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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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die ihn mit ihrem Vater verband, und nicht nur an dem Eheversprechen, das er ihr einst gegeben hatte.
    »Tut es weh?«, wollte Joe wissen. In seinen Worten schwangen Anteilnahme und Neugier mit, aber kein Mitleid.
    Sie sah ihm in die Augen. »Kommt ganz darauf an, wie schlimm es ist. Schmerz ist eine ziemlich subjektive Angelegenheit.«
    Er nickte.
    »Und wie lange dauert es, bis du dich wieder erholt hast?«
    »Nicht allzu lange«, erwiderte sie leichthin.
    Aus Erfahrung wusste sie, dass sich die Symptome ein, zwei Tage, aber auch über mehrere Wochen hinweg bemerkbar machen konnten. Aus diesem Grund hatte sie ja auch ihre Stelle bei einer großen Buchhaltungsfirma im Nachbarort gekündigt und sich selbstständig gemacht. Aber sie würde Joe nicht auf die Nase binden, wie groß die Auswirkungen der Krankheit auf ihr Leben waren.
    »Joe, ich bin dir dankbar dafür, dass du hier bist, ehrlich, aber fühl dich bitte zu nichts verpflichtet. Ich habe unsere Verabredung verschlafen, und wahrscheinlich habe ich dabei sogar geschnarcht, und ich gehe davon aus, dass du etwas Besseres zu tun hast, als hier rumzuhängen.« Etwas, das mehr Spaß machte.
    Ausgerechnet in diesem Moment erinnerte sie ihr Magen mit einem lauten Knurren daran, dass sie seit gestern Mittag nichts mehr gegessen hatte.
    Joe grinste breit. »Hast du Hunger?«
    »Ja. Und du garantiert auch – noch ein Grund für dich, zu gehen und dir irgendwo ein Frühstück zu besorgen.« Es kostete sie eine schier unmenschliche Anstrengung, gegen ihre Müdigkeit anzukämpfen und sich aufzurichten.
    »Wo willst du hin?«, fragte Joe.
    »Mich waschen und mir die Zähne putzen«, antwortete sie und machte sich auf den Weg ins Bad. Bis sie fertig war, hatte er sich hoffentlich verdünnisiert, und dann konnte sie sich in Ruhe eine Schüssel Cornflakes gönnen.
    Doch als sie nach der Katzenwäsche den Pyjama gegen einen Jogginganzug ausgetauscht hatte und sich langsam nach unten begab, stieg ihr der Duft nach gebratenem Speck und geröstetem Toastbrot in die Nase.
    Sie trat in die Küche und erblickte einen äußerst anziehenden Mann an ihrem Herd. »Was machst du denn da?«
    Joe hob eine Augenbraue und grinste.
    Dumme Frage, zumal er gerade mit einem Pfannenwender ein paar herrlich knusprig aussehende Streifen Speck auf einem Teller deponierte.
    Sie hatte ihn gebeten zu gehen, und er hatte sich ihrem Wunsch widersetzt. Sie hätte sauer sein sollen, aber in ihrem Magen herrschte eine derart gähnende Leere, dass sie lediglich tiefe Dankbarkeit empfand. Und wie sollte sie sauer sein auf einen Mann, der sich in ihren vier Wänden offenbar wie zu Hause fühlte und sie so liebevoll umsorgte?
    Sie hatte sich zwar eingeredet, dass sie nicht betüddelt werden wollte, aber bei seinem Anblick wurde ihr warm ums Herz. Ein schönes Gefühl.
    Zehn Minuten später war ihr Teller leer. Als sie sich die klebrigen Finger leckte, ertappte sie Joe dabei, wie er sie anstarrte, mit einem Blick, der eine ganz andere Art von Hunger in ihr weckte.
    »Was hättest du getan, wenn ich nicht gekommen wäre?«, wollte Joe wissen. Seine Miene war ernst.
    »Wenn ich noch die nötige Geistesgegenwart besitze, rufe ich in solchen Fällen die Haushälterin meiner Mutter an, damit sie vorbeikommt und mir ein bisschen unter die Arme greift.« Sie wollte nicht den Eindruck erwecken, dass sie vollkommen hilflos war.
    Da sie nach der Scheidung partout nicht wieder zu ihren Eltern hatte ziehen wollen, hatte sie ihnen versprechen müssen, sich zu melden, wann immer sie nicht allein zurechtkam. Annie widerstrebte dieses Arrangement zutiefst, aber ihr war auch klar, dass es nicht anders ging, also hatte sie eingewilligt.
    Joe nickte, als wäre er erleichtert darüber, dass es einen Notfallplan gab. »Und wenn du sie nicht angerufen hättest und ich nicht aufgetaucht wäre?«
    »Lass gut sein, ja?«, winkte Annie ab.
    »Meinetwegen«, sagte er und wechselte das Thema: »Und, was hast du heute vor?«
    »Nichts.« Nachdem er live erlebt hatte, was für eine Belastung sie war, würde er jetzt wohl gehen und nicht wiederkommen.
    Tatsächlich erhob er sich, und sie hielt die Luft an und versuchte, der Enttäuschung, die sich in ihr breitmachte, Einhalt zu gebieten. Sie hatte es sehr genossen, ihn um sich zu haben.
    Zu ihrer Überraschung nahm er ihren leeren Teller, stellte ihn in die Spülmaschine und räumte rasch die Küche auf.
    »Das hätte ich zwar auch geschafft, aber danke«, sagte Annie.
    Er nickte nur. »Ich

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