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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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gegenüberliegenden Ecke stand, es hören konnte. Es war eine traurige Tatsache, die Kelly zutiefst bekümmerte: Leah hatte sich schon für sie nicht groß interessiert, und für Tess interessierte sie sich genauso wenig.
    Plötzlich ging ein Kribbeln durch ihren Körper. Sie hob den Kopf und bemerkte, dass Nash sie anstarrte, als hätte er geahnt, dass sie seinen seelischen Beistand gebrauchen konnte.
    »Hör zu Ethan, lass uns ein andermal ausführlicher darüber sprechen, ja?«, sagte sie.
    Er folgte ihrem Blick zu seinem mittleren Bruder, der allein etwas abseits stand, obwohl das Wohnzimmer voller Menschen war. »Hast du etwas dagegen, wenn ich zuerst mit ihm rede?«, fragte er Kelly und deutete mit dem Kopf auf Nash.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Ähm, nein, nur zu«, sagte sie zögernd.
    »Nash ist ein Glückspilz. Ich hoffe, er weiß es zu schätzen, dass du dich um ihn sorgst«, sagte Ethan. Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Diesmal konnte Kelly nicht verhindern, dass sie rot anlief. »Hast du etwa mit Dare geredet?« Der jüngste der drei Barron-Brüder hatte wohl geplaudert.
    »Nein.« Ethan schob grinsend die Hände in die Hosentaschen. »Aber danke, dass du meine Vermutung bestätigst.« Damit machte er sich auf den Weg zu Nash hinüber, der neben dem Kamin stand – ein bisschen zu nah an den Schürhaken für Kellys Geschmack.
    ***
    Eifersucht, Wut, Frust, teils gerechtfertigt, teils grundlos, all diese Gefühle hatte Nash, als er beobachtete, wie sich Kelly mit seinem ältesten Bruder unterhielt. Und jetzt besaß Ethan auch noch die Dreistigkeit, direkt auf ihn zuzusteuern. Seine Miene wirkte entschlossen.
    Dieser Mistkerl, dachte Nash. Reichte es denn nicht, dass er hier war und ein freundliches Lächeln zur Schau stellte – die meiste Zeit zumindest?
    »Hey«, sagte Ethan, als er vor ihm stand.
    Nash nickte, und weil ihm klar war, dass Tess in der Nähe war und Kelly ihn beobachtete, zwang er sich, ein bisschen Smalltalk zu betreiben. »Willkommen daheim. Hattest du eine schöne Hochzeitsreise?«
    Ethan nickte. »Es war einfach traumhaft. Kann ich nur wärmstens empfehlen.«
    »Was? Die Turks- und Caicosinseln?«, fragte Nash, dankbar für das unverfängliche Gesprächsthema.
    »Nein, ich meine den Teil mit der Hochzeit. Mit der richtigen Frau, meine ich.« Ethan sah zu Kelly.
    Nash spürte, wie ihn die Wut packte. »Ich lasse mir von dir nicht vorschreiben, mit wem ich ausgehe.«
    Ethan schnaubte entnervt. »Okay, das war’s. Wir müssen uns unterhalten.«
    Nash hob eine Augenbraue. Er verspürte nicht die geringste Lust auf ein Gespräch mit seinem Bruder.
    Ethans Miene war kalt und hart. »Ich schlage vor, du kommst mit – es sei denn, du willst, dass uns alle zuhören.« Er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Raum.
    Nash folgte ihm, weil er spürte, dass er keine andere Wahl hatte. Es behagte ihm gar nicht, dass er sich auf fremdem Terrain befand, wo Ethan Heimvorteil hatte. Tja, wenn er sich nicht so lange geweigert hätte, diese Unterhaltung zu führen, auf die Ethan seit seiner Rückkehr drängte, dann hätte er sich Ort und Zeit aussuchen können. Aber jetzt war es zu spät.
    Ethan schloss die Tür seines Büros hinter ihnen, was wohl auch ratsam war. Nash konnte weiß Gott darauf verzichten, dass Tess den Streit mit anhörte.
    Ethan drehte sich zu ihm um. »Okay, schlag mich«, befahl er ohne Umschweife.
    Er baute sich so dicht vor ihm auf, dass sich ihre Nasen fast berührten. »Los, schlag zu! Lass endlich deine verdammte Wut raus!«
    Nash biss sich auf die Innenseite der Wange, bis er Blut schmeckte. Er versuchte sich einzureden, dass er nicht das Bedürfnis hatte, seinen Bruder zu schlagen. Vielleicht hatte er aber auch bloß Angst, dass er nicht mehr aufhören konnte, wenn er erst einmal damit angefangen hatte? Er wandte sich ab, und sein Blick streifte ein kleines gerahmtes Foto, das auf dem Schreibtisch stand. Es zeigte sie als Kinder vor dem Haus, in dem sie aufgewachsen waren – Ethan, Nash und Dare.
    Eine Sekunde später hatte er auch schon ausgeholt und Ethan einen Kinnhaken verpasst.
    Ethan taumelte nach hinten und fand mit Müh und Not sein Gleichgewicht wieder. Nash wappnete sich für den Gegenschlag, doch sein Bruder schüttelte lediglich den Kopf und rieb sich das Kinn, das sich bereits zu verfärben begann.
    »Na, besser?«, fragte Ethan.
    »Du gottverdammter Scheißkerl«, schrie Nash.
    Ethans Miene verfinsterte sich. »Na,

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