Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
nur für ein Idiot! Nicht genug damit, dass er sie wegen Annies Anruf versetzt hatte, er hatte sie auch um ihr Essen gebracht. »Komm mit.«
»Wohin?«
»Wir gehen essen. Ruf Tess von unterwegs aus an und sag ihr, wir holen sie ab.«
»Tess hat schon gegessen – und sie meinte, sie würde keinen Bissen übrig lassen, für den Fall, dass du doch noch aufkreuzt«, berichtete Kelly grinsend.
»Verzogenes Gör«, brummte Nash und schüttelte den Kopf.
»Sie oder ich?«, fragte Kelly, und dann lachten sie beide, und die Anspannung fiel von ihnen ab.
Er beschloss, die Gelegenheit schamlos auszunützen. »Dann gehen eben nur wir zwei essen. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.«
»Ja, das ist es«, stimmte sie ihm zu.
»Gut.« Nash versuchte, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. Nichts wie raus hier, dachte er. »Aufzug?«
»Ja. Gehen wir.«
Sie fuhren nach unten und gingen hinaus auf den Parkplatz. Als Kelly jedoch Anstalten machte, zu ihrem Auto zu marschieren, rief er sie zurück. »Kelly!«
Sie drehte sich um. »Was ist?«
»Du hast gesagt, dir ist schwindlig. Ich fahre; du kannst deinen Wagen später holen.«
Sie stemmte die Hände in die Hüften, eine Pose, die er verdammt sexy fand.
»Also weißt du, ich fange an zu verstehen, was Annie meinte. Du bist wirklich ziemlich dominant.«
»Bei dir ist das etwas völlig anderes, und das weißt du auch.« Es gefiel Nash ganz und gar nicht, dass Kelly seine uneinsichtige Ex ins Spiel brachte. Annie hatte in ihrer Beziehung nichts verloren.
Denn genau das war es: eine Beziehung, das wurde ihm in diesem Augenblick klar. Auch wenn er keine Ahnung hatte, wie das zu den Gedanken passte, die ihm vorhin durch den Kopf gegangen waren.
»Also, wirst du dich jetzt von mir fahren lassen, damit du auch sicher ankommst?« Er bemühte sich um einen etwas sanfteren Tonfall, weil er entschlossen war, sich durchzusetzen.
Kelly sah ihm in die Augen, und er erwiderte ihren Blick und wartete gespannt ab, wer das Duell gewinnen würde.
»Also gut«, gab sie sich schließlich geschlagen, »aber nicht, weil ich es für nötig halte, sondern weil ich einen Bärenhunger habe.«
»Verstehe.« Gewonnen – und das gleich zweimal binnen zwei Minuten! Nash kostete seinen Triumph wohlweislich nur im Stillen aus, konnte jedoch ein Grinsen nicht unterdrücken, als sie in seinen Wagen stieg.
Endlich waren sie allein! Und er würde den Teufel tun und sie in Serendipity ausführen, wo sich jede Menge Leute tummelten, die er kannte. Nein, er würde sich mit ihr in ein Restaurant in der Nähe der Klinik setzen, damit sie zur Abwechslung endlich einmal vollkommen ungestört waren.
Kapitel 6
Kelly war völlig erschöpft. Ihr Magen knurrte unüberhörbar, und nach den Ereignissen des Tages war sie mit den Nerven am Ende. Nur deshalb ließ sie sich von Nash zum Essen ausführen. Zugegeben, es gab noch einen weiteren Grund: Sie wollte ganz einfach Zeit mit ihm verbringen. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er nahm nicht gegenüber von ihr Platz, sondern setzte sich neben sie auf die Bank. Heute Abend hatte sie nicht die Energie, seine Avancen abzuwehren. Sie schob es darauf, dass sie müde und hungrig war, aber im Grunde genommen war sie lediglich froh, ihn bei sich zu haben.
Er musste ihre Gedanken gelesen haben, denn kaum erschien die Kellnerin an ihrem Tisch, bat er sie um einen Brotkorb und eine Limo, ehe Kelly den Mund aufmachen konnte. Sie aß und trank schweigend, bis ihre Hände zu zittern aufhörten und sie wieder ruhig atmen konnte.
»Besser?«, fragte er, als sie sich zurücklehnte und sich zum ersten Mal an diesem Tag etwas entspannte.
Sie lächelte. »Ja. Danke. Jetzt, wo ich etwas im Magen habe, ist mir sogar nach einem Glas Wein.«
Er nickte. »Rot oder weiß?«
»Weiß. Trocken.«
»Sehr wohl, Madame.« Er gab ihren Wunsch an die Bedienung weiter, und sie bestellten auch gleich etwas zu essen.
»Ich wünschte, das wäre alles nicht passiert«, seufzte Kelly.
Nash nickte, wohl wissend, dass sie damit Richard und die Operation meinte. »Tja, jetzt heißt es abwarten; etwas anderes können wir im Augenblick nicht tun. Annie wird sich bestimmt melden, sobald sie Näheres weiß. Aber den Ärzten zufolge könnte sich die Operation über mehrere Stunden hinziehen.«
»Ich weiß.« Kelly schluckte.
Gleich darauf brachte ihr die Kellnerin den Wein. »Auf die Gelassenheit«, murmelte sie und nippte dankbar daran.
Nash nahm sein Sodawasser zur Hand. Er hatte
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