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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Himmel.
    »Wunderschön«, sagte Nash.
    »Danke. Ich liebe unseren Wintergarten und den Ausblick, den er bietet.« Faith deutete auf die Fensterfront. »Setz dich doch.« Sie nahm auf einem großen Lederfauteuil Platz und legte die Füße auf einem gepolsterten Schemel ab.
    Nash setzte sich auf das kleine Sofa gegenüber von ihr. Wie im übrigen Haus herrschten auch hier gedämpfte, neutrale Farben und maskuline Brauntöne vor, doch das Dekor und diverse Accessoires verströmten eine gemütliche, heimelige Atmosphäre.
    »Also dann … « Nash drapierte einen Arm über die Rücklehne der Couch und sah seiner Gastgeberin in die Augen.
    »Du fragst dich wahrscheinlich, warum ich dich hergebeten habe.«
    Er nickte. »Richtig.«
    Faith redete nie lange um den heißen Brei herum. Sie waren bereits mehrere Male aneinandergeraten, sei es wegen Tess, wegen Ethan oder wegen ihres Vaters. Nash rechnete deshalb damit, dass sie auch jetzt ohne Umschweife auf den Punkt kommen würde.
    »Ich wollte dir dafür danken, dass du Ethans Hilfe angenommen hast, als er neulich mit dir bei Florence Rossman war.«
    »Da gibt es nichts, wofür du dich bedanken müsstest«, wehrte Nash ganz automatisch ab.
    »Oh, doch.« Faith stellte die Füße auf dem Boden ab und beugte sich nach vorn. »Du hättest ihn auch zum Teufel schicken können. Stattdessen hast du zugelassen, dass er dabei war, als du Dare zur Rede gestellt hast.«
    »Ich habe ihm durchaus gesagt, er soll sich zum Teufel scheren«, versicherte Nash ihr.
    Faith grinste. »Nun, besonders nachdrücklich warst du offenbar nicht.«
    Nash öffnete den Mund, doch er klappte ihn gleich wieder zu und zwang sich, nachzudenken.
    Hatte er sich nicht gerade eben eingestanden, dass er seinem großen Bruder schon beinahe verziehen hatte? Warum also widersprach er Faith weiterhin? Nur weil er aus alter Gewohnheit nicht mit ihr einer Meinung sein wollte? Um eine gewisse Distanz zu wahren?
    »Es ist mir nicht leichtgefallen«, räumte er schließlich ein. »Ein Teil von mir ist noch immer sauer auf ihn.« Und zwar der Sechzehnjährige, der von Ethan damals verlassen worden war. Der erwachsene Nash hatte ihm jedoch vergeben.
    »Du bist verletzt. Das ist etwas anderes.« Faith musterte ihn mit einem entschlossenen Blick. »Aber wenn du Ethan noch ein bisschen besser kennenlernst, wirst du erkennen, dass er sich geändert hat.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Nash wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Es war nicht einfach, vor Faith über seine Gefühle zu sprechen, aber wie es aussah, reichte es ihr schon, wenn er sich ihre Worte durch den Kopf gehen ließ.
    »Mein Bruder kann sich glücklich schätzen, dich auf seiner Seite zu haben«, sagte er schließlich zu seiner Schwägerin.
    Es hatte Zeiten gegeben, da hatte er Ethan und Faith um ihre von Hingabe, Offenheit und Ehrlichkeit geprägte Beziehung beneidet. Doch nun hatte er all das selbst gefunden.
    Bei Kelly.
    Und obwohl er nicht wusste, wohin die Sache noch führen würde, genoss er den aktuellen Stand der Dinge über alle Maßen.
    »Ich bin diejenige, die sich glücklich schätzen kann«, sagte Faith. »Und damit bin ich bei dem eigentlichen Grund für meine Einladung angelangt: Ich dachte, nun, da du dich mit Ethan besser verstehst, können wir beide ja vielleicht auch Frieden schließen.« Sie holte tief Luft. »Ich kann nachvollziehen, warum du meinen Vater hasst, aber ich bin nicht mein Vater. Ich habe mehr mit deiner Familie zu tun als mit meiner eigenen, und ich weiß, es würde Ethan viel bedeuten, wenn wir miteinander auskämen.«
    Ihre Worte überraschten ihn, aber Nash spürte, dass sie aufrichtig gemeint waren, und als er in ihre ehrlichen Augen blickte, fragte er sich, warum er bisher nicht erkannt hatte, dass sie kein bisschen so war wie ihr Vater Martin Harrington. Sie war nur zufällig seine Tochter und hatte von seinen Betrügereien genauso wenig geahnt wie die übrigen Bewohner der Stadt. Ihr Vater saß im Gefängnis, ihre Mutter hatte sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen – doch davon hatte sich Faith nicht abschrecken lassen. Sie war eine starke Frau, die ganz auf sich gestellt einen Neustart gewagt hatte.
    Doch Nash war blind gewesen für ihre Integrität und ihre Stärke. Er hatte Martin Harrington für den Tod seines Adoptivvaters verantwortlich gemacht, und auf Ethan war er ohnehin nicht gut zu sprechen gewesen – da war es ihm nur recht und billig vorgekommen, auch auf Faith wütend zu

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