Ich wusste nicht, wie gut du küsst!
des Bettes bedachte, dass sie lügen würde, wenn sie behauptete, es wäre ihr unangenehm, dicht an Erik geschmiegt in diesem Bett zu liegen – was natürlich nichts daran änderte, dass sie ihn wirklich nicht gut genug kannte, um sich, wie auch immer, überhaupt an ihn zu schmiegen.
Himmel, sie wünschte doch sehr, sie hätte ein Buch zum Lesen mitgebracht, am liebsten eins, in dem sich die Helden nicht aneinander schmiegten.
“Wow, dieses Hotel ist echt unglaublich”, sagte Erik und unterbrach damit ihre äußerst beunruhigenden Gedanken. “Deine Freundinnen müssen dich wirklich sehr gern haben, um dir so ein Geschenk zu machen.”
Jayne nickte. “Deswegen habe ich auch ein so schlechtes Gewissen, weil ich ihnen nicht die Wahrheit gesagt habe.”
Er kam zu ihr und legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. “Es war deine Idee”, erwiderte er leise. “Du hast darauf bestanden, das Ganze echt aussehen zu lassen.”
“Ich weiß. Aber ich wusste nicht, dass es so schwer werden würde.”
Er lächelte schwach. “Vielleicht fällt uns ja ein Weg ein, es leichter zu machen.”
Sie sah ihn neugierig an. “Was meinst du damit?”
Er zuckte die Achseln, aber er wirkte nicht besonders gelassen. “Wir haben schließlich ein ganzes Jahr, uns etwas einfallen zu lassen, oder? Und ein ganzes Wochenende, um uns sozusagen Starthilfe zu geben.”
Jayne war sich nicht sicher, ob ihr die Idee mit der Starthilfe besonders gefiel.
“Ich weiß wirklich zu schätzen, was du für mich tust”, fügte er hinzu. “Da kannst du dir sicher sein.”
Sie nickte und lächelte halbherzig.
“So”, sagte er, “und wo sind die Sachen, die deine Freundinnen für uns besorgt haben?”
Jayne wies auf die beiden kleinen Reisetaschen, die dort standen. “Das müssen sie sein.”
Erik ging sofort zielbewusst darauf zu. “Ich nehme an, die dunkelrote ist deine und die schwarze ist für mich bestimmt.”
Ziemlich widerwillig nahm Jayne ihre Tasche entgegen und stellte sie aufs Bett, um sie zu öffnen. Genau wie sie befürchtet hatte, fand sie sie bis zum Rand mit Dingen gefüllt, die eine Braut für ihre Hochzeitsnacht brauchen würde. Vorausgesetzt natürlich, dass besagte Braut aus einem anderen Grund geheiratet hatte als dem, ihren Geschwistern das Studium zu ermöglichen.
Wenn die Braut zum Beispiel aus Liebe geheiratet hätte, dachte Jayne, während sie eine Flasche sehr guten Weins und zwei Kerzen in silbernen Kerzenhaltern aus der Tasche holte. Oder wenn sie aus Leidenschaft geheiratet hätte, dachte sie weiter und förderte einen Hauch von schwarzer Spitze zu Tage. Oh ja, ihre Freundinnen hatten alles genau durchdacht, als sie diese Tasche packten. Es gab keinen Zweifel, welche Reaktion dieses verführerische Spitzennachthemd herausfordern sollte.
Glücklicherweise waren da noch andere Kleidungsstücke außer dem schwarzen, die aber kaum “stoffreicher” waren. Das einzige Teil, das ein wenig mehr von ihrer Haut bedecken würde, war ein rotes Seidennachthemd mit Spaghettiträgern und tiefem Rückenausschnitt. Es reichte ihr wenigstens bis zu den Knöcheln, wenn auch alles unterhalb der Oberschenkel aus rotem Chiffon bestand und recht durchsichtig war.
Als Jayne sich umdrehte, um zu sehen, wie es Erik inzwischen ergangen war, stellte sie fest, dass seine Auswahl an Kleidungsstücken auch nicht größer war. Aber während sie über ihre nicht besonders begeistert war, schien er hochzufrieden zu sein, denn er lächelte breit, als er nun seidene Boxershorts mit Paisley-Muster hochhielt.
“Ich muss schon sagen, deine Freundinnen haben einen sehr guten Geschmack”, bemerkte er und griff wieder in die Tasche.
Als Erik aufsah und das aufregende rote Seidennachthemd entdeckte, das sie vor sich hielt, wurde sein Lächeln sogar noch breiter und – wie Jayne voller Unruhe bemerkte – eindeutig begehrlich. “Oh ja”, fügte er mit samtweicher Stimme hinzu und betrachtete sie von Kopf bis Fuß. “Einen ausgesprochen guten Geschmack.”
Jayne unterdrückte ein Stöhnen. Sie versuchte ihre wachsende Anspannung mit einem Lachen abzutun, aber irgendwie kam nur ein atemloser Ton heraus. “Ja, genau”, brachte sie mühsam hervor. “Guter Geschmack gehört zu ihren ausgeprägtesten Eigenschaften.”
Erik wollte etwas erwidern, aber das nächste Stück, das er hervorholte und das Jaynes letzte Bemerkung nicht gerade unterstützte, lenkte ihn davon ab
“Hier haben wir etwas, was man wirklich nicht alle Tage
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