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Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Titel: Ich wusste nicht, wie gut du küsst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Bevarly
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erledigt.
    “Wir haben etwas für dich eingepackt”, erwiderte Sylvie ungerührt. “Und wir haben es heute Morgen in euer Zimmer stellen lassen. Darin ist alles, was du für deine Flitterwochen brauchst.”
    “Und das heißt: nicht sehr viel”, fügte Lila mit einem verschwörerischen Lächeln hinzu.
    “Aber was ist mit Erik?”, wandte Jayne ein. “Er hat auch kein Gepäck.”
    “An Erik haben wir auch gedacht”, sagte Sylvie ungeduldig. “Mach dir keine Sorgen.”
    Sie sollte sich keine Sorgen machen? Jayne war kurz davor, einen Herzinfarkt zu bekommen.
    Was sollte sie jetzt nur tun? Sie konnte das Geschenk ihrer Freundinnen doch nicht einfach zurückweisen. Das wäre nicht nur unverzeihlich unhöflich nach all der Mühe, die sie sich gemacht hatten, sondern auch unmöglich. Denn wie sollte sie erklären, dass ein frisch vermähltes Paar, das angeblich unsterblich ineinander verliebt war, sich weigerte, ein gemeinsames Wochenende an einem unglaublich romantischen Ort zu verbringen?
    “Ich …” Jayne seufzte und gab es auf. Was hatte es schon für einen Zweck? Sie sah keinen Ausweg aus dieser Klemme. “Danke”, brachte sie so überzeugend wie möglich hervor. “Ich danke euch, Mädchen. Das war sehr … aufmerksam von euch. Und auch sehr lieb.”
    Sie lächelte, so dass es richtig echt aussah. Und eigentlich fühlte sie sich auch ganz heiter, was sehr seltsam war. Was Lila, Sylvie und Meredith getan hatten, war wirklich sehr aufmerksam und lieb. Es zeigte ihr, wie gern sie sie hatten, obwohl sie sich erst seit einem Monat kannten. Gute Freunde fand man nicht so leicht. Jayne hatte nicht vor, sie zu verlieren.
    “Danke”, sagte sie noch einmal. “Ich bin sicher, Erik wird genauso überrascht und begeistert sein wie ich.”
    Erik ist ja ganz hin und weg, dachte Jayne, als sie ihr Zimmer im “Sunset Inn” betraten und er die Tür hinter ihnen schloss. Schon nachdem sie ihm mitgeteilt hatte, was ihre Freundinnen getan hatten, war er offensichtlich begeistert gewesen. Man könnte sagen, dass er richtig gestrahlt hatte. Und jetzt sah er sich mit einem Gesichtsausdruck um, der sie ziemlich alarmierte.
    So ein Quatsch, sagte Jayne sich sofort. Warum sollte Erik denn lüstern gucken? Er kannte sie doch kaum. Sie sah eindeutig Gespenster.
    Doch sie musste zugeben, das Sunset Inn war wirklich sehr romantisch – so romantisch, dass es jeden Menschen auf gewisse Ideen bringen könnte, sie selbst natürlich ausgenommen. Das würde sie sich nie erlauben, vor allem nicht jetzt bei Erik. Nein, solche Gefühle würde sie nur für den Mann empfinden, in den sie sich eines Tages verlieben würde. Und sie würde sich bestimmt nicht in einen Mann verlieben, der sich auf keine feste Beziehung einlassen wollte, so wie Erik Randolph. Ob sie nun mit ihm verheiratet war oder nicht, in ihrer Beziehung würde es keine erotischen Gefühle geben, dafür würde sie schon sorgen.
    Was sie in diesem Moment fühlte, war etwas ganz anderes. Höchstwahrscheinlich war es nur Nervosität. Mit seinen kaffeebraunen Augen und so, wie er sie ansah, als ob sie das begehrenswerteste Geschöpf auf der ganzen Welt sei, würde Erik jede Frau nervös machen. Und sie war so unerfahren, dass sie sich nicht dagegen wehren konnte.
    Ihr Zimmer war wirklich sehr schön. Es lag im ersten Stock des zweistöckigen Gebäudes und bot eine herrliche Aussicht auf den Garten und den dahinter liegenden Teich. Am Horizont erhoben sich sanfte grüne Hügel, so weit das Auge reichte, und das unter einem wolkenlosen blauen Himmel. Die Einrichtung des Zimmers war ungemein stilvoll. Eine Frisierkommode aus Mahagoni stand in einer Ecke, deren Spiegel einen kunstvoll verzierten Holzrahmen hatte. Unter dem Fenster war ein Tisch mit Marmorplatte, auf dem eine Vase mit duftenden Blumen stand, und gleich daneben war ein altmodischer Schaukelstuhl. In einer anderen Ecke gab es einen reizenden Drehspiegel und in der Mitte des Zimmers stand ein wirklich sehr einladendes – allerdings auch beunruhigendes – Himmelbett.
    Jayne konnte nicht anders, als es anzustarren. Auch das Bett war im Stil der Jahrhundertwende gehalten, doch im Gegensatz zu anderen Betten aus dieser Epoche bot es sehr viel weniger Platz. Die zwei Menschen, die darin schlafen wollten, mussten sich schon sehr gut kennen und sehr gern haben, denn sie würden sehr dicht zusammenliegen müssen, ob sie wollten oder nicht.
    In ihrem Innersten musste Jayne allerdings zugeben, während sie die geringe Größe

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