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Ich zähle bis drei

Ich zähle bis drei

Titel: Ich zähle bis drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mindestens
einer davon wird wissen, wo Sie Edward und Marvin auftreiben können. Ich bin
sicher, daß meine Freunde sich auf Grund Ihrer überragenden Persönlichkeit
glücklich schätzen werden, Ihnen Rede und Antwort zu stehen. Übrigens meine
ich, Sie sollten mit Daphne den Anfang machen .«
    »Wo finde ich sie ?«
    »Ihr Vater verbringt den Sommer
am Mittelmeer, was sie zum Anlaß nimmt, im angestammten Familienbesitz in Essex
die fürchterlichsten Dinge zu treiben. Es hat, was Daphne betrifft, zwei
unbezahlbare Vorteile. Erstens liegt der Besitz weit ab von irgendwelcher
Zivilisation, und zweitens ist das Personal dort versichert. Ich habe alles
aufgeschrieben, Danny, und zu einem hübschen, fetten Aktenbündel
zusammengestellt. Mitsamt Farbfotos der gestohlenen Schmuckstücke und einem
Einführungsbrief an jeden meiner lieben Freunde, um zu verhindern, daß man Sie
für nicht gesellschaftsfähig hält.« Die Brauen hoben sich eine Spur. »Falls Sie
nämlich diesen Anzug bei den Begegnungen tragen .«
    »Für diesen Anzug habe ich
zweihundert Dollar bezahlt«, warf ich indigniert ein.
    »Ich rede nicht vom Geld, ich
rede vom Schneider«, machte sie mir mit leidender Stimme klar. »Versuchen Sie
doch mal Savile Row , wenn
Sie schon in England sind. Ich gebe zu, daß Revers nicht platt aufliegen
sollen, aber müssen es gleich wogende Wellen sein ?«
    »Eines meiner
Geschäftsprinzipien ist, daß kein Klient mich beleidigen darf, ehe er gezahlt
hat«, schnappte ich zurück.
    »Dem Aktenbündel beigefügt ist
ein Scheck über zehntausend Dollar, die Sie bitte als Spesen betrachten wollen.
Finden Sie meinen gestohlenen Schmuck und bringen Sie ihn mir zurück, dann
zahle ich noch mal zehntausend Dollar .« Sie
unterdrückte ein leichtes Gähnen. »Ist das zufriedenstellend ?«
    »Sicher.« Ich schluckte heftig.
»Wie sind Sie eigentlich auf mich verfallen, Sorcha ?«
    »Sie sind das handgepflückte
Ergebnis sorgfältiger Erkundigungen eines befreundeten Anwalts, der in solchen
Dingen ungemein tüchtig ist .« Ihre grünen Augen
glitzerten schwach. »Ich weiß eine ganze Menge über Sie, Danny. Ich kenne Ihre
Privat- und Büroadresse, beispielsweise, den derzeitigen Stand Ihrer Finanzen
und die exakten Ergebnisse Ihrer drei letzten Aufträge. Wichtiger ist noch, daß
Sie als gerissen, skrupellos, unmoralisch und eitel gelten. Sie genießen
gleichfalls den Ruf, Ihren Klienten gegenüber absolut loyal zu sein, solange
Sie gut bezahlt werden. Ich zahle immer gut .«
    Ich bastelte an einer passenden
Antwort, während ich den Martini leerte. »Sie haben
gut aussehend und sexy vergessen«, sagte ich schließlich.
    »Eine Frage des Geschmacks,
keine Tatsache«, antwortete sie. »Ich finde Crewcut ordinär und Eitelkeit
unerträglich. Vielleicht ist mein Hausmädchen da anderer Meinung. Ich darf
nicht vergessen, sie nachher zu fragen .«
    »Und eben wollten Sie aus uns
noch alte Freunde machen !«
    »Ich habe meine Meinung darüber
geändert .« Ihre Stimme war wieder selbstgefällig. »Im übrigen wird es mir einen besseren Einblick in Ihre Arbeit
gewähren, wenn ich nicht emotional befangen bin. Ich wünsche, daß Sie in engem
Kontakt zu mir bleiben, Danny, wie immer die Ermittlungen auch laufen mögen.
Sie können mich anrufen. Ich wünsche auch, eine detaillierte Spesenabrechnung
vorzufinden, wenn Sie die Ermittlungen abgeschlossen haben .«
    »Wissen Sie was, Sorcha ?« Ich grinste sie an. »Sie mögen eine trauernde Witwe aus
der obersten Kiste sein, meine Dame, aber Sie sind auch ein Luder !«
    »Genauso hat Charlie mich immer
genannt. Aber in einem Punkt irren Sie: Ich bin erst durch meine Heirat nach
oben geraten. Meine Familie war arm; zu keiner Zeit hätte sie mehr als eine
halbe Million Dollar zusammenbekommen .« Sie lachte
weich — ein tiefer, gurgelnder Ton in ihrer Kehle. »Ich hoffe, Sie erhalten
sich Ihre Abneigung gegen mich, Danny, weil ich glaube, daß Sie auf diese Weise
bessere Arbeit leisten .«
    Sie erhob sich vom Sofa, und
während sie zum Kamin ging, um den verborgenen Klingelknopf zu betätigen,
knisterte der Hosenanzug leise. Sekunden später öffnete sich die Tür, und
herein kam die blonde Schöne.
    »In der Bibliothek auf dem
Schreibtisch liegt ein großer Umschlag, der an Mr. Boyd adressiert ist, Stella.
Bitte zeigen Sie Mr. Boyd den Weg, damit er ihn mitnehmen kann .« Sie sah mich an, in ihren jadegrünen Augen verbarg sich
ein heimliches Vergnügen. »Auf Wiedersehen, Mr. Boyd. Es war

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