Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
du so weit? Wir wollten doch zum Jugendzentrum fahren«, erschallte Faiths Stimme von nebenan.
»Ich komme!«
»Geh dir die Hände waschen«, befahl Kelly.
»Ja, ja. Danke für deine Hilfe beim Plätzchenbacken. Aber unsere Unterhaltung ist noch nicht zu Ende!«
Damit stürmte sie hinaus, und Kelly biss sich in die Innenseite der Wange, um nicht zu lachen. »Was führt dich denn hierher?«, fragte sie Nash.
Er nahm auf dem Barhocker neben ihr Platz, und als ihr sein wohlriechendes Eau de Cologne in die Nase stieg, musste sie daran denken, wie sie die vergangenen Tage neben ihm eingeschlafen und in seinen Armen aufgewacht war. »Und mir lief schon bei den Plätzchen das Wasser im Mund zusammen«, murmelte sie.
»Was sagst du?«
»Dass du gut riechst.« Kelly beugte sich zu ihm, um an seinem Ohrläppchen zu knabbern, und entlockte ihm damit ein wohliges Knurren. Sie grinste. »Also, was treibst du hier?«
»Faith hat mich eingeladen. Wir haben › das Kriegsbeil begraben ‹ , wie sie es ausgedrückt hat.« Er schüttelte den Kopf, als könnte er es noch nicht so recht glauben.
Kelly dagegen war keineswegs erstaunt.
»Das freut mich.« Erst Ethan, jetzt Faith. Langsam aber sicher brachen die Wälle, die er um sich herum errichtet hatte, zusammen.
Endlich waren sich Ethan und Nash ein Stück nähergekommen. So hatte der Streit mit Dare immerhin einen positiven Nebeneffekt gehabt. Aber auch Tess schien sich allmählich mit dem Gedanken anzufreunden, dass sie und Nash ein Paar waren – statt deswegen Probleme zu machen, stellte sie Kelly sogar Fragen über ihre Beziehung. Jetzt musste nur noch die Versöhnung zwischen Dare und Nash herbeigeführt werden, dann hatte diese Familie endlich zueinandergefunden.
Im Augenblick war es noch zu früh für eine Bemerkung in diese Richtung. Und es war auch noch zu früh, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte.
Sie hatte die Erkenntnis ja selbst noch gar nicht so richtig verkraftet.
Nash befand sich auf einem guten Weg, aber er war noch nicht am Ziel. Und Kelly musste erst lernen zu akzeptieren und zu verstehen, was es bedeutete, ihn zu lieben.
Plötzlich hatte sie eine Idee. »Hast du dieses Wochenende eigentlich schon etwas vor?«, fragte sie ihn, ehe sie der Mut verlassen konnte.
Er beugte sich zu ihr. »Denkst du da an etwas Bestimmtes?«
Die Wärme, die von ihm ausging, heizte auch ihr gewaltig ein.
»Was hältst du davon, wenn wir uns mal eine Auszeit gönnen? Wir könnten übers Wochenende aufs Land fahren und in einem Bed & Breakfast übernachten.«
Seine Augen leuchteten auf. »Klingt verlockend.«
»Ich werde ein bisschen recherchieren und uns etwas Nettes suchen. Am Freitagabend präsentiert Tess im Rahmen einer Schülerausstellung ihre Zeichnungen, aber es reicht ja, wenn wir Samstagmorgen ganz früh losfahren.«
»Perfekt.« Nash zog sie an sich und küsste sie lange und leidenschaftlich.
Kelly schmolz wie üblich sogleich in seinen Armen dahin, als seine Zunge über ihre Lippen wanderte und Einlass forderte. Nash stöhnte leise auf, als sie für einen kurzen, köstlichen Moment den Mund öffnete, ehe sie den Kuss unterbrach.
»Du schmeckst nach Plätzchenteig«, stellte er fest und leckte sich grinsend die Lippen.
Sie verpasste ihm einen Klaps auf die Schulter. Wenn er noch länger hierblieb, ließ sie sich womöglich hier in Ethans Küche zu allen möglichen Schweinereien hinreißen. »Zieh Leine. Ich muss hier sauber machen, und dann suche ich uns eine Unterkunft.«
Er küsste sie ein allerletztes Mal, dann zwinkerte er ihr mit einem vielsagenden Grinsen zu und machte sich auf den Weg.
Kelly seufzte glücklich auf. Wann hatte sich ihr Leben zuletzt so harmonisch gestaltet? Sie konnte es kaum erwarten, mit Nash allein zu sein. Irgendwo weit weg von sämtlichen Familienmitgliedern und Problemen.
Irgendwo, wo sie sich ganz aufeinander konzentrieren konnten.
Kapitel 15
Kelly fand eine kleine Frühstückspension in Rockport, Massachusetts, eine knappe Stunde von Serendipity entfernt, in der jedes Zimmer über einen eigenen Eingang zu erreichen war und über eine Holzterrasse mit Whirlpool und Blick auf den Atlantik verfügte. Es klang perfekt. Jetzt brauchte sie nur noch ein hübsches Outfit für ihren Ausflug, wobei sie zugegebenermaßen hoffte, dass sie einen Großteil der Zeit nackt sein würden.
Sie beschloss, die Mittagspause für einen Einkauf zu nutzen und begab sich ins wenige Minuten entfernte Stadtzentrum. Sie wollte sich mal im Consign
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