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Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Ich wusste nicht, wie gut du küsst!

Titel: Ich wusste nicht, wie gut du küsst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Bevarly
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Marketing-Leiterin für die Firma arbeitete. Meredith war wie immer auf ihre übliche, nichts sagende Art gekleidet. Ihr langer beigefarbener Rock und der formlose helle Sweater taten nichts, um ihre sehr weibliche Figur oder ihr bemerkenswertes Gesicht zu unterstreichen. Ihr langes, lockiges rotbraunes Haar hatte sie streng aus dem Gesicht genommen und mit einer unvorteilhaften Spange zusammengesteckt.
    Obwohl sie sie erst seit einem Monat kannte, hatte Jayne bereits erkannt, dass Meredith nicht das geringste Selbstvertrauen besaß und alles tat, um im Hintergrund zu bleiben. Aber sehr lange würde sie das nicht mehr machen können, denn Meredith entwarf den schönsten Schmuck, den man sich denken konnte. Sie würde es noch sehr weit bringen im Schmuckgeschäft. Die Leute würden anfangen, sie zu beachten. Und was würde Meredith dann tun?
    Dafür war Sylvie das genaue Gegenteil, lebhaft, energisch und voller Intensität. Sie trug einen dunkelroten Hosenanzug, der ihre schwarzen Locken hervorhob, und strahlte wie immer eine unbändige Energie aus.
    Jayne versuchte, so lautlos und unauffällig wie möglich weiterzugehen, kam aber natürlich nicht umhin, ihre drei Kolleginnen zu begrüßen.
    “Guten Morgen”, sagte sie mit leicht zittriger Stimme, weil ihr so kalt war. “Ein schöner Morgen heute, nicht?”
    Die drei Frauen drehten sich zu ihr um und öffneten den Mund, um zu antworten. Aber Jaynes Aufzug ließ sie nach Luft schnappen, und sekundenlang brachten sie kein Wort heraus. Dann legten sie fast gleichzeitig los.
    “Jayne, wenn ich gewusst hätte, dass du heute zu Fuß gehst, hätte ich dich im Auto mitgenommen”, sagte Sylvie.
    “Ich kam auch erst im letzten Moment an, bevor das Unwetter losbrach”, erklärte Meredith.
    “Du hättet doch mit mir den Bus nehmen können”, meinte Lila.
    Jayne lächelte schief. “Ich habe verschlafen, also hätte ich den Bus sowieso nicht mehr erwischen können”, erwiderte sie. “Danke für dein Angebot, Sylvie, aber dich hätte ich sicher auch verpasst. Außerdem nieselte es nur ein bisschen, als ich von zu Hause wegging. Ich dachte, die Balkons und Markisen würden mich vor dem Regen schützen. Aber ich hätte es natürlich besser wissen sollen. Heute ist wirklich nicht mein Glückstag – ich spüre es in den Knochen.”
    Unwillkürlich berührte sie die Brosche, die sie heute trug. “Ich habe vorher aber noch Rose getroffen, und sie bestand darauf, mir diese Brosche anzustecken.” Sie lächelte, als ihre Freundinnen sich vorbeugten, um sich das Schmuckstück anzusehen. “Rose meint, die Brosche würde mir Glück bringen, aber ich glaube, nichts kann diesen Tag noch retten. Von jetzt an kann es nur noch schlimmer werden. Glaubt mir.” Jayne biss sich auf die Unterlippe. Hoffentlich hatte sie sich jetzt nicht noch mehr Pech an den Hals gewünscht. Das Schicksal forderte man besser nicht heraus.
    Auf ihre Worte hin erntete sie von allen drei Freundinnen einen sehr seltsamen Blick.
    “Was ist los?”, fragte Jayne aufgeregt.
    “Es ist nur ein Gerücht”, erwiderte Lila schnell.
    Das klang ganz und gar nicht gut. “Was ist nur ein Gerücht?”, fragte Jayne, Böses ahnend.
    Diesmal antwortete Sylvie. “Es geht um Colette. Aber es ist wirklich nur ein Gerücht.”
    “Ja, aber was ist nur ein Gerücht, verflixt noch mal?” Jayne explodierte fast. “Was ist geschehen? Warum seht ihr so aus, als ob das Ende der Welt bevorstünde?”
    “Es geht um die Übernahme der Firma”, sagte Meredith leise.
    “Übernahme?”, wiederholte Jayne ungläubig.
    Meredith nickte. “Es heißt, dass jemand – und keiner scheint zu wissen, wer –_Anteile von Colette Jewelry aufkauft, um die Kontrolle über die Firma zu gewinnen.”
    “Aber das hat doch keine Auswirkungen auf uns, oder?”, fragte Jayne hoffnungsvoll und wahrscheinlich ganz schön naiv, wie sie sich eingestand.
    “Nein, nur auf unsere Jobs”, sagte Sylvie trocken. “Bei Übernahmen dieser Art werden die Firmen oft gesundgeschrumpft, was nichts anderes als Entlassungen bedeutet. Aber abgesehen davon …”
    “Aber … aber …” Vor Aufregung geriet Jayne ins Stottern.
    “Sieh mal, es gibt keinen Grund, in Panik zu geraten”, sagte Lila beruhigend. “Es ist nur ein Gerücht.”
    Jayne war vollkommen unwissend, wenn es um solche Dinge ging. Obwohl sie ihre Arbeit als Verkäuferin sehr mochte, interessierte das Management der Firma sie nicht besonders. Sie wusste über Colette Jewelry nur, was allgemein

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