jetzt bitte ins Hotel fahren? Und dann können wir meinetwegen reden, worüber du willst, solange wir nur allein sind.« Er hielt es keine Sekunde länger in der sterilen Lobby aus.
Aber dafür würde er es den Rest seines Lebens mit Kelly aushalten.
Nash hatte wirklich an alles gedacht. Kelly betrat die Suite, die sich in einem der oberen Stockwerke des Hotels befand un d einen Ausblick auf die lebendige Stadt unter ihnen bot. Auf dem Sideboard neben dem gro ßen Doppelb ett stand eine gekühlte Flasche Champagner.
Kelly schwirrte noch der Kopf von den Ereignissen des Tages. Sie streckte sich auf dem Bett aus und murmelte »Himmlisch«, als ihr Körper praktisch in der herrlich weichen Matratze versank.
»Ich hoffe, es wird noch besser.« Nash betrachtete sie mit einem Blick voller Wärme und Zärtlichkeit. »Ich hatte keine Ahnung, wie du reagieren würdest, wenn du mich siehst.«
»Ich bin froh, dass du das Risiko eingegangen bist.« Sie rutschte nach oben, ans Kopfende des Bettes, und lehnte sich zurück. »Also, dann erzähl mal … «, forderte sie ihn auf. Sie wollte wissen, was sich für ihn geändert hatte. Warum er hier war.
Er gesellte sich zu ihr auf das große Bett. Es fühlte sich so gut, so richtig an, neben ihm hier zu liegen. Sie wusste zwar nicht, wie seine Pläne in Bezug auf ihre Zukunft aussahen, aber sie liebte ihn und war gewillt, ihm so viel Zeit zuzugestehen, wie er eben benötigte.
»Es ist ein ziemlicher Schock, wenn man feststellt, dass alles, woran man geglaubt hat, eine Lüge war«, begann er.
Sie hob eine Augenbraue und wartete darauf, dass er fortfuhr.
»Ich dachte immer, ich wäre Dare ein guter Bruder und Annie ein guter Ehemann gewesen. Ich dachte, ich wäre ein anständiger Mensch und Ethan ein Mistkerl. Als ich erfahren habe, dass alle dein Geheimnis kannten außer mir, war es einfacher, sauer auf dich zu sein, als mich zu fragen, warum mir die Menschen, die ich liebe, nicht vertrauen.« Seine Miene wurde finster, Kummer und Enttäuschung waren ihm deutlich anzusehen.
»Niemand ist perfekt. Nicht einmal du.«
Darüber musste er wider Willen lachen, und die Vorstellung, wie schmerzhaft die vergangenen Wochen auch für ihn gewesen sein mussten, versetzte Kelly einen Stich.
»Kelly, hast
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