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Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Titel: Ich wusste nicht, wie gut du küsst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Bevarly
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was auch nicht schlimm war. Sollte es in Youngsville zu wenige Heiratskandidatinnen geben, würde er eben irgendwo anders eine Frau finden. Chicago lag gleich auf der anderen Seite des Lake Michigan und war um einiges größer. Dort würde er bestimmt fündig werden.
    Außerdem war es ja nicht so, dass er die Frau, die er fand, auch behalten musste. Im Testament seines Großvaters hieß es klar und deutlich, dass er nur ein Jahr verheiratet bleiben müsste, um sein Erbe zu erhalten. Wahrscheinlich hatte er gedacht, dass Erik sich nach einem Jahr so an das Eheleben gewöhnt haben würde, dass er es danach nicht würde aufgeben wollen. Der alte Randolph war dermaßen in seine Frau verliebt gewesen, dass es ihm gar nicht in den Sinn gekommen war, es könnte anderen Männern in dieser Hinsicht anders gehen. Oder er hatte gedacht, dass ein Jahr in der Gesellschaft einer guten Frau genügen würde, damit sein Enkel sich in sie verliebte.
    Erik schüttelte ungläubig den Kopf.
    Er war viel zu pragmatisch, um an etwas so Romantisches wie die ewige Liebe zu glauben, und er genoss sein Leben als Playboy auch viel zu sehr, um es jemals aufgeben zu wollen. Aber wenn es darum ging, den Status quo der Familienfinanzen aufrechtzuerhalten, konnte er notfalls ein Jahr aufs Junggesellenleben verzichten. Besonders wenn bei diesem Verzicht Millionen von Dollars für ihn heraussprangen.
    Manchmal musste man eben Opfer bringen.
    Zufrieden mit dem Entschluss, noch an diesem Morgen auf die Jagd nach einer Ehefrau zu gehen, erhob Erik sich aus seinem Bett. Während er sich genüsslich reckte, machte er sich in Gedanken eine Liste mit allen Qualitäten, über die seine Zukünftige verfügen musste. Sie würde natürlich, das verstand sich von selbst, schön sein. Blondinen hatten ihm schon immer gefallen, also musste auch seine Frau blond sein. Die Augenfarbe war nicht so wichtig, aber er fand, dass Braun besonders attraktiv aussah zu blondem Haar. Außerdem musste seine Frau einigermaßen intelligent und recht redegewandt sein. Er hasste nichts sagende Unterhaltungen. Natürlich sollte sie ihm keine Vorträge über Atomphysik oder Gentechnik halten, aber eine gewisse Kenntnis der gegenwärtigen Modetendenzen wäre äußerst willkommen.
    Was sonst noch?, überlegte er.
    Nun, eine sanfte Disposition wäre Starrköpfigkeit bei Weitem vorzuziehen. Natürlich sollte sie eine eigene Meinung haben, aber seinen Vorschlägen gegenüber immer offen sein, und sie musste ausreichende Kenntnisse über das passende Benehmen in der Öffentlichkeit besitzen. Er besuchte viele Partys und erwartete von seiner Frau, dass sie sich in seinen Kreisen ebenso souverän bewegte wie er. Sie musste einen guten Geschmack haben, einen guten Wein erkennen können und die schönen Künste zu schätzen wissen …
    Er sollte das alles vielleicht lieber aufschreiben. Himmel, es gab noch so viel zu tun, und er hatte nur so wenig Zeit!
    Ein lautes Donnerkrachen erinnerte ihn daran, dass er seine Suche auch noch unter recht unangenehmen Wetterbedingungen beginnen musste. Aber das machte die Herausforderung nur noch interessanter. Und er liebte Herausforderungen, vorausgesetzt, sie waren nicht übertrieben.
    Andererseits, was war schon so schwierig daran, eine Frau zu finden? Er war einer von Youngsvilles begehrtesten Junggesellen. Das hatte er selbst vor nicht allzu langer Zeit in der Sonntagsausgabe der “Youngsville Gazette” gelesen. Also musste es auch stimmen. Er war praktisch eine hiesige Berühmtheit. Jede Frau würde die Gelegenheit, ihn zu heiraten, sofort ergreifen. Immerhin hatte er ja auch viel zu bieten: gutes Aussehen, trockenen Humor, eine fröhliche Natur, viel Geld und ein nettes Zuhause. Na schön, Letzteres war vielleicht nicht wirklich seins, aber das war nur eine Formalität. Trotzdem machte der Familiensitz der Randolphs einen wichtigen Teil seiner persönlichen Vorteile aus. Das Einzige, was ihm eigentlich noch fehlte, um der ideale Bräutigam zu sein, war ein Ring.
    Ja, er brauchte einen Verlobungsring, um die Angelegenheit auf passende Weise zu erledigen. Eine Ehefrau musste vorher eine Verlobte gewesen sein, und ohne Ring gab es keine Verlobte. Für Erik Randolphs Verlobte war natürlich nur das Beste gut genug, und alle in Youngsville wussten, wo man hingehen musste, um das Beste zu bekommen, was es an Schmuck gab: zu Colette.
    Also war das der Ort, den er aufsuchen würde, bevor seine Jagd richtig beginnen konnte. Er würde genau den richtigen Ring

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